Die Popband No Angels, bei der auch die Frankfurterin Nadja Benaissa singt, hatte kein Glück beim Eurovision Song Contest. Bei der europäischen Liederschau, bei der Interpreten aus insgesamt 43 Ländern gegeneinander antraten, kam die Gruppe zwar ins Finale, das am gestrigen Abend aus Belgrad übertragen wurde, musste sich schließlich aber den letzten Platz mit Polen und Großbritannien teilen. Den Sieg schaffte Russlands Sänger Dima Bilan mit dem vom US-Amerikaner Timberland produzierten Song "Believe", einem Song der niemandem wehtat (nicht mal im schlechten Sinn, was beim Eurovision schon zur Tradition gehört), außer, dass man während seiner Performance ständig Angst haben musste, dass des russischen Superstars nackte Füßchen unter die Kufen des aus unerfindlichen Gründen mit auf die Bühne geschleppten Eiskunstläufers geraten. Ging noch mal gut und so verwies Bilan die ukrainische Glitzerfee Ani Lorak auf Platz 2. Dritter wurde Aguilera-Spears-Klon Kalomira aus Griechenland mit dem Lied "Secret Combination". Die No Angels bekamen einzig aus Bulgarien die vollen 12 Punkte (da hat Sängerin Lucy ihre Wurzeln), zwei gaben die gnädigen Schweizer für den Auftritt dazu, da waren's 14 - ganze 258 Punkte vom russischen Gewinner entfernt. Immerhin fielen die Deutschen in dieser Final-Show, die gespickt war mit schleimigen Balladen, unfassbarem Euro-Trash und durchgeknallten Witzfiguren, nicht sonderlich auf. Unser Favorit übrigens: der Franzose Sébastien Tellier, dessen Backgroundsängerinnen durch Vollbärte überzeugten. Hatte irgendwie was subversives in diesem ganzen Irrsinn.