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Zweiter Weltkrieg
Die Toten unter der Linde
In Oberrad liegt das Niederländische Ehrenfeld, das an die Toten des Landes im Zweiten Weltkrieg erinnert. Vor 55 Jahren wurde es eröffnet - jetzt ist es eine Oase am Rande der Stadt, die nachdenklich stimmt.
Die Vögel zwitschern, die Blätter rauschen und alle paar Minuten zerreißt ein Flugzeug die Stille über den Gräbern. Leuchtend weiß erheben sich die Grabsteine auf dem grünen Gras, die Sonne wirft ihre Strahlen durch die Blätter, in der Mitte des Platzes erhebt sich eine Linde, ein Abkömmling eines niederländisches Baumes, den vor Jahrhunderten der niederländische König gepflanzt haben soll.
Hier auf dem Oberräder Friedhof wird 756 niederländischen Toten gedacht, "Zum Gedenken an die niederländischen Kriegsopfer der Konzentrationslager und ihre Kommandos Dachau, Flossenburg und Natzweiler", wie es unter einer Skulptur heißt. Die Anlage und Pflege des Feldes übernahm einst die Stiftung Niederländische Kriegsgräberfürsorge, 1946 gegründet, zehn Jahre später, im Sommer 1956 wird das Ehrenfeld in Frankfurt eingeweiht, sechs weitere sind über die Bundesrepublik verteilt. Fast unbekannt ist dieser Ort in Frankfurt, obwohl er wie eine Oase wirkt, gepflegt, ruhig, abgeschieden. Ins Gästebuch tragen sich alle paar Tage Gäste aus dem Nachbarland ein, ab und an schreibt einer auf Deutsch: nie wieder Krieg, dazwischen niederländische Sätze gegen das Vergessen. Die Gedenksteine selbst geben Auskunft über die Toten selbst, selten jemand, der älter als 25 Jahre wurde. Das erscheint alles sehr weit weg, auch wenn es das weißgott nicht ist.
Hier auf dem Oberräder Friedhof wird 756 niederländischen Toten gedacht, "Zum Gedenken an die niederländischen Kriegsopfer der Konzentrationslager und ihre Kommandos Dachau, Flossenburg und Natzweiler", wie es unter einer Skulptur heißt. Die Anlage und Pflege des Feldes übernahm einst die Stiftung Niederländische Kriegsgräberfürsorge, 1946 gegründet, zehn Jahre später, im Sommer 1956 wird das Ehrenfeld in Frankfurt eingeweiht, sechs weitere sind über die Bundesrepublik verteilt. Fast unbekannt ist dieser Ort in Frankfurt, obwohl er wie eine Oase wirkt, gepflegt, ruhig, abgeschieden. Ins Gästebuch tragen sich alle paar Tage Gäste aus dem Nachbarland ein, ab und an schreibt einer auf Deutsch: nie wieder Krieg, dazwischen niederländische Sätze gegen das Vergessen. Die Gedenksteine selbst geben Auskunft über die Toten selbst, selten jemand, der älter als 25 Jahre wurde. Das erscheint alles sehr weit weg, auch wenn es das weißgott nicht ist.
24. August 2011, 11.59 Uhr
nil
Fotogalerie: Niederländisches Ehrenmal
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