Das Festival "Starke Stücke" bringt Jugendtheater aus aller Welt auf unsere Bühnen. Vom 26. Februar bis zum 8. März gibt es rund 75 Vorstellungen auf mehr als 20 Bühnen zu entdecken.

Es ist wieder so weit: Das Kinder- und Jugendtheater-Festival „Starke Stücke“ kommt in die Rhein-Main-Region. Vom 26. Februar bis zum 8. März werden rund 75 Vorstellungen an mehr als 20 Spielstätten geboten. Dabei ist das Programm durchaus anspruchsvoll, international bekannte Theaterproduktionen geben sich ein Stelldichein. Da wäre etwa das Stück „Kish-Kush“ der Gruppe Teatrodistinto aus Valenza für Kinder ab vier Jahren. Es erzählt von einem imaginären Ort, an dem sich zwei Wildfremde treffen, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben: Sie sprechen anders, verhalten sich anders, denken anders. Durch Laute, Schatten und Symbole nähern sie sich an.

Wie jedes Jahr wird am 5. März im Rahmen des Festivals auch der Frankfurter Kinder- und Jugendtheaterpreis Karfunkel verliehen, der in diesem Jahr gleich zweimal vergeben wird: Stolze Gewinner sind das Theaterhaus Ensemble mit seiner Inszenierung „Stein auf Stein“ sowie das Gallus Theater, das für 30 Jahre Engagement im Kinder- und Jugendtheater geehrt wird.

„Wir freuen uns über die Auszeichnung, die unser längjähriges Engagement würdigt“, sagt Heike Bonzelius vom Gallus Theater. Ohne Budget für diesen Bereich mit wenig Einnahmemöglichkeiten musste das Gallus Theater alles selbst finanzieren. Auch Gordon Vajen, Intendant vom Theaterhaus, darf sich mit seinem Ensemble erneut über den Karfunkel freuen. Das ausgezeichnete Stück „Stein auf Stein“ erzählt die Geschichte vom heutigen Thea­terhaus in der Schützenstraße 12, das früher einmal den Festsaal einer jüdischen Gemeinde beherbergte. Und es erzählt die Geschichte von Eva und Ella, zwei jüdischen Mädchen während des Holocausts.

Heute, wo es immer weniger Zeitzeugen gibt, die Kindern vom Zweiten Weltkrieg und der Judenverfolgung erzählen können, schließen Institutionen wie das Theaterhaus mit ihrer Arbeit eine wachsende Lücke: „Die Jugendlichen sagen uns, dass sie durch das Stück zum ersten Mal einen emotionalen Zugang zu dem Thema haben“, berichtet Vajen. Da der Karfunkel dieses Mal durch zwei geteilt wird, wurde der sonst auf 10 000 Euro dotierte Preis auf 15 000 Euro erhöht. „An dieser Stelle muss man auch ein großes Lob an die Stadt aussprechen, dass sie diesen Preis vergibt“, sagt Gordon Vajen. Der Karfunkel sei mittlerweile international bekannt, da er zu den höchstdotierten Preisen der Branche gehöre. „Als Karfunkel-Preisträger hat man auch im Ausland einen Namen.“

>> Weitere Infos unter: www.starke-stuecke.net