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Wird der Staat zum Opel-Kapitän?
Über eine Million Arbeitsplätze hängen an den drei „Großen“ der US-Autoindustrie: General Motors (GM), Chrysler und Ford. Hätte der US-amerikanische Staat ihnen im vergangenen Dezember nicht insgesamt 13,4 Milliarden Dollar geliehen, wären diese Menschen inzwischen alle arbeitslos und die Firmen bankrott. Der Mutterkonzern des deutschen Autokonzerns Opel hat nun einen Sanierungsplan unter dem Namen „Projekt Renaissance“ vorgelegt, um die Verwendung der alten Kredite zu rechtfertigen und neue zu erhalten. 1,8 Milliarden wurden für dieses und kommendes Jahr beantragt. General Motors prüft derweil die Schließung oder den Verkauf von drei Werken des Opel-Konzerns.
Das Vorhaben wird von Klaus Franz, dem Gesamtbetriebsratsvorsitzenden des Autoherstellers, in einem Brief deutlich kritisiert: „Der Plan ‚Renaissance’ ist für Europa nicht durchführbar. Er würde das Ende der europäischen Geschäftstätigkeit bedeuten und hohe Prozessrisiken für die Muttergesellschaft mit sich bringen.“ Auch Ministerpräsident Roland Koch (CDU) macht deutlich, dass eine Schließung von Standorten nicht akzeptabel sei.
Um die Tochterfirmen zu retten, wollen die Betriebsräte von Opel, Vauxhall und Saab ihre Unternehmen von General Motors trennen. Eine eigenständige Finanzierung mit Bürgschaften der europäischen Regierungen sei realistisch. Eine Beteiligung von Regierungen um das Stammkapital zu erhöhen wird ebenso in Erwägung gezogen. Auch für General Motors könnte die Abspaltung eine überlebenssichernde Maßnahme werden – sofern der Zugang zu wichtigen Technologien der europäischen Entwicklungszentren erhalten bleibe.
Auch die Bundespolitik mischt sich derweil in den Fall ein. Neben der SPD sprechen sich auch die Grünen für eine Staatsbeteiligung beim Autokonzern aus. Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn sagte der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung: „Es wäre tragisch, wenn ein Automobil-Dino wie GM ein modernes Unternehmen wie Opel in den Untergang reißen würde. In diesem Sonderfall sollte der Staat die Opel-Ablösung von GM unterstützen, etwa durch eine zeitlich befristete Minderheitsbeteiligung.”
Text: Melina Kalfelis
Das Vorhaben wird von Klaus Franz, dem Gesamtbetriebsratsvorsitzenden des Autoherstellers, in einem Brief deutlich kritisiert: „Der Plan ‚Renaissance’ ist für Europa nicht durchführbar. Er würde das Ende der europäischen Geschäftstätigkeit bedeuten und hohe Prozessrisiken für die Muttergesellschaft mit sich bringen.“ Auch Ministerpräsident Roland Koch (CDU) macht deutlich, dass eine Schließung von Standorten nicht akzeptabel sei.
Um die Tochterfirmen zu retten, wollen die Betriebsräte von Opel, Vauxhall und Saab ihre Unternehmen von General Motors trennen. Eine eigenständige Finanzierung mit Bürgschaften der europäischen Regierungen sei realistisch. Eine Beteiligung von Regierungen um das Stammkapital zu erhöhen wird ebenso in Erwägung gezogen. Auch für General Motors könnte die Abspaltung eine überlebenssichernde Maßnahme werden – sofern der Zugang zu wichtigen Technologien der europäischen Entwicklungszentren erhalten bleibe.
Auch die Bundespolitik mischt sich derweil in den Fall ein. Neben der SPD sprechen sich auch die Grünen für eine Staatsbeteiligung beim Autokonzern aus. Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn sagte der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung: „Es wäre tragisch, wenn ein Automobil-Dino wie GM ein modernes Unternehmen wie Opel in den Untergang reißen würde. In diesem Sonderfall sollte der Staat die Opel-Ablösung von GM unterstützen, etwa durch eine zeitlich befristete Minderheitsbeteiligung.”
Text: Melina Kalfelis
17. Februar 2009, 18.35 Uhr
Jasmin_Takim
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