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1. Französische Filmwoche im Deutschen Filmmuseum
Zur Eröffnung am 27. Juni wird Anouk Aimée als Gast erwartet. Als Vertreter der aktuellen französischen Kinos wurden Regisseurin Celine Sciamma mit NAISSANCE DES PIEUVRES (Wasserlilien, F 2007) und Abdellatif Kechiche mit seinem in Venedig mit dem Spezialpreis der Jury und vier Césars ausgezeichnet Film LA GRAINE ET LE MULET (2002) eingeladen.
Das Werk von Anouk Aimée steht für klassisches französisches und großes europäisches Kino, ihre Filmografie umfasst 80 Film- und TV-Produktionen zwischen 1947 und 2007. Dabei arbeitete die 1932 in Paris geborene Schauspielerin mit bedeutenden Regisseuren wie Robert Altman, Federico Fellini und Claude Lelouch zusammen. Die Hommage zeigt Anouk Aimée in den unterschiedlichsten Rollen, als aufopfernde Geliebte oder als verführerische Nachtclubsängerin, und belegt eindrucksvoll ihr Vermögen, faszinierende Frauenfiguren mit Leben zu erfüllen.
Die Auswahl von sechs Filmen beginnt mit zwei ihrer bedeutendsten Rollen: Jacques Demys Erstlingswerk LOLA (Lola, das Mädchen aus dem Hafen, 1960), in dem sie - angelehnt an Marlene Dietrichs Lola in DER BLAUE ENGEL (D 1929/30) - eine Nachtclubsängerin spielt, und UN HOMME ET UNE FEMME (Ein Mann und eine Frau, 1966), der mit dem Oscar als bester ausländischer Film ausgezeichnet wurde. Im Juli zeigt die Hommage vier Filme: Als zwanzigjährige spielte die strahlend schöne Anouk Aimée in dem filmhistorisch bedeutenden, aber selten gezeigten LE RIDEAU CRAMOISI (Der scharlachrote Vorhang, 1952) des Filmkritikers und Theoretiker Alexandre Astruc, einem Vorbereiter der nouvelle vague.
In dem von Max Ophüls vor seinem Tod initierten, von Jacques Becker verfilmten Drama MONTPARNASSE 19 (1957) hatte sie als einen Malers liebende Bürgerstochter ihren ersten großen Auftritte hat. In Federico Fellinis Meisterwerk LA DOLCE VITA (Das süße Leben, 1959) spielt sie die reichen Maddalena, die mit dem Klatschreporters Marcello (Marcello Mastroianni) eine Nacht verbringt. In UN SOIR, UN TRAIN (Ein Abend... Ein Zug, 1967) von André Delvaux, einer Meditation über Liebe, Einsamkeit und Tod, spielt sie die Geliebte eines Professors, die auf einer Reise verschwindet. In LA PETITE PRAIRIE AUX BOULEAUX (Birkenau und Rosenfeld, 2002) von Marceline Loridan-Ivens, der Witwe des Dokumentarfilmers Joris Ivens, spielt sie eine KZ-Überlebende.
Das französische Kino der Gegenwart zeichnet sich durch Vielfalt, Kreativität und das Vermögen aus, sowohl schwierige als auch beschwingte Themen in einer angemessenen und filmisch eindrucksvollen Form zu präsentieren.
Von den mehr als 300 Filmen, die allein im vergangenen Jahr in Frankreich produziert wurden, gelangt ein Großteil in Deutschland nicht in den Verleih. Mit zahlreichen Frankfurter Premieren bietet die 1. Französische Filmwoche nun einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und aufstrebende französische Filmemacher.
Zu sehen sind elf Filme aus den vergangenen beiden Jahren: CEUX QUI RESTENT (2007), mit guten Kritiken und César-Nominierungen gefeiertes Regiedebüt der Schauspielerin Anne Le Ny, PRÊTE-MOI TA MAIN (2006) mit Alain Chabat und Charlotte Gainsbourg, in dem Regisseur Eric Lartigau die Tradition großer französischer Komödien aufgreift; FLANDRES (2006) von Bruno Dumont, das mit dem Spezialpreis der Jury in Cannes ausgezeichnet wurde; LES CHANSONS D´AMOUR (Chanson der Liebe, 2007), mit dem Regisseur Christophe Honoré einem seiner Lieblingsfilme, Jacques Demys DIE REGENSCHIRME VON CHERBOURG, Tribut zollt; LES FEMMES DE L'OMBRE (F 2008), in dem Moritz Bleibtreu zu sehen ist, ELLE S'APPELLE SABINE (F 2007), bei dem Sandrine Bonnaire Regie führte; sowie IL Y A LONGTEMPS QUE JE T'AIME (F 2008).
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