Das Literaturhaus und das Museum für Moderne Kunst (MMK) machen gemeinsame Sache. In dem neuen Projekt „Acht Betrachtungen“ lassen sie acht junge Autoren über acht Kunstwerke sinnieren.

Die Zusammenarbeit der beiden renommierten Frankfurter Kulturstätten ist eine Premiere. Unterstützt durch das Kulturamt Frankfurt und die Aventis Foundation, versuchen sie mit ihrer Kooperation, Schnittstellen zwischen Kunst und Literatur ausfindig zu machen und diese dem Publikum zu offenbaren. Die acht, allesamt jungen, Autoren sind Helene Hegemann, Peggy Mädler, Thomas Pletzinger, Leif Randt, Judith Schalansky, Annika Scheffel, Saša Stanišić und Thomas von Steinaecker. Ihre Aufgabe: sich in das MMK begeben, bestenfalls häufiger, sich darin zu verlieren und aus den circa 4.500 Kunstwerken eines auswählen, das schließlich Grundlage ihres Textes wird.

Thomas Plentziger (Foto) erzählt von seiner Wahl eines Werkes von Tobias Zielony. Zielonys Werk gehörte immerhin schon zu Plentzigers Top 3, doch so richtig sicher war er nicht, obwohl sich schon ein Konzept andeuten ließ. Ganz zufällig setzte sich Zielony schließlich in einer Hamburger Kneipe beim Fußballschauen an Pletzingers Tisch. Damit hat sich die Frage durch einen „absurden Zufall“ erledigt. „Das Konzept hab ich nach dieser Begegnung komplett umgeschmissen“, sagt der Schriftsteller. Der Text soll einen 20-minütigen Vortrag über das ausgewählte Kunstwerk und über das MMK im Allgemeinen füllen. Hinterher sind das Publikum und die Autoren zu einem Gespräch über die kulturelle und politische Gegenwart geladen.

Die vier Lesungen, die von jeweils zwei Autoren gehalten werden, finden zwischen Oktober 2012 und Mai 2013 statt. Am 27. Juni 2013 findet ab 20 Uhr die Abschlussveranstaltung im Literaturhaus statt, bei der die Texte erstmals als Buch präsentiert werden. Der Kartenvorverkauf beginnt bereits am 15. August unter www.literaturhaus-frankfurt.de, wo Sie auch weitere Informationen erhalten können. Die Preise belaufen sich auf sieben beziehungsweise vier Euro.