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Foto: © Vreo
Foto: © Vreo

Start-up-Szene Frankfurt

„Die Gründerszene in Frankfurt ist produktiver als in Berlin“

In unserer Titelstory des aktuellen JOURNAL FRANKFURT widmen wir uns der Start-up-Szene Frankfurts. Einer der Gründer ist Andreas Schemm, der mit Vreo die Werbe-Möglichkeiten in Computerspielen revolutionieren möchte.
Eine Bedeutung hat das Wort „Vreo“ nicht. „Das ist aus einem Spaß heraus entstanden und reine Fantasie“, erzählt Andreas Schemm (Foto) über sein Start-up mit dem kurzen Namen. Mit seiner Idee möchte er nicht weniger, als die Gaming-Szene zu revolutionieren. Sein Start-up soll Werbung innerhalb von Computerspielen vereinfachen. "Wir haben eine Lösung entwickelt, die sich an Spieleentwickler richtet und an die Werbeträger, die in Computerspielen werben möchten, es aber bisher nicht können", sagt Schemm. Sein Prinzip funktioniert ähnlich wie Produktplatzierung in Fernsehserien und Kinofilmen. Statt Bannern, die das Computerspiel unterbrechen, soll die Werbung direkt in die Spiel-Szenerie eingebettet sein.

"Wir wollen keine Dauerwerbesendung"
Schemm stellt mit seinem Team aus Entwicklern, Designern und Betriebswirten die entsprechenden Module für die Spiele zur Verfügung. Auf einem virtuellen Markplatz treffen sich dann Spielehersteller und die werbende Firma. „Ich habe diese Werbefläche, wer möchte sie buchen?“, heißt es dann im Angebot der Unternehmen. Die Werbung soll dabei möglichst unaufdringlich in das Spiel eingebaut werden. „Wir wollen keine Dauerwerbesendungen erschaffen“, erzählt Schemm, der selbst Gamer ist und daher die Bedürfnisse der Szene gut kennt.



So könnte eine Szenerie in einem Computerspiel aussehen. Rechts sind mögliche Werbeanzeigen zu sehen. © Vreo

Zielgerichtete Werbung
Eingebettete Werbemöglichkeiten innerhalb von Computerspielen gibt es bisher nicht. „Bei großen Spielen ist zwar viel Werbung enthalten“, erzählt Schemm, „aber das ist Fake-Werbung. Dann heißt die Cola nicht Coca Cola, sondern Nuka Cola.“ Das Problem bisher: Die Wirkung der Werbebanner konnte nicht gemessen werden. Kauften fünf Millionen Menschen ein Computerspiel, wusste die Firma nicht, wieviele Nutzer eine Anzeige überhaupt sehen. „Es könnte ja sein, dass alle fünf Millionen Nutzer im Spiel genau dorthin laufen, wo das Werbebanner nicht hängt“, sagt Schemm. Im ungünstigsten Fall laufen hohe Werbekosten so ins Leere. Die Idee von Vreo ist zunächst kostenfrei. "Wir messen dann, wie lange der Nutzer die Werbung gesehen hat, wie groß sie auf seinem Bildschirm war und ob der Spieler mit seinem Charakter näher gekommen ist, und den Blick auf die Anzeige gerichtet hat". Aus diesen Daten errechnet das Team dann den Wert der Werbung, an der sie zu einem geringen Prozentsatz finanziell beteiligt werden.

Ab 2019 ist Vreo auf dem Markt
Noch ist Vreo am Ende der Planungsphase. Bis die Idee in den ersten Spielen eingebaut ist, ist Durchhaltevermögen bei den Gründern wichtig - und finanzieller Einsatz. Zwischen 500.000 Euro und einer Million haben Schemm und sein Team bereits investiert, bevor Vreo auf den Markt kommt. Das positive Feedback aus der Branche hilft, durchzuhalten. „Wenn ich auf eine Gaming-Konferenz fahre und hinterher schreiben mich drei Leute an und sagen, dass sie mein Partner werden wollen, das motiviert sehr“, sagt Schemm. Im ersten Quartal 2019 soll die Beta-Phase von Vreo starten, die ersten 15 Partner hat Schemm bereits akquiriert, darunter Spieleentwickler aus Ungarn. Überhaupt geht Schemms Blick über Deutschland hinaus. Seine technischen Module sind global einsetzbar. „In der Gaming-Szene hinkt der deutsche Markt etwas hinterher“, sagt er. In den vergangenen neun Monaten war der Vreo-Gründer in 15 Ländern unterwegs, um sein Produkt vorzustellen, neue Kontakte aufzubauen und Auftraggeber zu finden. "Es gibt viele Firmen, die unsere Lösung der Zukunft benutzen wollen, weil es etwas wirklich Neues ist", sagt er.

Gründerszene in Frankfurt
Standort bleibt aber weiterhin Frankfurt. Hier hat Schemm vor zwei Jahren mit einem kleinen Team Vreo gegründet, hier ist der gebürtige Frankfurter zuhause. In die deutsche Hauptstadt, dem Place-To-Be für Blogger und junge Gründer, zieht es ihn nicht. „In Berlin ist zwar sehr viel los, aber in Frankfurt ist die Stimmung produktiver“, sagt er. Gerade sein Start-up, das die Technologien der Finanzbranche und der Gaming-Szene vereint, profitiert vom Standort am Main. „Hier gibt es nicht nur die Banken und die Wirtschaftsprüfungsunternehmen, sondern auch das TechQuartier und die Frankfurt School of Finance“, erzählt er. Mit Hessen Kapital hat Schemm hier auch die ersten Förderer gefunden, die sein Start-up finanziell unterstützen. Pläne für die Zukunft seines Start-ups hat Schemm auch schon und denkt über Radiowerbung in Computerspielen nach: "Viele Marken haben erkannt, wie groß de Gamingszene ist, haben aber bisher noch keinen Zugriff auf den Markt". Durch Vreo soll sich diese Situation ändern.

Mehr zu Frankfurts Gründerszene finden Sie im aktuellen JOURNAL FRANKFURT, Ausgabe 11/2018. Für die Titelstory "So arbeitet Frankfurt morgen!" haben wir das TechQuartier besucht und stellen verschiedene Co-Working-Spaces und Start-ups vor.
 
7. November 2018, 10.38 Uhr
Nicole Nadine Seliger
 
 
Fotogalerie:
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