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Foto: Christina Weber
Foto: Christina Weber

Kulturmeile Braubachstraße

Kein Platz für Traditionsläden?

Die Braubachstraße ist eine Kulturmeile. Sie verändert sich aber stetig und schafft auch Platz für Neues. An der Ecke Fahrgasse wird etwa bald eine „Yours“- Bar eröffnen. Andere Läden fürchten dagegen um ihre Existenz.
„Wir schauen uns schon nach neuen Räumen um“, sagt Anja Kraft. Sie betreibt mit ihrem Mann seit 23 Jahren den Angelshop "Angel-Bär" in der Braubachstraße. Davor war das Traditionsgeschäft in der Hand ihres Schwiegervaters. Warum umziehen, nachdem man so lange an einem Standort zufrieden war? „Die Stadt hat die Miete um über 50 Prozent erhöht“, berichtet Kraft. Sie räumt zwar ein, die letzte Mieterhöhung liege schon lange zurück – ein so saftiger Zuschlag sei dennoch ein Schock gewesen. „Wir haben bei der Stadt nachgefragt, ob man uns raus haben will.“ Denn es habe sich der Gedanke aufgedrängt, dass die Stadt, der ein Großteil der Häuserzeile gehört, hier vielleicht ausschließlich Kultur sehen möchte. Schließlich ist gegenüber dem Museum für Moderne Kunst eine Kulturmeile entstanden – mit vielen Galerien, Restaurants und Cafés. Vielleicht passe man ja einfach nicht mehr ins Bild, so Kraft. „Nein, auf keine Fall. Man will niemand vertreiben“, sei zwar die Antworte der Stadt gewesen. Wirklich überzeugt hat sie Kraft aber nicht.

Für das Angel-Geschäft wäre ein Umzug ein hohes Risiko. „Man weiß ja nicht, ob der Kundenstamm, der so lange einem Ort treu war, erhalten bleibt“, sagt Kraft. Ein anderer Laden in der Innenstadt sei kaum erschwinglich – also stünden nur Räume weiter außerhalb zur Diskussion. Ob die Kunden dann einen deutlich längeren Weg auf sich nehmen, weiß niemand.

Ähnlich geht es der Betreiberin des „Auto“, einem Geschäft für Autozubehör, das es an diesem Ort schon seit 1946 gibt. Auch hier habe es eine Mieterhöhung gegeben. Über Details will die Betreiberin nicht sprechen. Nur so viel: Immer noch sei die Miete deutlich niedriger als etwa in direkter Zeil-Nähe. Überraschend ist dann aber, dass die Galerie Braubachfive, die nur zwei Läden weiter in der gleichen Häuserzeile liegt, bisher keine Mieterhöhung bekommen hat. „Ich bin seit sieben Jahren hier. Als ich die Räume übernommen habe, wurde die Miete angepasst“, berichtet Betreiberin Marcela Munteanu.

Genau diese Mieterhöhung sei der Grund, dass Munteanu nun nicht mehr für die Räume bezahlen muss. „Die Miete für den 'Angel-Bär' wurde zuletzt 1991 angepasst“, sagt Mark Gellert, Sprecher des Planungsdezernats. Durch diese Nachlässigkeit habe die Stadt nun um 53 Prozent erhöhen müssen, erläutert Gellert. Beim „Auto“-Laden seien es nur 18 Prozent gewesen, da hier schon zwischendurch die Miete angepasst wurde. Nun seien die Ladenmieten in der Häuserzeile für alle annähernd gleich hoch und insgesamt „deutlich niedriger als in vergleichbaren Lagen“ betont Gellert. Man wolle auf keinen Fall jemanden verdrängen – im Gegenteil: Man schätze die kleinen Traditionsläden.

Neben dem "Angel-Bär" war einst ein Lampen-Laden. „Die haben schon vor einiger Zeit aufgegeben. Das hatte aber nichts mit der Miete zu tun“, sagt Gellert. Wer hier künftig einzieht, sei noch nicht klar. Fest steht dagegen schon, dass an der Ecke Fahrgasse eine neue „Yours Australian Bar“ eröffnen wird. Hier war vor Jahren einst der Sauna-Club Golden Gate. Lange stand das Gebäude leer. Die Stadt hatte darauf allerdings keinen Einfluss. Denn das Erbbaurecht liegt bei der A. Schaaf GmbH & Co KG, einem Piano-Bauer. Er vermietet es an die Bar-Kette. „Wir wollen im Frühsommer eröffnen. Es stehen keine großen Arbeiten mehr an – sogar Stühle und Tische sind schon eingeräumt“, verrät „Yours“-Betriebsleiter Tony De Aguiar.
 
20. April 2016, 11.50 Uhr
Christina Weber
 
 
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