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Im Spielmannszug zur richtigen WM

Schon vor dem Anpfiff zum ersten Spiel der Frauen-WM betreten wir ein wahres Minenfeld an gender-politischen Herausforderungen und Fettnäpfchen jedweder Couleur.
Da gibt’s beispielsweise den Kollegen P., der kürzlich allen Ernstes von der "richtigen" WM schwärmte und die normale meinte, also die vom letzten Jahr. Die mit den Kerlen! Wobei das mit der Kerlen ja auch schon wieder so eine Sache ist, P. ist sich nämlich auch nicht ganz sicher, ob vom 26. Juni an tatsächlich richtige Frauen kicken. Das seien ja schließlich alles "Lesben mit mehr Haaren auf der Brust als Mario Gomez". An dieser Stelle ein empörter Aufschrei der 11Spielerfrauen – schließlich hat Mario Gomez kein einziges Haar auf seiner Brust, wie man sehr schön erkennen kann, wenn er seinen Astralleib nach einem Spiel entblättert!
Es bleibt also vertrackt. Und es bleibt ebenfalls die Frage, wie man sich dieser vollkommen richtigen und durch und durch normalen Fußball-WM nähern soll. Mit ironischer Distanz? Glühender Begeisterung? Echtem Interesse für den Sport? Oder weil man sowieso immer WM guckt? Ganz genau! Aus all diesen Gründen. Und deshalb pappen wir auch diesmal wieder die Panini-Aufkleber ins Album. Die italienischen Sticker-Fabrikanten bekleben übrigens zum ersten Mal eine Frauen-WM. Schade nur, dass sie ihrem fragwürdigen Stil treu geblieben sind, und sich für die übliche Grusel-Optik entschieden haben. Zumindest bei Panini ist also die Gleichberechtigung schon angekommen...
Nochmal zurück zu den Fettnäpfchen: Viele Begriffe sind ja ebenfalls heikel. So gibt es zwar definitiv keine Torwärterin (sondern nur Torfrauen und -hüterinnen), aber das Team heißt trotzdem Mannschaft und nicht etwa Frauengruppe! Wir wären ja sehr dafür, dass sich die Spielerinnen schlicht Spielerfrauen nennen, denn schließlich sind sie nunmal Frauen, die Fußball spielen. Doch dieser Begriff ist in Deutschland schon anderweitig besetzt. Durch das nämlich, was Frau Effenberg heißt oder Victoria Beckham – also das enthusiastische weibliche Anhängsel der testosterontriefenden Platzhirsche. Ist so ein Hirsch-Spiel mal langweilig, hat man als Zuschauer wenigstens die Möglichkeit, sich mit den "WAGs" (Wives and Girlfriends – so heißen die Spielerfrauen im anglophonen Sprachgebrauch) zu beschäftigen. Da auch diesmal Langeweile nicht völlig auszuschließen ist, freuen wir uns schon mal auf ein Heer der "HABs" (Husbands and Boyfriends) und Spielerinnenmänner oder Spielermänner oder wie auch immer, und natürlich auch Spielerfrauen. Jedenfalls dürften reichlich Spielmannszüge unterwegs sein ...
 
20. Juni 2011, 13.04 Uhr
Carin Müller
 
 
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