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Frankfurts erste Solartankstelle eröffnet

Heute eröffnete an der Hauptwache Frankfurts erste Solartankstelle. Ein Bündnis rund um das Umweltforum Frankfurt-Rhein/Main möchte das Projekt nutzen, um über regenerative Energien und umweltfreundliche Mobilitätskonzepte zu informieren und zu diskutieren. Mit dabei sind auch Frankfurts Velotaxis, die ebenfalls heute in die neue Saison starten. Sie werden in Zukunft die Stromtankstelle nutzen, um ihre Hilfsmotoren anzutreiben. Die Sonnenenergie, die durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Informationspavillons der Nahverkehrsgesellschaft traffiQ gewonnen wird, steht künftig allen Bürgern zum Aufladen ihrer elektrischen Geräte kostenlos zur Verfügung.
Die Idee wurde vor zwei Jahren geboren. Matthias Graf, Geschäftsführer von Velotaxi, suchte nach einer Möglichkeit, die elektrischen Hilfsmotoren seiner Fahrraddroschken an einem zentralen Ort in der Stadt aufladen zu können. Ein Anliegen, mit dem er bei seinen Partnern im Umweltforum Rhein-Main auf offene Ohren stieß. „Uns kam es darauf an, die geniale Verbindung von Elektroantrieb und Solarenergie an der Hauptwache, im Herzen Frankfurts, zu präsentieren“, so Forums-Vorsitzender Hans-Georg Dannert. „Je mehr Interesse das Pilotprojekt für umweltverträgliche Mobilität weckt, umso schneller wächst das Solartankstellennetz.“

Das Prinzip ist einfach: Die Photovoltaikanlage der Firma Ralos auf dem Dach des Pavillons der Verkehrsgesellschaft traffiQ erzeugt täglich bis zu 21 kWh elektrische Energie. Genug, um eine Kleinfamilie mit Strom zu versorgen. Passanten können an stilisierten Tanksäulen ihr Ladegerät an Steckdosen anschließen und so kostenlos ihren Hilfsmotor für Fahrräder und Elektroroller oder andere elektrisch betriebene Geräte aufladen. Überschüssiger Strom wird ins Netz der Mainova AG eingespeist und auf 20 Jahre hinaus mit 43 Cent pro Kilowattstunde vergütet. Rund 65.000 Euro haben die beteiligten Partner in das Projekt investiert. Koordiniert wurde das Projekt vom Umweltforum und vom Verkehrsdezernat.

Umweltdezernentin Manuela Rottmann (Grüne) hofft, dass sich viele weitere Partner am Ausbau des Solar-Tankstellennetzes in Frankfurt beteiligen – auch für Elektroautos. „Solar-Tankstellen wären eine tolle Sache für Firmen, die ihren Beschäftigten mehr als nur Auto- oder Fahrradstellplätze anbieten wollen oder für Supermärkte, die ihren Kunden während des Einkaufs bio den Tank füllen“, so Rottmann. An Schulen könnten Pennäler während des Unterrichts ihre Elektro-Roller aufladen. Auch Automobilhersteller sähe die Stadträtin gerne mit im Bunde. Bisher gebe es noch keine rechtlichen Möglichkeiten, öffentliche Parkflächen für Solartankstellen zu nutzen. Rottmann appellierte an den Gesetzgeber, hier die Entwicklung umweltfreundlicher Mobilitätskonzepte zu unterstützen.

Zur Ankündigung des Energiekonzerns RWE zur diesjährigen Automobilmesse (IAA) ein kleines Netz an provisorischen Solartankstellen zu errichten, sagte Dannert: „Das können wir auch. Wir wollen eine eigene, eine Frankfurter Lösung, mit unseren Partnern. Wir scheuen keinen Wettbewerb.“ Angesichts der guten Zusammenarbeit mit den Sponsoren, den Dezernaten Verkehr und Umwelt und vielen Stellen in der Frankfurter Stadtverwaltung schöpfte Dannert Mut für weitere Schritte.

Mit „wohlwollender Neutralität“ steht Verkehrsdezernent Lutz Sikorski (Grüne) der Idee gegenüber, in Frankfurt ein Solartankstellennetz für Elektroautos aufzubauen. In der aktuellen Ausgabe des Journal Frankfurt sagt Sikorski, er sehe in der heutigen Eröffnung der Solartankstelle an der Hauptwache zwar einen „Knaller für die Kommunikation über regenerative Energien“, jedoch „keine grundsätzliche Lösung der eigentlichen Zukunftsfrage von Mobilität“. „Ein Auto ist ein Auto – auch Elektroautos brauchen Parkflächen. Das Platzproblem bleibt. Man muss abwarten, wie Industrie und Politik nach der Bundestagswahl im Herbst auf die neue Technik reagieren.“

Das Umweltforum Rhein-Main e.V. ist ein Netzwerk von Unternehmen und Institutionen mit Sitz in Frankfurt a.M.. Es fördert mit seiner Netzwerkarbeit im Sinne der Lokalen Agenda 21 den Umweltschutz und eine nachhaltige Entwicklung in Frankfurt und der Region Rhein Main. Dies erfolgt insbesondere durch gemeinsame Treffen und Arbeitskreise sowie durch die Vermittlung, Initiierung und Förderung von Projekten, Projekt- und Geschäftsideen und Fachwissen im Umweltbereich. In diesem Sinne werden auch Kooperationen von Firmen, Hochschulen, Verbänden, öffentlichen Einrichtungen und sonstigen Institutionen unterstützt.

Mehr zum Thema lesen Sie im neuen JOURNAL FRANKFURT, ab morgen für 1,80 Euro am Kiosk.
 
30. März 2009, 16.16 Uhr
jan-otto weber
 
 
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