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Foto: Der 59-Jährige Jean Kambanda (l.) aus Ruanda braut Bier aus Bananen (© CBM)
Foto: Der 59-Jährige Jean Kambanda (l.) aus Ruanda braut Bier aus Bananen (© CBM)

Menschen mit Behinderung in Entwicklungsländern

Ein Bananenbierbrauer aus Ruanda

Die Christoffel-Blindenmission (CBM) kämpft in Entwicklungsländern für die Rechte und die gesellschaftliche Eingliederung von Menschen mit Behinderung. Anlässlich des Internationalen Tag des Bieres stellt die Organisation einen blinden Bananenbierbrauer aus Ruanda vor.
Bier ist Nationalgetränk – nicht nur in Deutschland. Das Hopfengetränk erfreut sich schon seit Jahrtausenden weltweit großer Beliebtheit. Das älteste überlieferte Bierrezept stammt aus China und ist rund 4000 Jahre alt. Und so verwundert es nicht, dass das beliebte Getränk sogar einen eigenen Feiertag hat: der 2. August ist offizieller Internationaler Tag des Bieres. Doch Bier schmeckt nicht nur gut, es kann zuweilen sogar Familien ernähren und Leben retten.

Anlässlich des Feiertages am kommenden Freitag macht die Christoffel-Blindenmission (CBM) auf einen ganz besonderen Bierbrauer aufmerksam: Der 56-jährige Jean Kambanda lebt mit seiner Familie in Ruanda und ist vollkommen erblindet. Aus dem Saft von Bananen, den er mit gekochter Hirse fermentieren lässt, entsteht Bananenbier. Damit verdient er genug, um seine Familie ausreichend versorgen zu können. Mit seiner Frau und dem gemeinsamen Sohn lebt Jean Kambanda in sehr einfachen Verhältnissen knapp eine Autostunde von der ruandischen Hauptstadt Kigali entfernt. Der Bananenbierbrauer war nicht immer blind, er verlor sein Augenlicht im Alter von 25-Jahren in Folge eines Autounfalls. Die Kopfverletzung, die er sich dabei zuzog, hätte operiert werden müssen. Da jedoch die benötigten Spezialisten für diesen Eingriff nicht verfügbar waren, wurde seine Sehkraft immer schwächer bis er 12 Jahre nach dem Unfall vollkommen erblindete.

Menschen mit Behinderung werden in Entwicklungsländern häufig Opfer von Ausgrenzung, erklärt CBM-Vorstand Dr. Rainer Brockhaus erläutert. Damit geht auch einher, dass ihnen der Zugang zur Erwerbstätigkeit erschwert wird. Rund 80 Prozent leben daher in Armut. Die Organisation CBM kämpft vor Ort für Chancengleichheit, indem sie gezielt Betroffene ausbildet, um sie so zu befähigen, eigenständig für ihren Lebensunterhalt sorgen zu können. Diese Unterstützung erhielt auch Jean Kambanda. In einem Programm der CBM lernte er, ein gewinnorientiertes Unternehmen aufzubauen. Darüber erhielt er einen Kredit, mit dem er in das Bananenbier-Geschäft investieren konnte.

Inklusive Bildung als Lösung

Jean Kambanda ist kein Einzelschicksal – und nicht der einzige, dem die CBM helfen konnte. Bereits seit mehr als 110 Jahren fördert die Blindenmission Menschen mit Behinderung in Entwicklungsländern. Ein wichtiges Anliegen ist dabei vor allem der Abbau gesellschaftlicher Blockaden. Dies geschieht insbesondere über Bildung: Inklusive Bildung ist dabei weit mehr als reine Wissensvermittlung, sie bezeichnet in erster Linie die Anerkennung und Wertschätzung von Diversität in Bildung und Erziehung. „Die Eltern haben oft keine Zeit und kein Bewusstsein dafür, sich um ihre Kinder mit Behinderung besonders zu kümmern. Deshalb kann sich nur mit echter Inklusion etwas verändern“, erklärt Katharina Pförtner, CBM-Beraterin für Inklusion und Gemeindenahe Rehabilitation in Lateinamerika.

Für die CBM ergibt sich durch diese Art von Integration im Rahmen der Bildung und Erziehung die Möglichkeit, Kindern mit Behinderung die besten Voraussetzungen für deren weiteres Leben mitzugeben. Inklusion müsse früh beginnen, denn Exklusion führe immer zu weiterer Exklusion. Grundbildung sei für Kinder, wie für Erwachsene relevant, denn die sei eine Voraussetzung für Ausbildungen und Berufe. „Bildung ist die Voraussetzung für ein eigenständiges, erfülltes Leben und Selbstverwirklichung“, so Dr. Rainer Brockhaus, Vorstand der Christoffel-Blindenmission. Raúl Krauthausen, CBM-Botschafter und Aktivist für Menschen mit Behinderung, ergänzt: „Inklusion heißt die Annahme und die Bewältigung von menschlicher Vielfalt.“




Fertig gebrautes Bananenbier (© CBM)
 
30. Juli 2019, 11.47 Uhr
Marlene Winkler
 
 
Fotogalerie:
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