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Welternbürgerin
Deliss: Frankfurt ist besser als Berlin
Clementine Deliss, Direktorin des Museums für Weltkulturen, ist bald ein Jahr im Amt. Ist die Weltenbürgerin schon in Frankfurt angekommen? Wir haben sie zum Jahreswechsel besucht.
„Ich bin eine Person, die immer wieder woanders gelebt hat.“ Clementine Deliss, Spezialistin für Gegenwartskunst und Ethnologin, leitet seit Frühjahr 2010 das Museum der Weltkulturen. Die polyglotte Kuratorin und Publizistin ist zwar viel herumgekommen - gelebt und gearbeitet hat sie bisher in Tokio, im Senegal, in der Schweiz, in Schottland, Skandinavien und in Berlin. Frankfurt war für die die Tochter einer französischen Mutter und eines österreichischen Vaters jedoch noch eine unbekannte Größe, als sie vor über zehn Monaten an den Main kam. Und die Frankfurter, so meint sie, brauchten den Vergleich mit der Hauptstadt nicht zu scheuen. „Frankfurt ist wie eine konzentrierte dynamische Version einer Hauptstadt. Und insofern auch viel moderner als eine sich riesig ausbreitende Metropole, die unübersichtlich ist. Ich habe das Gefühl, dass ich hier viel mehr erreichen kann als in einer Hauptstadt.“ Eines ist ihr bereits geglückt: Jahrelang wurde über den Erweiterungsbau für das Museum am Schaumainkai gestritten, zwei Anläufe sind bereits gescheitert. Nun steht das Konzept für den Museumsanbau, 6000 Quadratmeter Ausstellungsfläche erhält Deliss für ihre 67 000 Ausstellungsobjekte hinzu. Eine Bereicherung gerade für eine internationale Stadt wie Frankfurt, so ist sich die 50-jährige sicher. „Ich fühle mich hier nie wie einer Kleinstadt. Die Stadt ist ständig in Bewegung, das spürt man.“ Die Internationalität der Stadt bewirke, dass sie sich hier heimisch fühlt. „Eigentlich will ich immer wieder hierher zurück.“ Denn eine Aufgabe reizt sie ganz besonders: „Ich will schauen, wie ich es schaffe, dass sich die Bürger in ihrer Unterschiedlichkeit in dem Museum reflektiert fühlen.“ Ihre Pläne dazu verrät sie im nächsten JOURNAL FRANKFURT, Ausgabe 3/11, ab 18.1. am Kiosk.
30. Dezember 2010, 11.58 Uhr
red
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