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Foto: © Bernd Kammerer
Foto: © Bernd Kammerer

Betrugsprozess: Herr K. von S&K sagt aus

"Dazu später mehr im Detail"

Jonas K. und Stephan S. sind wegen Millionenbetrugs angeklagt. Jetzt begann Herr K. seine Aussage. Die Vorwürfe weist er zurück, wirft der Staatsanwaltschaft im Gegenzug vor, einen Millionenschaden verursacht zu haben.
Jonas K. spricht ruhig, liest jeweils ein paar Sätze aus seiner Einlassung vor, hebt dann seinen Kopf zum Gericht und fügt ein paar erläuternde Sätze hinzu. Einen Laptop hat er auch dabei, öffnet hie und da eine PDF-Datei, verweist auf einzelne Punkte der hunderte Seiten starken Anklageschrift oder auf Zeugenaussagen oder auf Rechnungen, die erklären sollen: Alles nicht so gewesen, wie behauptet. Zentraler Satz: "Dazu später mehr im Detail." Es wird also mal wieder etwas länger dauern im S&K-Prozess, der seit dem vergangenen Jahr läuft. Allein die Verlesung des Anklagesatzes dauerte Wochen, die Zeit will Herr K. aber unterbieten. Seine Zielrichtung ist auch schon nach wenigen Stunden klar: Die Geschäfte der S&K-Firmen wären prächtig weitergelaufen, wenn die Staatsanwaltschaft sie nicht kaputtgemacht hätte.

Los sei es mit einer, so K., zweifelhaften Zeugin gegangen und einem Gutachten, das die Staatsanwaltschaft bei PricewaterhouseCoopers in Auftrag gegeben hatte. Danach seien die Haftbefehle ausgestellt worden, danach kam es zum Großeinsatz von Ermittlern, den Einsatz von 1300 Beamten in über 100 Objekten nennt Jonas K. überzogen und vermutlich zu recht: kostspielig. Er schildert, dass sich an seinem Wohnsitz Beamte von einem Hubschrauber abseilten. Zugleich seien Informationen an die Medien gelangt, in denen von einem Betrugsvolumen über 100 Millionen Euro die Rede gewesen sei und dass die beiden Beschuldigten das Geld ihrer Anleger in Schrottimmobilien gesteckt hätten. "Schrottimmobilien? Die Staatsanwaltschaft spricht in ihrer Anklage von zersprungenen Fliesen oder Rissen in Häuserwänden – das ist renovierungsbedürftig, aber wenn das Schrottimmobilien sein sollen, so haben wir alle schon einmal in einer Schrottimmobilie gewohnt oder in einer Schrottimmobilie ein Gerichtsverfahren verhandelt", sagt Herr K. Seinen Humor jedenfalls hat Herr K. in der Haft nicht verloren – ebenso wenig wie sein Vertrauen in den eigenen Geschäftssinn.

Die Immobilien seien aus Insolvenzverfahren gekauft worden und natürlich habe man da Geld hineinstecken müssen. Jede Ausgabe aber lege die Staatsanwaltschaft zulasten der Anleger aus. "Selbst unsere Büromiete - dabei sind das doch klare Betriebskosten", echauffiert sich Herr K.

Ebenso klar sei, warum sich er und sein Geschäftspartner S. sich ab und an Darlehen von der Firma auszahlen ließen. Man wollte schlicht nicht bis zum Jahresabschluss warten, sondern habe die Darlehen genutzt, vorher schon an den vermuteten Gewinn zu kommen. Auch Zinsen seien für die Millionenzahlungen aus dem Firmenkapital festgelegt worden. 2012 ließ sich K. 3,5 Millionen Euro aus der Hauptfirma auszahlen und tilgte damit Verbindlichkeiten mit den Tochtergesellschaften. Auch in Gold flossen die Darlehen, das Edelmetall im Wert von 1,5 Millionen Euro teilten sich S. und K. und bewahrten es in ihren Wohnungen auf. Die Steuerberater und Juristen, mit denen sich die beiden Immobilienleute umgaben, fanden das alles ok. Zugleich hätten sich die Firmen auf Gewinnkurs befunden als die Staatsanwaltschaft zugriff. Danach freilich wollte niemand mehr Geschäfte mit den beiden Herren machen – selbst aus Firmen, die sie mit Millionensummen aufgekauft hätten, seien sie als Gesellschafter herausgeworfen worden. Zudem habe es diverse Prozesse gegeben, aus denen auch Millionensummen zu erwarten gewesen seien.

Letztlich wurden die S&K-Immobilien bei Insolvenzauktionen versetzt - "fast schon ironisch, dass es so endete; das war schließlich unser Geschäftsmodell", sagt Herr K. Doch dazu später im Detail mehr.
 
16. März 2016, 12.28 Uhr
Nils Bremer
 
 
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