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Die "Elektrische" wird 125 Jahre

Die Frankfurter Lokalpresse war außer sich und druckte: „Es macht auf den Beschauer einen ganz eigentümlichen Eindruck, wenn er den gleichsam von beflügelten Geistern getriebenen elektrischen Eisenbahnzug vorüberfliegen sieht.“ Anlass ist die Jungfernfahrt der ersten elektrischen Straßenbahn Deutschlands, das ist jetzt 125 Jahre her. Mit ratterndem Krach und schlechter Federung bahnte sie sich ihren Weg von Frankfurt bis Offenbach. Da man damals häufig zu Pferd unterwegs war, gingen diese beim Anblick ihres neuen Konkurrenten häufig durch. Deswegen wurde auch gleich eine Polizeiverordnung erlassen, die die ohnehin wahnwitzige Geschwindigkeit von 18 Stundenkilometern auf 12 reduzierte. Glaubt man Augenzeugen, half das auch nicht immer.

Im Mai 1883 war der Antrag zum Bau genehmigt worden. Ein Jahr später war das erste, 6,7 Kilometer lange Teilstück der Strecke von der Alten Brücke bis zur Buchrainstrasse in Oberrad mit 20 Haltestellen fertiggestellt. Betreiber war die private Frankfurt-Offenbacher Trambahn-Gesellschaft (FOTG). Mit 20 Pfennig pro Ticket transportierte die Bahn innerhalb eines Jahres, täglich von 6 bis 23 Uhr, über eine Millionen Fahrgäste. Diese Zahl täuscht vielleicht darüber hinweg, dass die innovative Technik auf viel Kritik stieß. Man bezeichnete sie als „milieuzerstörend“, vor allem die Oberleitung von Siemens&Halske sei nicht förderlich für das Erscheinungsbild der Stadt. Dabei war gerade die Stromleitung der Grund, warum nicht mal Berlin hinterher kam. Dort fuhren zwar schon Straßenbahnen, doch die Schienen mussten eingezäunt werden, da sie als Stromquelle gefährlich für die Passanten waren. Aber auch in Frankfurt hatte man Angst, dass der Strom trotz Oberleitung irgendwie den Boden erreichen könnte. Um das zu verhindern befestigte man vier Holzräder mit eisernen Bandagen an die Achsen. Trotz so mancher Kritik und der Überzeugung mancher, die Straßenbahn sei „Teufelszeug“, etablierten sich charmantere Spitznamen wie „Knochenmühle“ oder „Sardinenbüchse“.

Die heute noch fahrende Straßenverkehrslinie 16 ist die Älteste in Deutschland. Statt 12 fährt sie bis zu 60 Stundenkilometer. Aber es gibt ja auch kaum noch Pferde, die sich vor ihr erschrecken könnten.
Zu ihrem 125-jährigen Jubiläum findet am 18. Februar 2009 um 19.30 Uhr im Bürgertreff Depot Oberrad, Offenbacher Landstraße 357, eine akademische Feier mit anschließender Ausstellung statt.

Text: Melina Kalfelis
 
15. Februar 2009, 08.53 Uhr
Jasmin_Takim
 
 
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