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BUND kritisiert Flughafenkonzept

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert die Bundesregierung auf, den Entwurf des Flughafenkonzepts nachzubessern. Das Papier ist bereits vom Kabinett verabschiedet worden und liegt seit 16. Juli den Ländern zur Stellungnahme vor. Weitere Schritte zum Beschluss sollen im Herbst folgen.


Der BUND-Luftfahrtexperte Werner Reh sagte heute in Frankfurt, der im Entwurf vorgesehene deutschlandweite Ausbau von Flughäfen, und insbesondere des Flughafens Frankfurt, steigere die Klima-, Schadstoff- und Lärmprobleme in unverantwortlicher Weise. Stattdessen müssten bereits vorhandene Kapazitäten effizienter genutzt und Kurzstreckenflüge auf die Bahn verlagert werden. „Allein dadurch könnten derzeit die Flugbewegungen im Rhein-Main-Gebiet um etwa 10 Prozent gesenkt werden.“ Auch das in der Mediation vereinbarte Nachtflugverbot werde im gegenwärtige Entwurf mit keiner Silbe erwähnt. „Im Wesentlichen hat Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee die Forderungen der Flughafenlobby unkritisch übernommen“, so Reh. „Trotz anderslautender Formulierungen und Zielsetzungen bleibt es in der konkreten inhaltlichen Ausarbeitung des Papiers bei Lippenbekenntnissen.“


So sei etwa auch der geplante Emissionshandel im Luftverkehr für CO2 zu kurz gegriffen. Die CO2-Emissionen des Flugverkehrs nähmen um 3,5 Prozent pro Jahr zu. CO2 sei aber nicht das einzige Treibhausgas, das die Flugzeuge ausstießen. Durch die direkte Eintragung insbesondere von Stickoxiden und von Wasserdampf in hohe Luftschichten entstünden Klimawirkungen, die zwei- bis fünfmal höher seien als die durch CO2. „Derzeit trägt der Flugverkehr etwa acht Prozent zur globalen Erwärmung bei“, erklärt Reh. „Sollte er weiter so wachsen werden seine Klimawirkungen bereits in fünf Jahren die des heutigen Pkw-Verkehrs übersteigen.“


Brigitte Martin, Vorstandssprecherin des BUND Hessen, sieht vor allem Handlungsbedarf in der Kooperation zwischen den Flughäfen Frankfurt und Köln/Bonn. Durch die ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke könnten mehr Passagiere auf der Schiene zwischen den Flughäfen verbracht werden, zu Gunsten einer niedrigeren Frequenz von Kurzflügen und einer besseren Auslastung. 4.000 Fluggäste könnten von Frankfurt auf innerdeutschen Strecken auf bestehende ICE-Verbindungen umsteigen. „Leider enthält der Entwurf des Flughafenkonzepts keine einzige Maßnahme, die diese umweltfreundliche Alternative fördert.“


Die Franzosen machen es vor. Dort transportierten schon heute von Air-France angemietete TGVs Passagiere und Fracht im bestehenden Linienplan mittels zusätzlich angehängter Waggons. „Bei der Lufthansa kommt man höchstens im Streikfall auf die Idee, Passagiere und Fracht auf die Schiene umzubuchen“, so Martin. „Auch mehr AirRail-Angebote für Flugreisende, um mit der Bahn zu ihrem Startflughafen zu fahren, anstatt im Innland nochmals umzusteigen, wären wünschenswert.“


Um solche und andere Forderungen durchzusetzen, bemüht sich der BUND um einen Runden Tisch zwischen Bahn, Flughäfen und Politik. Nur so könne eine echte Effizienzsteigerung unter Nutzung der vorhandenen Kapazitäten auch ohne Ausbau gelingen. „Eine entsprechende Studie zur Effizienzsteigerung sollte Vorraussetzung für jede Baugenehmigung sein.“

 
7. August 2008, 16.28 Uhr
jan-otto weber
 
 
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