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Familienstipendium fördert Eltern und Kinder

Sprachliche oder familiäre Gründe machen es Eltern – vor allem Zuwanderern – oft schwer, ihre Kinder so zu unterstützen, wie sie es eigentlich wollen. Diese Erkenntnis aus den praktischen Erfahrungen von Lehrern führte zu einem Modellprojekt, das die Stiftung der Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt gemeinsam mit dem hessischen Kultusministerium, dem Sozialministerium und der Stadt Frankfurt auf den Weg gebracht hat. Das sogenannte „Diesterweg-Stipendium“ soll Kindern der vierten Klasse die Möglichkeit geben, ihr schulisches Potential trotz sprachlicher oder sozialer Probleme voll auszuschöpfen. Dabei setzt das Programm nicht allein bei der Förderung der Kinder an, sondern will auch die Eltern als Multiplikatoren in den Bildungsprozess einbinden.


„Es geht darum, Kinder und Eltern zu ermutigen, die Herausforderungen an weiterführenden Schulen anzunehmen“, so die scheidende Hessische Kultusministerin Karin Wolff (CDU, Foto 2. v. rechts). „Wir wollen, dass Bildungsbiographien entstehen, die von Dauer sind.“ Frankfurts Bürgermeisterin Jutta Ebeling (Grüne, Foto Mitte) ergänzte: „Die Kinder haben vor allem Schwierigkeiten bei den Übergängen von der Grundschule auf weiterführende Schulen. In Fortsetzung zur vorschulischen Sprachförderung, setzt dieses Projekt an der richtigen Stelle an.“ Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU, Foto rechts) betonte die Notwendigkeit, auch die Eltern als Multiplikatoren zu gewinnen, damit sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen auch an andere Eltern weitertragen. „Wir bieten jetzt schon viele Informationen an. Die Frage ist, ob wir den Transport auch in bildungsferne Schichten schaffen.“ Dr. Roland Kaehlbrandt (Foto), Vorstandsmitglied der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, hob den Willen vieler Eltern und Kinder hervor, die bestmögliche Bildung zu erhalten. Oft wüssten sie einfach nicht, wie sie diese Ziel erreichen. „Wir wollen die naturgegeben hohe Motivation der Eltern und Kinder aufgreifen. Die Anerkennung durch die Aufnahme in unser Stipendium bietet den nötigen Anreiz.“


Die Idee zu dem Förderprogramm entwickelten Kaehlbrandt und die Leiterin der Griesheimer Berthold-Otto-Schule, Ingrid König, vor einem Jahr am Rande des „Deutsch Sommers“, einer dreiwöchigen Sprachförderung, die in den Sommerferien für 150 Frankfurter Grundschüler angeboten wird. Aus dem Kreis der diesjährigen Teilnehmer des „Deutsch Sommers“ sollen die 20 Viertklässler ausgewählt werden, die an dem Stipendium teilnehmen dürfen. Vorraussetzung ist, dass sie ihren Wohn- und Schulort in Frankfurt haben und das ihr schulisches Potential sowie der Bildungswille von Kindern und Eltern erkennbar ist. Das Programm, das die Familien zwei Jahre lang in der vierten und fünften Klasse begleiten soll, setzt sich aus vier Bausteinen zusammen. Ein Kinderakademieprogramm wird an sechs Samstagen Allgemeinwissen auf den Gebieten Deutsch, Mathematik, Naturwissenschaften, Technik, Theater, Kunst und Musik vermitteln. Parallel dazu werden die Eltern in der Erziehungspraxis angeleitet, etwa beim Umgang mit Fernsehen und Computer, und erhalten Informationen zur Nutzung von Angeboten und Mitwirkung in Schule und Gesellschaft. Familienexkursionen, wie Museumsbesuche, Mainrundfahrten, eine Stadtrallye oder eine Fahrt mit dem Ebbelwoi-Express dienen der Erschließung der Stadt als Lebens- und Bildungsraum. Schließlich stehen pro Familie 600 Euro in einem Bildungsfonds zur Verfügung, die für schulische Mittel, Nachhilfeunterricht oder Klassenfahrten beantragt werden können.


Außerdem sollen begleitend Infoabende, Sprechstunden und auf Wunsch auch Hausbesuche in den Familien stattfinden. Die Leitung des Projekts, das nach den Herbstferien startet, übernimmt Gisela von Auer (Foto Links), die 32 Jahre Erfahrung als Grundschullehrerin an der Hellerhofschule im Frankfurter Stadtteil Gallus mitbringt. Die Gesamtkosten des Programms betragen 260.000 Euro.


Foto: jow

 
19. März 2008, 12.51 Uhr
jan-otto weber
 
 
Fotogalerie:
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