Die weltweite Wirtschaftskrise macht auch vor dem hessischen Hotelgewerbe nicht halt. Besonders das Frankfurter Gastgewerbe spürt den Rückgang der Geschäftsreisen deutlich. Die Erste-Hilfe-Maßnahme: deutliche Preisnachlässe. Laut Julius Wagner, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättengewerbes (DEHOGA) Hessen, reisen Geschäftskunden kürzer oder wählen Unterbringungen in niedrigeren Sterne-Segmente. So lag die Auslastung der Frankfurter Hotels einer Studie zufolge im April noch bei 50 Prozent. Inzwischen mussten mehrere Hotels aller Größenklassen für ihre Beschäftigten Kurzarbeit anmelden.
Mehr als 90 000 Hotelbetten stehen den Gästen in Hessen zur Verfügung, die jedoch immer öfter leer bleiben. Viele Firmen haben in Zeiten des Wirtschaftsabschwungs ihr Budget für Geschäftsreisen ihrer Mitarbeiter zusammen gestrichen. Der Tourismus kann das wegbrechende Geschäft der Business-Reisenden nicht ausgleichen. Vor allem nicht in der Geschäfts- und Messestadt Frankfurt, in der der Durchschnittsgast nur 1,69 Tage verweilt. In den ersten vier Monaten des Jahres hat die Stadt Frankfurt knapp zwölf Prozent der Gäste verloren. Die Rabatte bei den Hotelpreisen sollen nun die Delle geradebiegen. Laut einer Studie des Geschäftsreisevermittlers American Express sind die Zimmerpreise in Frankfurt allein von Januar bis März 2009 um 17,3 Prozent gefallen.