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Kälteschutz

Winteraktion für Wohnungslose

131 Obdachlose zählte das Kältebus-Team in der Nacht von Sonntag auf Montag. Ein engagiertes Team von Helfern stellte am Dienstagmittag die alljährliche "Winteraktion für Wohnungslose" vor.
Jede Nacht legt der Kältebus des Frankfurter Vereins für soziale Heimstätten rund 120 Kilometer zurück, um all jene, die hier „Platte machen“, aufzusuchen und sich nach dem Befinden jedes Einzelnen zu erkundigen. Zwischen 21 und fünf Uhr ist das Kältebus-Team jede Nacht auf den Straßen der Stadt unterwegs, um gegebenenfalls schnellstmöglich Hilfe anbieten zu können, Decken und warme Getränke zu verteilen, die Situation im Blick zu behalten oder dem ein oder anderen ein warmes Bett in einer der Notunterkünfte und Tagesstätten zu vermitteln. Viele der Obdachlosen jedoch bevorzugen das „Platte machen“, weil sie ohne die Geräusche der Großstadt nicht schlafen können, sich auf der Straße heimisch fühlen oder aber, weil es ihnen unangenehm ist, Hilfe anzunehmen, erklärt Karin Kühn, Leiterin des Zentrums für Frauen im Diakonischen Werk. Viele Wohnungslose suchen daher lieber im öffentlichen Raum Schutz vor der Kälte und beziehen unter Brücken, in Geschäftseingängen oder in der B-Ebene der Hauptwache Quartier.

Doch insbesondere dann, wenn es richtig kalt wird, benötigen viele von ihnen Hilfe, erläutert Karin Kühn. Aus diesem Grunde stellten am Dienstagmittag Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld und Verantwortliche unterschiedlicher Einrichtungen für Obdachlose die „Winteraktion für Wohnungslose“ für diesen Winter vor. „Unser Anliegen ist es, auf die Situation der Obdachlosen in unserer Stadt aufmerksam zu machen und die Bürger zu sensibilisieren“, so Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU). „Wir haben alle Vorbereitungen getroffen, um die Obdachlosen in unserer Stadt in der richtigen Form anzusprechen und sie auf dem bestmöglichen Wege gesund durch den Winter zu begleiten. Doch hierfür benötigen wir auch die aktive Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger“, so Birkenfeld weiter. 2350 Personen seien momentan in Frankfurt ohne festen Wohnsitz. Tatsächlich auf der Straße leben derzeit circa 130 Menschen. „Wohnungslos bedeutet nicht immer auch gleichzeitig Obdachlos. Viele Betroffene kommen erst einmal bei Freunden oder direkt in einer unserer Einrichtungen unter“, erklärt Christine Heinrichs, des Frankfurter Vereins für soziale Heimstätten. Von den 131 gezählten, sind 61 Personen auf der „Liste der vital Gefährdeten“ registriert. Diesen gilt aufgrund ihrer physischen oder psychischen Verfassung eine besondere Aufmerksamkeit, die durch aktive oder passive Beobachtung durch die Mitarbeiter des Frankfurter Vereins geleistet wird. Auch die Tageseinrichtungen sind gewappnet. Tagsüber werden dort Medikamente, warme Mahlzeiten und Kleidung verteilt. Duschen und Waschmaschinen stehen ebenfalls zur Verfügung. "Keiner muss draußen frieren oder übernachten, wenn er es nicht unbedingt will", sagt Ulrich Schäferbarthold, Leiter der Abteilung Fachdienste für besondere Lebenslagen des Caritasverbandes. 350 Schlafplätze stehen derzeit in unterschiedlichen Einrichtungen all jenen zur Verfügung, die aktiv nach Hilfe oder auch nur nach einem warmen Schlafplatz suchen. Der Bedarf nach Unterkünften sei in den letzten drei Jahren stetig gestiegen, so Schäferbarthold. Doch es gebe auf alle Fälle für jeden einen Schlafplatz. Zur Not könnten die Kapazitäten jederzeit auch kurzfristig aufgestockt werden.

Verschiedene Verbände, die Stadtpolitik, viele ehrenamtliche Helfer und auch die Frankfurter Bürger ziehen in der Obdachlosenhilfe an einem Strang, sodass sich in Frankfurt ein Netzwerk etabliert hat, dass seinesgleichen sucht. Und so ist es auch möglich die Angebote, die bislang im Affentorhaus und in der Bergerstraße von Bettina von Bethmann mit Hilfe vieler Ehrenamtlicher geleistet wurden, aufgefangen und weitergeführt werden können, wenn diese zwei Anlaufstellen zum Beginn des neuen Jahres schließen.

Und dass dieses System sehr gut funktioniert zeigt sich daran, dass es innerhalb der letzten Jahre keinen Kältetoten auf Frankfurts Straßen gegeben hat. Das sei das Ergebnis der vernetzen Hilfe am Main. "Die Trägervereine arbeiten Hand in Hand", sagt Horst Dörr, Leiter des Sozialrathauses. "Keiner fällt mehr durch die Maschen. Wir fangen alle auf." Dennoch appellieren alle an die Bürger: „Wer einen Menschen im Freien übernachten sieht, sollte eine der Notrufnummern wählen, um uns zu informieren und so gegebenenfalls schnellstmöglich Hilfe zu leisten“.

Bürgerinnen und Bürger, die einen Menschen bei Kälte im Freien übernachten sehen, können die Information an folgende Nummern weitergeben:

Kältebus des Frankfurter Vereins für soziale Heimstätten: 431414

Notrufnummer: 112

Städtische Hotline für soziale Notlagen (rund um die Uhr besetzt): 212 – 70070
 
21. November 2012, 10.11 Uhr
mim
 
 
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