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Yiepieh, Yiepieh, Yeah

boot1
Ich zähl grad immer noch die blauen Flecken und Schrammen. Langsam fließt auch wieder Blut in die zermatschten Zehen. So ist das halt, wenn eine Horde Wildgewordener über einen herfällt. Und so ist das halt auch bei einer Remmidemmi-Party. Zweieinhalb Stunden krawallte die Deichkindshow gestern im Capitol in Offenbach und viel länger hätt man’s auch nicht ausgehalten. Grund: Dehydrierung oder Erstickung im Schweiß. Aber bei dem Megaspektakel, das die Jungs auf der Bühne veranstaltet haben, konnte man im Publikum auch gar nicht anders als „Mitabgehen“. Außerdem steckte die Dynamik der Masse noch zusätzlich an. Deshalb ist man ja schließlich auch hingegangen. Ruhige Oper schaut anders aus.

Musste lachen, als wir am Eingang auf den Dancefloor einliefen und ich einige Male hörte: „Darf ich mit dieser Karte auch unten rein?“ Bei anderen Konzerten zahlt man eigentlich extra mehr für die guten Plätze auf den höheren Rängen. Nicht hier. Oben verpasst man ja die ganze Feierei und kann nur ruhig zuschauen. Aber dort konnte man wenigstens genau beobachten, was die Band so treibt. Eigentlich hätten es auch irgendwelche Doubles sein können. Das erkannte man nicht so genau – vor lauter Verkleidung, Anzügen, Brillen, Masken oder irgend welchem Leuchtzeugs am Körper. Aber die Freakigkeit zeigte doch schon deutlich, dass es sich nur um Deichkind handeln kann. Auch war es mir ein Rätsel, wie man bei so einer Animation überhaupt noch singen kann. Beim meterhohen Springen auf Trampolins, Kletterseilaktionen oder Herumhüpfereien mit im Schwarzlicht leuchtenden Regenschirmen. Naja, falls die Stimme versagen sollte waren auch genügend Megaphone vorhanden. Und obwohl die Stimme nicht versagte – die wurden trotzdem benutzt.

boot2

Stagediving im Liegen ist jetzt auch out. Der neuste Hit ist mit dem Gummiboot über die Menge „paddeln“. Hab ich bisher auch noch nicht gesehen. Nach einer Stunde war dann erst mal Schluss und das Licht ging aus. Natürlich die üblichen Zugaberufe. Aber es ging gar nicht darum eine Zugabe zu spielen. Denn impulsive Menschen kennen keine Grenzen! Denkste mit Zugabe – jetzt ging’s erst richtig los. Die kurze Dunkelheit wurde nämlich genutzt um eine riesige Hüpfburg aufzubauen. Und ein noch größeres Gummiboot mit zwei Insassen wurde zu Wasser ... ähh ... zu Händen gelassen. Beim Laufen durchs Gedränge sollten übrigens auch die leeren Fleckchen gemieden werden. Nicht wie bei anderen Veranstaltungen hat man hier eine schöne freie Stelle zum Tanzen gefunden, sondern solche Löcher dienen eher als Anlaufstrecke für Pogofreunde und zeugen von kurz vorher stattgefundenem Körper-aneinander-Geschmetter. Wem’s gefällt, der macht mit, ansonsten sollte man eher Abstand halten. Als Abschied wurde der Remmi-Demmi-Klassiker zum Zweiten gespielt. Mit dem startete das Konzert auch und von einem Beat auf den nächsten hatte der Song die Menge bis zum Schluss auf Hochtour eingestimmt – also noch ein letztes mal „Mitkopfnicken“.

licht
 
28. Januar 2009, 15.06 Uhr
Günther Michels
 
 
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