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Foto: © ESA
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Raumfahrt

Auch nach dem Brexit geht es weiter, aber erstmal nicht auf dem Mars

Bei einem Besuch der European Space Agency (ESA) in Darmstadt betont der britische Wissenschaftsminister George Freeman, an der engen Zusammenarbeit auch nach dem Brexit festzuhalten. Das Projekt ExoMars wird verschoben.
Das Herz der European Space Agency – kurz: ESA – schlägt im Hauptkontrollraum. Auf Tafeln stehen die Daten der Missionen, die von hier aus gestartet wurden, 85 an der Zahl: die erste am 17. Mai 1968, die letzte am 21. November 2020. Eigentlich hätte im September ein weiteres Projekt folgen sollen: ExoMars, ein Raumsondenprojekt der ESA in Zusammenarbeit mit der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos zur Erforschung von Leben auf dem Mars. Dazu hätte eine Raumsonde der ESA mit zahlreichen Instrumenten von einer russischen Trägerrakete ins All geschossen werden sollen.

Doch dieses Projekt wurde erstmal verschoben. Der Grund sind die Sanktionen gegen Russland. „Das ist sehr bedauerlich, dann an diesem Projekt haben viele Menschen gearbeitet“, sagt Rolf Densing, ESA-Direktor für den Missionsbetrieb. Derzeit werden Alternativen geprüft, zum Beispiel, ob das Projekt mit einer amerikanischen Trägerrakete umgesetzt werden könne. Raumfahrt ist auch immer Weltpolitik. Aus diesem Grund ist der britische Wissenschaftsminister George Freeman nach Darmstadt gekommen. Sein Besuch soll vor allem die enge Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Weltraumorganisation ESA und ihrem Mitgliedstaat Großbritannien unterstreichen. Das Land steht an vierter Stelle der beitragsstärksten Länder. „Auch wenn wir politisch die EU verlassen haben, werden wir unsere wissenschaftliche Zusammenarbeit weiterführen“, sagt Freeman. In der aktuellen, komplexen Lage sei dies von großer Bedeutung. Großbritannien ist bereits seit 1978 ein wichtiges Mitgliedsland der ESA mit einer umfassenden Forschungslandschaft und zahlreichen Hi-Tech Unternehmen, die seit Jahrzehnten in Europas Raumfahrt engagiert sind, zum Beispiel in Erdbeobachtung, Telekommunikation, Kommerzialisierung, Astronautik, Exploration, Raketen-Systemen und Robotik.

Ein wichtiges Thema betrifft die Sicherheit im Weltraum. Forscherinnen und Forscher können nicht nur die gewaltigen Ausbrüche auf der Sonne beobachten, sondern auch die auf die Erde zurasenden Teilchenströme, den sogenannten Sonnenwind. „Dieses ionisierte Material ist sehr gefährlich und kann zu gewaltigen Black-outs führen“, sagt Densing. In unserer digitalisierten Welt seien diese Black-outs fatal. So könnten nicht nur die Funktionstüchtigkeit technischer Systeme im Weltraum und auf der Erde, sondern auch Gesundheit und Leben von Menschen gefährdet werden. Die Auswirkungen sind vielfältig. Sie reichen von Elektronikpannen, Unterbrechungen im Nachrichten- und Navigationsverkehr bis hin zu Störungen im Bahnverkehr. Weltraumwetter stört den Handyempfang, macht Satelliten unbrauchbar, gefährdet Raumfahrer und Flugzeugbesatzungen, bringt Stromleitungen und Flugzeugelektronik aus dem Takt, lässt Öl- und Gaspipelines korrodieren, Trafostationen explodieren.

Bislang war es nicht möglich, diese Materieausbrüche zu erfassen. Das Sonnenobservatorium „Solar orbiter spacecraft“ wurde von Airbus in Großbritannien gebaut. Es soll in der Lage sein, wie ein Frühwarnsystem zu fungieren. Forscher können die auf die Erde zurasenden Teilchenströme beobachten und die Menschen davor warnen. Bislang war es nicht möglich, gerade diese gefährlichen Materieschauer direkt zu erfassen. 2025 soll es laut Densing wieder ein Jahr mit einer hohen Sonnenaktivität geben.
 
15. Juni 2022, 10.24 Uhr
Jasmin Schülke
 
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. – Mehr von Jasmin Schülke >>
 
 
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