Partner
Darmstädter Andreas Hotz Dritter
Riesen-Enttäuschung beim Finale des Internationalen Dirigentenwettbewerbs Sir Georg Solti: Der 27 Jahre alte Andreas Hotz aus dem südhessischen Darmstadt hat nicht den ersten Preis bekommen. Der ging an den 32 Jahre alten Amerikaner Shizuo Kuwahara (Bild). Zweiter wurde der 26 Jahre alte US-Amerikaner Eugene Tzigane. Zwar war mit Hotz zum ersten Mal überhaupt ein Deutscher in das Finale eingezogen - doch der junge Dirigent hätte nach seinem fulminanten Abschlusskonzert am Sonntag in der Alten Oper von der Jury unbedingt zum Gewinner gewählt werden müssen.
Er war so etwas wie ein Entdecker einer neuen Romantik, arbeitete mit dem hr-Sinfonieorchester Gegensätze heraus, strukturierte und unterteilte. Ein Mann der großen Emotionen. Doch das gefiel der Jury offenbar nicht so wirklich. Denn Kuwahara war für sie die erste Wahl. Sicher, der gebürtige Japaner - der vor zwei Jahren übrigens schon einmal zweiter bei dem Wettbewerb geworden war - ist rein technisch gesehen der bessere Dirigent. Doch seine Musikästhetik ist seit zehn Jahren durch. So hat man in den frühen 1990er dirigiert.
Die Entscheidung der Jury hat nicht unbedingt etwas mit dem Durchschnittsalter ihrer Mitglieder zu tun. Aber wenn der frühere Deutsche-Bank-Vorstandssprecher Rolf-E. Breuer als Vorsitzender der Jury sagt: „Wir suchen hier nicht den perfekten Kapellmeister, sondern wollen Talente entdecken, die später zur Spitze in der Musikwelt zählen“, dann wundert die Wahl schon.
Entsprechend gab es bei der Bekanntgabe der Gewinner nach dem Konzert Buh-Rufe aus dem Publikum. Denn den aufmerksamen Zuhörern war offenbar ebenfalls nicht entgangen, dass Tziganes Dirigat zerfiel, zerklüftet und unrund wirkte.
Immerhin: Andreas Hotz erhält 5000 Euro - und bei einem der bedeutendsten internationalen Dirigentenwettbewerbe einen dritten Preis erhalten zu haben, ist ja auch nicht unbedingt schlecht. Zumal sich in diesem Jahr 540 Nachwuchs-Dirigenten aus 70 Ländern angemeldet hatten. - So viele wie nie zuvor.
Foto: Alte Oper Frankfurt/Anna Meuer
Er war so etwas wie ein Entdecker einer neuen Romantik, arbeitete mit dem hr-Sinfonieorchester Gegensätze heraus, strukturierte und unterteilte. Ein Mann der großen Emotionen. Doch das gefiel der Jury offenbar nicht so wirklich. Denn Kuwahara war für sie die erste Wahl. Sicher, der gebürtige Japaner - der vor zwei Jahren übrigens schon einmal zweiter bei dem Wettbewerb geworden war - ist rein technisch gesehen der bessere Dirigent. Doch seine Musikästhetik ist seit zehn Jahren durch. So hat man in den frühen 1990er dirigiert.
Die Entscheidung der Jury hat nicht unbedingt etwas mit dem Durchschnittsalter ihrer Mitglieder zu tun. Aber wenn der frühere Deutsche-Bank-Vorstandssprecher Rolf-E. Breuer als Vorsitzender der Jury sagt: „Wir suchen hier nicht den perfekten Kapellmeister, sondern wollen Talente entdecken, die später zur Spitze in der Musikwelt zählen“, dann wundert die Wahl schon.
Entsprechend gab es bei der Bekanntgabe der Gewinner nach dem Konzert Buh-Rufe aus dem Publikum. Denn den aufmerksamen Zuhörern war offenbar ebenfalls nicht entgangen, dass Tziganes Dirigat zerfiel, zerklüftet und unrund wirkte.
Immerhin: Andreas Hotz erhält 5000 Euro - und bei einem der bedeutendsten internationalen Dirigentenwettbewerbe einen dritten Preis erhalten zu haben, ist ja auch nicht unbedingt schlecht. Zumal sich in diesem Jahr 540 Nachwuchs-Dirigenten aus 70 Ländern angemeldet hatten. - So viele wie nie zuvor.
Foto: Alte Oper Frankfurt/Anna Meuer
9. November 2008, 14.54 Uhr
DerChristian
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Nach Absage von Filmpremiere
Jüdische Gemeinde: „Großer Schaden für Stadtgesellschaft“
Die Arthouse-Kinos Frankfurt sagen eine Vorabaufführung des Filmes „Golda“ mit Helen Mirren in der Harmonie ab. Die Jüdische Gemeinde Frankfurt übt heftige Kritik an dieser Entscheidung.
Text: Till Geginat / Foto: Das Harmonie-Kino in Sachsenhausen © Nicole Nadine Seliger
StadtlebenMeistgelesen
- Frankfurt HauptwacheGaleria Kaufhof schließt deutschlandweit 16 Filialen
- Frankfurter BäderOben-ohne-Schwimmen für alle in Frankfurt erlaubt
- Frankfurt-Nordend„Dem Stalburg Theater geht es nicht so doll, also schlecht“
- Zauberland für KinderAbenteuerspielplatz Riederwald feiert 50. Geburtstag
- Oktoberfest 2024Eine Bayerin für Frankfurt
4. Mai 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen