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Der Summer of Love im Sinkkasten

Auch wenn es eher Zufall war, so passte die oder andere Tournee in den letzten Wochen bestens auch ins 68-er Programm der Stadt. Die wunderbaren Pretty Things zum Beispiel im Nachleben (wir berichteten im Blog) oder jetzt der Auftritt von Barry McGuire und John York am Sonntagabend im Sinkkasten. Wirkliche Zeitzeugen, die aber nicht nur Nostalgie verbreiteten, sondern vor allem Authentizität über die Jahrzehnte hinweg verkörperten und dabei nicht zuletzt auch wirklich entertaining waren.


Das US-Duo kam mit dem Motto "Trippin' the 60's" in die Brönnerstraße. Und das erfüllten die beiden optisch doch sehr unterschiedlichen Männer auch. York hatte einmal - in den Jahren 68 und 69 und u.a. auf den Alben "Dr. Byrds Mr. Hyde" und "Ballad of Easy Rider" zu hören - bei den legendären Byrds gespielt. Und McGuires Name ist untrennbar mit seinem größen Hit verbunden: "Eve Of Destruction".


Ihre Setlist für zwei lange Sets voller 60's Songs versetzte die Fans dieser Ära in regelrechte Verzückung. "The Times They Are A-Changing", "Blowin In the Wind", "Mr. Tambourine Man", "Turn Turn Turn", "California Dreaming", "Monday Monday", "San Francisco", "Joy To The World", "If I Were A Carpenter", "City Of New Orleans", "Woodstock" und einige andere mehr kamen zu Gehör. Nicht ausgewählt wie bei einer x-beliebigen Coverband, just to please the crowd, sondern weil jeder Song für die beiden rüstigen Rentner auf der Bühne eine Bedeutung hat.


Denn sie waren immer dabei, entweder wenn die Songs im Studio entstanden, sie mit den Musikern tourten oder einfach bei einem Konzert zu den ersten gehörten, die sich zu den neuen Klängen in Trance tanzten. Gleich mehrmals erzählte Mr. "Eve Of Destruction", wie oft das Hören solch bahnbrechender Kompositionen neue Türen in nie geahnte Dimensionen öffnete. Die Drogen taten natürlich ein übrigens, weshalb auch viele der Stücke des Abends zu Reminiszenzen längst verstorbener Weggefährten wurden.


Die Anekdoten lockerten den Abend zusätzlich auf. So hatte McGuire sich irgendwann mal satt gehört an Dylan und nahm gerne eine Einladung von Roger McGuinn an, sich dessen neue Band The Byrds live anzuhören. Und was spielten die dann? Einen Dylan-Song. Überhaupt schien die Musikszene in Amerika damals eine große Familie gewesen zu sein. Vieles passierte ganz einfach zufällig. Weil man da war, wo was los war und sich so neue Kollaborationen ergaben wie beim schon erwähnten Byrds-Konzert von ein gewisser P. F. Sloan seinen Song "Eve Of Destruction" eben Barry McGuire andienten, der daraus einen Hit machte.


McGuires Ruf reichte dann von der West- bis zur Ostküste. Und prompt kam das Angebot, die männliche Hauptrolle im neuen Musical "Hair" zu übernehmen. Klar, dass auch der Titelsongs auf der Bühne des Sinkkasten erklang. Dem fehlte dann allerdings - nur mit zwei Gitarren udn zwei Stimmen gespielt - der typische Musicalsound jener Tage, aber sonst genügen die zwei Zwölfsaitigen Gitarren zum Gesang, um all die wunderbaren Songs stripped to the bone total essentiell erklingen zu lassen. Der Chor dazu kam zum Publikum. Wunderbar auch, dass die zwei nicht nur Hits spielten, sondenr auch ein Musikern wie Tim Hardin und Tim Buckley erinnerte, die nicht so im Bewusstsein der Fans verankert sind. Keien Frage: ein schönr Abend im Sinkkasten.


Foto © Kinsler

 
26. August 2008, 16.28 Uhr
detlef kinsler
 
 
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