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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

1. FFC und Colin Bell

Frauenfußballversteher

Mit dem Pokalendspiel hat der 1. FFC Frankfurt diesmal nichts zu tun. Er schied im Viertelfinale aus. Trotzdem gibt es eine positive Saisonbilanz. Ex-Trainer Colin Bell stellte derweil sein neues Buch vor und erinnert auch an die Champions League.
Der SC Sand und der VfL Wolfsburg beschließen am Samstag um 16.15 Uhr in Köln in einer Neuauflage des letztjährigen Finales mit dem Pokalendspiel endgültig die Saison 2016/2017. Die Bundesliga hatte schon vergangenen Sonntag ihren letzten Spieltag. Der 1. FFC Frankfurt beschloss die Spielzeit mit einer Niederlage beim SC Sand was allerdings keinen Einfluss mehr auf die Platzierung in der Abschlusstabelle hatte. Frankfurt wurde Fünfter – hinter Meister Wolfsburg, Bayern München, den wiedererstarkten Potsdammerinnen und dem SC Freiburg. „Mit Platz fünf in der Endabrechnung blicken wir auf eine durchaus ordentliche Saison zurück, in der wir uns im Rahmen unserer eigenen Erwartungen bewegt haben und in der Mandy Islacker mit 19 Treffern die meisten Liga-Tore geschossen hat. Immerhin haben wir nur fünf Niederlagen einstecken müssen – eine weniger als in der letzten Spielzeit, als wir lange um die Champions-League-Qualifikation gekämpft haben“, zieht Trainer Matt Ross sein Fazit. „Insgesamt war es eine Saison mit ,Ups’ und ,Downs’, da uns über die gesamte Saison die angestrebte Konstanz gefehlt hat. Auf der anderen Seite haben wir gerade in den Vergleichen mit dem Führungsquartett unsere besten Leistungen abgerufen und gegen alle Teams gepunktet. Dies unterstreicht, dass wir uns – wenn die Tagesform passt – durchaus auf hohem Niveau bewegen können.“ Manager Siggi Dietrich unterstreicht, dass rund um den Umbruch noch viel Entwicklungs- und Optimierungspotenzial vorhanden ist. „Neben der Qualitätsausrichtung mit Leistungsträgerinnen gilt es in erster Linie den eingeschlagenen Weg, junge Spielerinnen auszubilden und sie an die stärkste Frauenfußball-Liga der Welt heranzuführen, konsequent fortzusetzen. Dass wir in Cara Bösl, Janina Hechler, Saskia Matheis und Tanja Pawollek bereits vier Nachwuchsspielerinnen erfolgreich in unser Bundesliga-Team integrieren konnten, darf uns durchaus stolz machen.“ Immerhin galt es, den Abgang fast aller Mittelfeldasse (Melanie Behringer, Lira Bajramaj, Kerstin Garefrekes, Simone Laudehr und Dzsenifer Marozsán) zu kompensieren. Jackie Groenen und Tanja Pawollek allein konnten das natürlich nicht richten. Aber die beiden konnten ihre Chance schon nutzen. Andere sollen und werden ihnen folgen. „Wir sehen es als unsere große Aufgabe und Chance, für einen guten Mix aus gestandenen Führungsspielerinnen und Youngstern unsere Nachwuchsförderung noch intensiver zu leben und auszubauen“, verspricht Ross. „Unsere Toptalente in der Jugend sind die Stars von morgen und dementsprechend soll ab der nächsten Saison eine noch größere und nachvollziehbare Brücke zwischen unserem Bundesliga-Team, dem Zweitliga-Team und unserer U17-Bundesliga-Mannschaft geschlagen werden.“ Auch wenn der Kader für die Saison 2017/18 bereits 23 Spielerinnen umfasst, sind weitere Zugänge nicht ausgeschlossen. Nach vielen Jahren soll erstmals wieder ein richtiges Saisoneröffnungs-Event mit einer Mannschaftspräsentation auf die Beine gestellt werden. „So können sich unsere Fans am 20. August bereits frühzeitig mit den neuen Gesichtern vertraut machen und den FFC-Kader der Saison 2017/18 hautnah erleben. Highlight dieses Events ist aber das Testspiel gegen den englischen Meister und Champions-League-Halbfinalisten Manchester City, der nach unserem siegreichen Vergleich auf der Insel zum ,Rückspiel’ kommt“, geht Dietrichs Blick schon weit über die Sommerpause hinaus.
Apropos Champions League. Zu Saskia Bartusiaks Abschied beim letzten Heimspiel gegen Hoffenheim war auch Ex-FFC-Trainer Colin Bell, inzwischen Trainer der irischen Frauenfußballnationalmannschaft, auf der Tribüne und nutzte die Gelegenheit, auch sein von Heinz Mayer geschriebenes, neues Buch „Der (Frauen)-Fußball-Versteher“ (Gerhard Hess Verlag, 334 Seiten, 19,90 €) vorzustellen. Im Vorwort von Postdams langjährigen Trainer Bernd Schröder, erinnert er daran, wie gespannt er vor der ersten Begegnung mit dem neuen Coach von Bad Neuenahr war und wie jemand, der vorher nur im männlichen Bereich tätig war, im Frauenfußball unterwegs sein würde. „Mir wurde schnell klar, dass hier einer mit Herz und Leidenschaft seine neue Aufgabe in Angriff nahm.“ Dass der Weg dahin kein leichter war, daraus macht Bell im Buch keinen Hehl. Eine erste Einladung zu einem Frauenspiel wollte er erst gar nicht annehmen. „Das tue ich mir nicht an. Frauen können keinen Fußball spielen.“ Hinterher war er schlauer und musste zumindest eingestehen: „Das hatte Ähnlichkeit mit Fußball.“ Dass allerdings ein geschätzter Kollege wie Gero Bisanz („In England wäre er ganz sicher ein Sir.“) die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft trainierte, veranlasste den Briten zu der Frage „Warum tun er sich das an?“, brachte ihn dann aber doch zum Nachdenken. Wie dann doch noch seine Liebe zum Frauenfußball entfacht wurde, wie er lernte, mit junge Frauen anders umzugehen als mit jungen Burschen, um schließlich mit dem 1. FFC Frankfurt nicht nur den DFB-Pokal 2014, sondern ein Jahr später sogar gegen Paris Saint Germain das Champions League-Finale zu gewinnen, all das kann man sehr lebendig erzählt und somit hautnah miterleben. Und der Leser erfährt, dass das Erlebte alle Erwartungen von Bell bei weitem übertroffen hat. „Das war so nicht absehbar.“ Umso mehr genießt der Frauen-Fußball-Versteher seine Erfolge wie er sich auch seine neuen Aufgaben mit viel Begeisterung und Engagement angeht.
 
26. Mai 2017, 10.03 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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