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Ehre wem Ehre gebührt

Ein Jahr nach seinem Tod 2007 gab es ein Memorial-Konzert für Frankfurts Deutsch-Rocker Jocco Abendroth. Jetzt bringt die Band Abendroth die Songs wieder auf die Bühne. Ohne nostalgische Motive und voller Spielfreude.
In Frankfurt weiß man nie. Es hätte auch gähnende Leere herrschen können am Sonntagabend im Sinkkasten Arts Club. Überraschend kam Anfang des Jahres die Nachricht, dass sich sechs ehemalige Musiker von Jocco Abendroth zusammen getan hatten, um dessen Musik wieder auf die Bühne zu bringen. Genauso überraschend (und erfreulich): der Club war dann doch fast wie zu besten Jocco-Zeiten gut gefüllt. Die Musiker, wenn auch aus unterschiedlichen Phasen von Abendroths Karriere, Gitarrist Muli Müller und Keyboarder Howard Scarr allen voran, haben die Stücke verinnerlicht. Eine kleine Session genügte und das Grundgerüst stand. Da galt es nur noch eine Auswahl aus dem Abendroth-Œuvre zu treffen, die sich Tom Ripphahn, der Sänger von Hands On The Wheel, dann drauf schaffen musste. Was ihm aber nicht schwer fiel. Wenn nicht nur seine Folk-, Blues- und Rock-erprobte Stimme, die man allerdings nur von seinen englischsprachigen, eigenen titeln kannte, passte bestens zu den Songs, er outete sich auch als absoluter Abendroth-Fan und meinte, Joccos Albumdebüt 1987 sei eine von drei CDs in dieser Zeit gewesen, die ihm selbst als Musiker die Richtung wiesen. Und neben „Viel zu heiß“ waren das – man höre uns staune – U2’s „The Joshua Tree“ und Peter Gabriels „So“.

So war es dann die richtige Mischung aus Respekt, Spaß am Repertoire, absoluter Spiellaune und souveräner Lässigkeit in der Interpretation mit denen Abendroth in Klassikern wie „Hier und dort und dann“, „Herzen müssen brennen“, „Rauschen“ oder „Schneekönigin“ überzeugten und den endgültigen Beweis antraten, dass Jocco Abendroth Ende der Achtziger bei besserem (Eigen-) Management die Lages und Maahns (und noch ganz andere Kandidaten) locker hätte überholen können. Klar griff auch er auf amerikanische Vorbilder zurück, verstand es aber trotzdem – zumal mit seinen immer auch stark von Naturgewalten beherrschten Lyrics – daraus einen eigenen, authentischen Stil zu kreieren, der in einem Slow Blues wie „Lass die Sonne wieder scheinen“ Van Morrison-Qualitäten aufwies. Stücke wie „Jane“ waren an Atmosphäre nicht zu überbieten und „Nur’n Augenblick“ als Akustikballade vom feinsten ein Highlight deutscher Rockgeschichte. Weitere Auftritte von Abendroth sollen folgen. „Ich finde dass diese Musik auch ins Jahr 2011 noch ziemlich gut passt und hoffe, dass ich nicht der einzige bin, der das so sieht“, sagt Muli Müller. Und Tom Ripphahn ergänzt: „Jocco hat immer wieder Sätze gesungen und ein paar universelle Wahrheiten gefunden, die Zeiten und Trends überdauern. Von daher ist die Musik nach wie vor relevant.“
 
28. Februar 2011, 11.06 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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