Seit Donnerstag rät die Ständige Impfkommission bestimmten Bevölkerungsgruppen zu einer Auffrischung ihrer Corona-Schutzimpfung. Dazu zählen neben älteren Menschen auch Pflegerinnen und Pfleger sowie medizinisches Personal.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Auffrischimpfung für über 70-jährige Personen, Pflegepersonal mit direktem Kontakt zu Menschen in ambulanten, teil- oder vollstationären Einrichtungen sowie für medizinisches Personal in Krankenhäusern oder Arztpraxen. Aufgrund des erhöhten Ausbruchspotentials in Pflegeeinrichtungen wird darüber hinaus bereits bei unter 70-jährigen Bewohnern und Bewohnerinnen zu einer Auffrischimpfung geraten. Zudem sollen Menschen mit Vorerkrankungen und einem dadurch erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe ihre Immunisierung auffrischen, wie die Stiko am Donnerstag mitteilte.

„Generell schützen die Covid-19-Impfstoffe effektiv und anhaltend vor schweren Erkrankungen und Tod durch das Coronavirus. Die Impfung reduziert zudem das Übertragungsrisiko von Geimpften auf deren Kontaktpersonen“, heißt es vonseiten der Stiko. Allerdings zeige sich, dass der Impfschutz mit der Zeit insbesondere in Bezug auf die Verhinderung asymptomatischer Infektionen und milder Krankheitsverläufe nachlasse. Im höheren Alter falle die Immunantwort nach der Impfung insgesamt geringer aus und Impfdurchbrüche könnten häufiger auch zu einem schweren Krankheitsverlauf führen.

Laut Stiko soll die Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff frühestens sechs Monate nach der erreichten vollständigen Immunisierung erfolgen, unabhängig davon, welcher Impfstoff zuvor verwendet wurde. Zur Auffrischung wird generell empfohlen, denselben Impfstoff zu verwenden, mit dem man zuvor geimpft wurde. Ausgenommen davon ist der Vektor-basierte Impfstoff von Johnson & Johnson. Da das Robert-Koch-Institut (RKI) für diesen Impfstoff eine Wirksamkeit von rund 65 Prozent festgestellt und er im Vergleich zu den anderen zugelassenen Impfstoffen eine „geringere“ Wirksamkeit gegenüber der Delta-Variante des Virus habe, empfiehlt die Stiko, das Vakzin mit einem der mRNA-Impfstoffe beispielsweise von Biontech/Pfizer oder Moderna zu „optimieren“. Zu dieser Auffrischung wird bereits ab vier Wochen nach der Immunisierung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geraten.

In Frankfurt sind nach Angaben der Stadt seit Beginn der Impfkampagne mehr als 596 000 Impfungen verabreicht worden. Hinzu kommen Impfungen in Hausarztpraxen, die in den Impfzahlen der Stadt nicht abgebildet sind. Die Termine für alle Sonderimpfaktionen in Frankfurt sind auf der Webseite der Stadt zu finden.