Vielversprechend sieht die Bilanz des RMV für 2010 aus: Rekorde bei den Fahrgastzahlen und pünktlichere Züge. An vielen Strecken wird schon bald gebaut, für die S-Bahn soll ein neuer Betreiber her.

Beim RMV geht es hoch her. Noch nie fuhren so viele Menschen im Rhein-Main-Gebiet mit Bussen und Bahnen wie im letzten Jahr: 667 Millionen Fahrgäste, sieben Millionen mehr als im Vorjahr. Dies hat sich auch beim Autoverkehr bemerkbar gemacht, im gesamten Rhein-Main-Gebiet sind 2010 zwei Prozent weniger Autos gefahren. Profitiert hat die Verkehrsgesellschaft auch vom Bevölkerungsanstieg. Sorgenkind des Verbundes bleibt der Schülerverkehr, der sich in den letzten 15 Jahren um etwa 10 Prozent reduziert hat. In den nächsten fünf Jahren werde er mit bis zu 30 Prozent noch deutlich stärker zurückgehen.
Attraktiver und pünktlicher sollen die S-Bahnen werden. Aus diesem Grund ist der RMV auf der Suche nach einem neuen Betreiber, erste Gespräche mit Interessenten wurden bereits geführt. Möglich sei eine Gliederung in drei Teilnetze, so könnten Ende 2014 verschiedene Unternehmen als S-Bahn Betreiber an den Start gehen. Der derzeitige Betreiber, die Deutsche Bahn, will den Auftrag aber weiterhin behalten und mit dem RMV verhandeln.
Bisher gelten Züge mit einer Verspätung von unter 5 Minuten und 59 Sekunden als pünktlich, demnach sind fast 95 Prozent der S-Bahnen 2010 pünktlich abgefahren, etwas mehr als im Vorjahr. Bald sollen auch S-Bahnen der Pünktlichkeitsmarke anderer Netze von 2 Minuten und 59 Sekunden unterliegen.
Baustellen - da stöhnt der Pendler: Rund um Verkehrsknotenpunkt Frankfurt wird in diesem Jahr kräftig erneuert. Bauarbeiten in Frankfurt und an der Strecke Frankfurt-Fulda sollen größtenteils um Ostern und Pfingsten stattfinden, damit die Behinderungen für den Berufsverkehr so gering wie möglich gehalten werden. Plakate in den Bahnhöfen kündigen noch mehr Streckensperrungen an: Gleiserneuerungen der Deutschen Bahn im Rhein-Main-Gebiet sind für den Sommer geplant.