In der Frankfurter Innenstadt werden dieser Tage fünf „Gum Walls“ aufgestellt. Darauf können Menschen ihre fertig gekauten Kaugummis aufkleben. Dadurch soll die Frankfurter Innenstadt sauberer werden.

Wer durch die Innenstadt von Seattle läuft, findet sich in der Nähe des Pike Place Markets mitten in einer ganz besonderen Touristenattraktion wieder: In einer schmalen Gasse sind die Wände über und über mit bunten Kaugummis beklebt – die sogenannte Market Theater Gum Wall. Bereits beim Einbiegen in die Gasse nimmt man einen minzig-fruchtigen kaugummiartigen Geruch wahr und befindet sich ein paar Schritte weiter mitten in einem bunten, wild gewachsenen Kunstwerk zum Mitmachen.

Die Stadt Frankfurt, genauer gesagt die Stabstelle Sauberes Frankfurt in Kooperation mit #cleanffm sowie der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES), zieht nun nach und errichtet ihrerseits ebenfalls „Gum Walls“. Diese fallen jedoch deutlich kleiner aus als das Kunstwerk in Seattle – dafür wird es gleich mehrere geben. Eine erste „Gum Wall“ wurde am gestrigen Dienstag am Brockhausbrunnen auf der Zeil präsentiert: In einem grünen Kasten klebt eine Papierwand mit #cleanffm-Smileys. Wer seinen Kaugummi loswerden möchte, kann ihn einfach auf einen der Smileys kleben. Das wasserfeste Papier bietet Platz für 49 Kaugummis. „Eine saubere Lösung nach dem Kaugummigenuss“, konstatiert Dagmar Schöne von der Stabsstelle Sauberes Frankfurt.

Mit den Papierwänden soll der Verschmutzung der Innenstadt durch Kaugummis entgegengewirkt werden. „Handelsüblicher Kaugummi ist biologisch nicht abbaubar und bleibt, wenn er auf den Boden gespuckt wird und austrocknet, bis zu fünf Jahren haften. Mit Unterstützung unserer #cleanffm-Kampagne wollen wir mit den Gum-Walls auf humorvolle Weise dazu animieren, Kaugummi auf die Papierwand zu kleben. Jeder Kaugummi, der auf der Papierwand der Gum-Walls klebt, ist ein Beitrag für ein sauberes Frankfurt“, erläutert Dagmar Schöne.

Vorerst sollen fünf „Gum Walls“ auf der Zeil und in der Innenstadt aufgestellt werden. Die FES ist mit dem regelmäßigen Wechsel der Papierbögen beauftragt. „Gerade für uns als Entsorgungsbetrieb ist die Beseitigung von Kaugummis schwierig, da diese aufgrund der Beschaffenheit des Bodenbelags in Einzelarbeit entfernt werden müssen. Wir unterstützen das Projekt aktiv und übernehmen den regelmäßigen Austausch der Anklebeblätter“, sagt Michael Werner von der FES.

Die „Gum Walls“ wurden in Baden-Württemberg entwickelt. Sie sollen dazu beitragen, die Verschmutzung durch Kaugummis zu reduzieren. Klaus Götz, Initiator des Projektes, sagt dazu: „Dort, wo die Gum-Wall zum Einsatz kommt, können wir beobachten, dass die Vorrichtung genutzt wird und für Gesprächsstoff sorgt. Zudem wird mit den bunten Hinguckern das Problembewusstsein geschärft, so dass auch die Mülleimer wieder stärker genutzt werden.“