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Wiedergefunden

Museum entdeckt Kunstschatz

Weit über 300 Umzugskartons haben sie verpackt und dann entdeckten sie im hintersten Winkel des Tiefkellers unvermutet einen Schatz: die verschollen geglaubte Federzeichnung „Museumskonzert im Weidenbusch“.
In mehr als 200 Jahren Geschichte kommt einiges zusammen. Beim Umzug der Frankfurter Museums-Gesellschaft vom langjährigen Domizil Goethestraße wenige Häuser weiter in die Nummer 32 bekamen das die drei Damen der Geschäftsstelle, Stefanie Ambros, Susanne Rühm und Gerti Töngi, leibhaftig zu spüren. Sie entdeckten doch tatsächlich in der hinterletzten Ecke des Kellers einen sehr lange verschollen geglaubten Schatz: die kolorierte Federzeichnung in Braun „Frankfurter Museumskonzert im Weidenbusch“. Das noch junge „Museum“ erwarb das Bild vom Frankfurter Maler Johann Friedrich Morgenstern, der es Anfang der 1830er Jahre gefertigt hat.

Johann Friedrich Morgenstern war Sohn des erfolgreichen Frankfurter Kirchen-, Architektur- und Landschaftsmalers Johann Ludwig Ernst Morgenstern und setzte die Tradition der aus Thüringen stammenden Malerfamilie Morgenstern in dritter Generation fort. Als waschechter Frankfurter war Johann Friedrich zugleich leidenschaftlicher Chronist des Frankfurter Alltags mit allen Ereignissen. Eines davon: die frühen Frankfurter Museumskonzerte im großen Speisesaal des Grand Hotels „Zum
Weidenbusch“ im Steinweg/Ecke Goetheplatz. Wo heute Teenager shoppen gehen, gab das Museum von 1832 bis 1860 Konzerte für mehr als 1000 Besucher, bei denen unter anderen Hector Berlioz, Felix Mendelssohn Bartholdy, Niccolò Paganini, Henri Vieuxtemps, Clara Schmumann oder Richard Wagner auftraten.

Mit spitzer Feder und hastigen, energischen Strichen hat Johann Friedrich Morgenstern die Konzert-Szenerie festgehalten: die dicht gedrängten Damenreihen in der Mitte des Saals, die stehenden Herren links und rechts am Rand. Vorm Publikum halten Sänger und Sängerinnen des Chores ihre Notenblätter bereit, vor ihnen warten die Musiker an ihren Pulten auf ihren Einsatz, ein Pianist sitzt am Flügel, während der Dirigent in der Mitte – aller Aufmerksamkeit gewahr – den Taktstock schwingt.

Der wiederentdeckte Kunstschatz stammt aus einer Zeit, als das Museum noch die drei Klassen Literatur und Redekünste“, „Bildende Kunst“ und „Musik“ unterhielt und alle zwei Wochen immer am Freitagabend zu gemischten Programmen, den sogenannten „Museen“ lud, um „dem geistig regsamen Bürger eine Stätte der Anregung zu geben“. Mit den Konzerten im „Weidenbusch“ als weitläufiges „Museumslokal“ und den begehrten "Großen Museen", für die das Orchester des Comoedienhauses und spätere Opernorchester engagiert wurde, kündigte sich allmählich die Wende von der ursprünglich elitären bürgerlichen Gelehrtenvereinigung zum Konzertunternehmen und gesellschaftlichen Sammelpunkt an.
 
3. Dezember 2012, 14.23 Uhr
mim
 
 
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