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Apo-Opa auf Speed
Dass dann noch am Anfang das alte Lied "Es führt über den Main eine Brücke aus Stein", recht holprig herüberkommt, kann man noch programmatisch sehen: das Verständnis der Kulturen untereinander ist eben nicht immer einfach. Dass Anselm Wild jedoch ein überlanges, zu wildes Schlagzeugsolo seinem Vater widmete: who cares? Dann noch ein Vivaldi-Stück, dessen Ungeprobtheit die Veranstaltung genausowenig sympathischer erscheinen ließ wie einige Albernheiten, etwa als die Musiker plötzlich in vielen Sprachen in imaginäre Telefone sprechen.
Doch: es wurde, zum Glück, besser. Sogar zum Ende hin richtig gut als April King ihrer Stimme und ihrer Muttersprache endlich freien Lauf lassen konnte und Frank Wolff über die Bühne rockte wie eine Mischung aus Angus Young und Slash - so ein Cello kann eben auch Rock sein und ein Apo-Opa auch sehr lebendig über die Bühne hüpfen und springen. Sehr schön auch Frank Wolffs Rondo - eine Reise um die Welt. Richtig Stimmung kommt auf als die Musiker ihre etwas starre, weit auseinanderliegenden Positionen auf der Bühne aufgeben - hier zeigt sich: das Zusammenspiel der Kulturen kann funktionieren, wenn sie sich aufeinanderzubewegen. So etwas hätte man sich schon zu Beginn gewünscht. Und vielleicht einen etwas dezenteren Auftritt Frank Wolffs, denn Zélia Fonseca und Aziz Kuyateh waren die wirklichen Highlights, gingen aber gegen das Cello teilweise etwas unter, aber das gehört wohl dazu. Dem Publikum jedenfalls gefiel's.
Foto: Detlef Kinsler
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