Foto: Hier ist ein Knotenpunkt des Frankfurter Verkehrs: der Hauptbahnhof © Adobestock/ Branko Srot
Frankfurter Verkehrsunfallstatistik

So sollen die Straßen sicherer werden

Favorisieren Teilen Teilen

Mehr Unfälle, mehr Gefahren: In Frankfurt stieg die Zahl der Verkehrsunfälle im Jahr 2024 an. Eine Bevölkerungsgruppe war im Straßenverkehr besonders gefährdet. Insgesamt starben 17 Menschen.

Lukas Mezler /

In Frankfurt wächst der Verkehr. Ob mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem privaten Auto, immer mehr Menschen pendeln täglich in die Mainmetropole. Zudem steigt die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge stetig. Diese Entwicklung hat direkte Auswirkungen auf die Sicherheit im Straßenverkehr: Im Jahr 2024 hat die Polizei deutlich mehr Unfälle registriert als im Vorjahr.

Insgesamt wurden knapp 24 000 Unfälle gezählt. Das bedeutet ein Plus von 1 665 Fällen bzw. 7,47 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die meisten dieser Unfälle verliefen glimpflich und endeten mit Blechschäden. Doch in mehr als 3 000 Fällen wurden Menschen verletzt, einige davon schwer. Besonders tragisch: 17 Verkehrsteilnehmende verloren ihr Leben. Unter ihnen vier Fußgänger, die in Unfälle mit Schienenfahrzeugen verwickelt waren.

Kinder, Senioren und junge Fahrer häufiger betroffen

Eine alarmierende Entwicklung zeigt sich bei den sogenannten „schwächeren Verkehrsteilnehmenden“. Kinder, ältere Menschen, Radfahrende oder Nutzer von E-Scootern sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. So wurden fast 200 Kinder in Frankfurt bei Verkehrsunfällen verletzt. Zwar wurde kein Kind tödlich verletzt, dennoch ist der Anstieg der Unfälle mit Kindern deutlich. Auch Seniorinnen und Senioren waren häufiger in Unfälle verwickelt als je zuvor. Die Polizei spricht hier von einem neuen Höchststand. Ebenfalls besorgniserregend: Die Zahl der Unfälle mit jungen Fahrerinnen und Fahrern ist gestiegen. Diese Altersgruppe gilt weiterhin als besonders anfällig für Unfälle.

E-Scooter und Radfahrer verletzen sich verhältnismäßig oft

E-Scooter sind aus dem Frankfurter Stadtbild kaum mehr wegzudenken. Doch die Fahrzeuge bergen Risiken: Über 400 Unfälle mit E-Scootern wurden im vergangenen Jahr gezählt, wobei 235 Personen verletzt wurden. Der Anteil der hierbei Schwerverletzten steht mit 8,58 Prozent aller im Straßenverkehr schwerverletzten Personen, konkret sind es 29 Menschen. Obwohl E-Scooter im Vergleich zu Autos deutlich seltener genutzt werden, ist ihr Anteil an den Schwerverletzten überproportional hoch. Auch Radfahrer sind häufig betroffen. Obwohl insgesamt etwas weniger Menschen auf dem Fahrrad verunglückten als im Jahr zuvor, bleibt ihre Zahl mit über 700 verletzten Radfahrenden weiterhin hoch. Die Polizei sieht hier ebenfalls Handlungsbedarf.

Die häufigsten Gründe für Unfälle in Frankfurt sind laut Polizei schnell erklärt: Viele Fahrerinnen und Fahrer würden zu wenig Abstand halten, zu schnell fahren oder Fehler beim Abbiegen oder beim Überholen machen. Besonders auf den Autobahnen rund um die Stadt sei überhöhte Geschwindigkeit ein zentrales Problem. Dies führe zu teils dramatischen Folgen.

Was unternimmt die Polizei?

Um die Straßen sicherer zu machen, setzt das Polizeipräsidium Frankfurt gezielt auf den Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmenden. Mit verschiedenen Präventionsprogrammen wie „MAXimal mobil bleiben – mit Verantwortung“ zum Schutz älterer Menschen im Straßenverkehr, verstärkten Kontrollen und Aufklärungsarbeit wolle man Unfälle verhindern. Besonders dort, wo Kinder, Senioren oder E-Scooter-Fahrende unterwegs sind, seien diese laut Frankfurter Polizei nötig. Außerdem führt die Polizei weitere „Maßnahmen im Zusammenhang mit Autotunern, Autoposern und illegalen Kraftfahrzeugrennen“ fort. Lärmbelästigung und das laute Aufheulen von Motorrädern sei eine weitere Priorität.

Zu den durchgeführten Verkehrspräventionen gehören unter anderem Radfahrtrainings an Schulen, Verkehrssicherheitsprojekte in Senioreneinrichtungen und gezielte Kontrollen an gefährlichen Stellen. Risiken durch Drogen im Straßenverkehr – etwa durch die Teillegalisierung von Cannabis – würden stärker ins Visier genommen, vor allem bei jungen Fahrerinnen und Fahrern. Langfristig verfolgt die Frankfurter Polizei das Ziel „Vision Zero“. Es bedeute, keine Verkehrstoten mehr in der Stadt zu haben. Bis dahin bleibe es jedoch ein weiter Weg.

Info
Die Polizei stellt die Verkehrsunfallstatistik hier zur Verfügung.

Lukas Mezler
Lukas Mezler
Jahrgang 1997, Studium der Sozial- und Kulturanthropologie an der Goethe-Universität Frankfurt, EHESS in Paris. Seit Oktober 2024 beim JOURNAL FRANKFURT.
Mehr von Lukas Mezler >

Foto: Hier ist ein Knotenpunkt des Frankfurter Verkehrs: der Hauptbahnhof © Adobestock/ Branko Srot
Anzeige
Anzeige

Mehr Stadtleben-News

Anzeige
Anzeige

Ausgeh-Tipps

Podcast
Anzeige
Anzeige

Kalender

📅
Anzeige