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Eine Hommage an Willie Smith

Essen und Trinken wie bei Daddy

Während viele andere Gastronomen und Clubbetreiber schwer zu kämpfen haben, eröffnet Dennis Smith noch diesen Herbst eine neue Location mit neuem Konzept - eine Hommage an seinen verstorbenen Vater.
Journal: Das Living ist Pleite und auch das King Kamehameha steckt in finanziellen Schwierigkeiten, Off-Parties hingegen sind angesagt wie eh und je. Hat sich die Ausgehkultur gewandelt oder liegt es am Angebot?
Dennis Smith: Es ist sehr schade, dass Institutionen wie das Kinka und das Living mit der Zeit gehen. Ich erinnere mich gerne an Locations wie das Gray, die Abende mit Sven im Omen, Tyrown und die aufwendige Deko und Bookings im Lofthouse, das XS, Opium, das alte Monza. Auch der Sonntag im alten Parkcafé in Wiesbaden bleibt unvergessen, genauso wie natürlich meine Homebase, das Unity, bevor ich das Travolta begonnen habe. Off-Parties in Frankfurt haben immer funktioniert. Man erinnere sich an Wild Obsessions und so weiter. Die Liste wäre sehr lang. Gestern waren noch das Nokia 6110 und Snake total hip, heute ist es das I-Phone mit What’s app und Facebook. Das ist eben der Lauf der Dinge.

Gerne wird als Grund für das Versagen das Gibson angeführt. Wie stark siehst du den Club als Konkurrenz?
Konkurrenz und neue Ideen oder Konzepte gibt es immer und das ist gut so. Der Mensch will die Abwechslung und steht auf neue Sachen. Das Gibson ist ein Mehrwert für die Stadt Frankfurt und wir sind gut miteinander, stehen im Kontakt und tauschen uns aus. Genauso wie mit vielen anderen Betreibern. Wir haben ja erst kürzlich einen Verein gegründet – „Clubs am Main“ – um uns mehr auszutauschen, was man in Frankfurt verbessern und machen kann. So Sachen wie Sounds of Frankfurt fehlen einfach. Auch hier gibt es Ansätze, gemeinsam was auf die Beine zu stellen.

Wenn es nicht das Gibson ist, ist es die Gema, die nach eigenen Angaben den ein oder anderen Clubbetreiber zum Aufgeben zwingt.Wie attraktiv ist es heute noch, bei den Gebühren, die die GEMA mittlerweile verlangt, einen Club zu eröffnen beziehungsweise zu betreiben?
Ein Unternehmen zu führen ist nie leicht. Das Travolta, beziehungsweise die Smith Group, beschäftigt über 70 Menschen. Die Angestellten zu motivieren und die Philosophie mit Herz und Leidenschaft umzusetzen ist nicht leicht. Die Gema-Geschichte ist unschön und wird definitiv einige Betreiber sehr treffen. Sicherlich auch uns. Glücklicherweise hat das Travolta viele Freunde und Sympathisanten und es macht weiterhin sehr viel Spaß, den Laden zu betreiben.


Während andere mit großen Problemen zu kämpfen haben, eröffnest du mit dem „Willie James“ bald eine neue Location nahe der Börse. Was willst du anders machen als alle anderen? Wie sieht dein Konzept aus?
Willie James Smith war mein Vater und er ist leider vor gut fünf Jahren verstorben. Ich möchte seinen Spirit und seine Art, sowie seine Lebensgeschichte aufleben lassen – deshalb „Based on a true Story“. Das „Willie James – Based on a true Story” ist eine Hommage ihn. Er hat mit meiner Mutter 30 Jahre lang Speisegastronomie betrieben: Mama in der Küche, Papa hiter‘ m Tresen. Ich denke Persönlichkeit und Fairness ist heute sehr wichtig.

Wir werden von Montag bis Samstag von morgens bis abends geöffnet haben. Es wird Musik im Laden geben – so viel kann ich sagen. Aber wir sind keine Disko. Wir sind ein Café und eine Bar - eine deutsch-amerikanische Kaffee- und Lunchbar mit leckeren Kleinigkeiten, die mein Vater geliebt hat, wie zum Beispiel Bienenstich. Leckere kleine Gerichte und tolle Drinks, interessante und gleichzeitig entspannte wie gemütliche Atmosphäre. Eben alte Schule! Willie war ein großzügiger, liebevoller und herzlicher Mensch. Er wollte immer einen Club mit seinen zwei Söhnen machen und in Frankfurt einen Laden haben. Jetzt hat er seinen Platz in der Schillerstraße 10.


Wird es Eintritt kosten? Wenn ja, wie viel? Wie sieht das sonstige Preisniveau aus und welche Klientel wünschst du dir für deinen Laden?
Kein Eintritt und für Frankfurter Verhältnisse faire und humane Preise. Ich denke durch die Lage wird es bunt gemischt. Ich steh auf interessante, kommunikative und lustige Menschen, die Spaß am Leben haben. Einige Freunde und Bekannte sind auch mittlerweile zu alt für das Travolta und freuen sich schon auf Willie.


Die Innenarchitektur macht Kay Mack. Was ist genau geplant? Wie wird es aussehen?
Kay Mack ist der Berater von Willie. Willie wird seine alte Plattensammlung im Regal haben, schöne, bequeme Sessel, Teppiche und Holzfußboden. Eine nette Bar darf natürlich nicht fehlen. Kay ist an der Seite und hilft bei der Suche der richtigen Lampen, Bilder und Stühle und beim Organisieren und Koordinieren. Kay macht außerdem Druck, dass wir pünktlich Ende Oktober/ Anfang November aufmachen können.

Neben dem Travolta machst du ja eh schon viele andere Dinge. Mit dem Willie James kommt noch ein Projekt dazu und du wirst dann ja vermutlich noch weniger Zeit haben. Was passiert mit dem Travolta? Wie geht's da weiter?
Ich habe ein gutes Team und langjährige Freunde an meiner Seite, mit denen ich sehr viele Projekte realisieren kann und eine tolle Familie und eine sensationelle Frau, die mir viel Freiraum, Vertrauen und Kraft gibt. Ich bin ein Visionär, Perfektionist und Workaholic, getreu dem Motto „Love what you do and do what you love!” Ich freue mich auf die Wintersaison im Travolta, die neue Website und ein frisches Programm im Herbst/Winter.


Gerüchte sagen ja, du und dein Bruder seien derzeit zerstritten. Er hat
gerade das Chinaski eröffnet, nun machst du auch einen neuen Laden auf. Erlaubst du die Frage nach eurem Verhältnis?

Ich habe keinen Beef mit meinem Bruder. Meinungsverschiedenheiten ja, aber man muss nicht immer einer Meinung sein und auch nicht immer alles zusammen machen. Ich war schon im Chinaski, bin vor kurzem Onkel geworden und habe meine Nichte auch schon besucht. Und Julian und ich machen auch weiterhin Projekte zusammen – wie zum Beispiel die Party Beats bei YOUFM. Ich liebe meinen Bruder und schätze ihn sehr. Er ist ein wunderbarer DJ, ein großartiger Entertainer und wir teilen nicht nur unsere Leidenschaft für Musik. Wir tauschen uns über vieles aus, aber machen eben nicht mehr alles zusammen, jeder macht auch sein eigenes Ding. Und das ist auch gut so.
 
30. August 2013, 10.44 Uhr
Miriam Mandryk
 
 
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