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Der Hafenpark ergänzt die Promenade entlang des Mains

Kräne ächzen, Stahlseile kreischen, die Hafenbahn keucht zwischen Kies- und Kohlehalden hindurch. Schotter, Sand, Stahl und Lebensmittel transportiert die Lokomotive ratternd am Main entlang, mal nach Osten flussaufwärts, mal nach Westen flussabwärts. Damals war das, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als das Geschäft am Osthafen brummte. Noch heute ist der Hafen Umschlagplatz, stapeln schwere Kräne bunte Container wie riesige Legosteine aufeinander. Aber nicht mehr überall: Zwischen Honsell- und Deutschherrnbrücke laufen die Gleise durchs dürre Gras ins Nichts. Ein Sommerflieder aus dem fernen China bildet dichte Büsche, wenn es warm wird - und erzählt stumm von der Vergangenheit des Geländes als Hand elsplatz, als zufällig mitgeschleppte Samen von den Zügen fielen.

Auf der großen Brachfläche des Osthafens soll es nun bald wieder lauter werden. Dann aber wird man wohl vornehmlich Kindergejuchze und Ballgedribbel hören. Denn das 40.000 Quadratmeter große Gelände wird ein Park. Ein Hafenpark, in dem die noch übrig gebliebenen Kräne nur noch Erinnerungsstücke sind. Im Frühjahr 2011 wird es mit dem acht Millionen Euro teuren Projekt losgehen. Ein Ort zum Austoben soll es werden - so haben sich die Frankfurter das gewünscht. Mehr als 1300 Bürger haben bei der Online-Umfrage zur Gestaltung des Areals mitgemacht und vor allem einen Platz zum Sport machen gefordert. "Uns war schnell klar", sagt Wendelin Friedel, Referent von Umweltdezernentin Manuela Rottmann, "dass der Hafe npark kein Ort der Stille werden kann." Wenn dann im Sommer 2013 Basketballer Körbe werfen, Flaneure zwischen den Bäumen die Hochhaustürme der Stadt aufblitzen sehen, und Müßiggänger den träge dahin gleitenden Main beobachten – dann hat die Stadt nicht nur einfach ein neues Erholungsgebiet bekommen. Die Parklandschaft am Fluss füllt auch eine Lücke im Frankfurter Grüngürtel - dem 80 Quadratkilometer großen Grünraum, der sich als Ring um den Kern von Frankfurt schmiegt.

Mit dem Durchstich zum Park rückt auch das Frankfurter Ostend ein Stück näher an den Fluss - jener Stadtteil also zwischen Gütergleisen im Norden und Piers und Lagerhallen im Süden, wo sich früher Handelshäuser, Fabriken, Kontore und Arbeiterwohnungen drängelten. Heute ist das Ostend wie kaum ein anderes Viertel in Frankfurt im Umbruch. Das ehemalige Industriequartier wandelt sich zum pulsierenden Stadtteil: Kreative machen sich breit, alte Industriegebäude werden aufwändig saniert, neuer Wohnraum entsteht. Gastronomie, Büros und Dienstleistungen siedeln sich an. Bald werden auch die Türme der Europäischen Zentralbank im Ostend am Himmel kratzen. Einen Katzensprung nur vom Hafenp ark entfernt. Auch die nahe Deutschherrnbrücke lässt die Großstadtatmosphäre nicht vergessen: Alle paar Minuten donnern Züge über den Stahlriesen, der den Main überspannt. Dann beben die schweren Metallstreben, flattern Tauben auf und setzen sich wieder. Und wenn der Verkehr erstmal über die geplante Mainbrücke Ost rollt, die das Stadtviertel mit dem südlichen Mainufer verbinden soll, dann ist die Großstadt zum Greifen nah. "An der Stelle legt man sich nicht einfach hin und liest ein Buch", sagt Friedel. "Ein Park der Bewegung ist daher dort genau richtig." Und bewegen kann man sich in dem vom Berliner Büro Sinai konzipierten Gelände tatsächlich reichlich. Auf mehr als 1000 Quadratmetern werden sich künftig allein die Skater austoben und mit dem Board durch eine Hindernislandschaft unter Bäumen flitzen. Ganz so, wie es sich die Skater gewünscht haben. "Die Szene ist an der Planung beteiligt", bestätigt Friedel, "und wir bekommen eine Anlage auf internationa lem Niveau, eine Attraktion mehr in der Stadt."

Im südlichen Teil des Hafenparks will die Stadt große, zum Teil naturbelassene Wiesen anlegen. So wird sich der neue Park dann auch nahtlos an das schon sanierte Mainufer anschließen. Die kilometerlange Flaniermeile beiderseits des Mains zieht schon jetzt Tag für Tag die Frankfurter an den Fluss - zum Joggen, Skaten, Sonnenbaden und Schlendern, zum Rudern, Kanu fahren und Angeln. Hüben wie drüben räkeln sich im Sommer Menschen auf Picknickdecken und Liegestühlen, lassen Anzugträger neben Studenten ihre Seele baumeln. Inmitten von Cocktailbars und Sommergärten fühlt sich Frankfurt fast wie Italien an. "Der neue Mainuferpark hat viel dazu beigetragen, dass Einwohner und Touristen Frankfurt heute als Wohlfühlstadt erleben", sagt Umweltdezernentin Manuela Rottmann. Mit dem Hafenpark kommt nun ein weiteres Stück dazu. Dann liefert auch die heutige Brache das, was Frankfurter an ihrem Mainufer lieben: Lebensfreude.

Sandra Busch, PIA Stadt Frankfurt
 
13. Februar 2010, 17.35 Uhr
julez82
 
 
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