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Warum Kunst in Frankfurt auf der Straße liegt
Sie kennen das? Manchmal am frühen Abend oder zu Zeiten, in denen weder Galerien, Ausstellungen oder Museen in Frankfurt geöffnet sind, einen unabdingbaren Drang zu haben, sich Kunst anzusehen? Diese Situationen kann man nicht planen, daher schlagen Sie mir jetzt bitte keinen sonntäglichen Besuch in einem Museum vor, gerade dann, wenn jeder Zeit hat (und sich, nur als Beispiel, im Museum für Moderne Kunst zwei Vorstadtdamen darüber austauschen, dass für den hohen Eintritt die Kunstwerke doch bitte ordentlicher angeordnet werden sollten - die beiden standen übrigens gerade vor einer Beuys-Installation).
Ein Haus für Goethe
Aber, zurück zum Thema, Sie verstehen allmählich mein Problem? Kunst anschauen, ohne kriminell zu werden – denn eigentlich alle Frankfurter Museen sind zu gut gesichert für einen spontanen Besuch.
Die Lösung des Problems liegt in Frankfurt aber auf der Straße. Nun, nicht immer ganz einfach zu finden, und, nun, auch nicht direkt auf der Straße aber zum Beispiel im Anlagenring, der ringförmigen Grünanlage rund um die Frankfurter Innenstadt. Der Anlagenring zieht sich über die Untermainanlage über die Eschenheimer Anlage bis hin zur Obermainanlage. Vorbei an den Städtischen Bühnen, der europäischen Zentralbank, dem Opernplatz zum Literaturhaus.
Und genau hier liegt der Hund begraben, also, die Kunst versteckt. Sie ist noch nicht mal wirklich versteckt, aber man beachtet sie schlichtweg nicht.
Aus dem Jahre 1981 stammt „Die große Diagonale“, eine Skulptur aus Granit von Michael Siebel, der Bildhauerei an der Städelschule studiert hat und im Rhein-Main Gebiet als Künstler tätig ist.
Ein Stückchen entfernt, auf dem Weg von den Städtischen Bühnen zur Alten Oper, steht das Heine-Denkmal von Georg Kolbe aus dem Jahre 1913, diese Skulptur wurde im Zuge des Nationalsozialismus übrigens von einer Gruppe Hitlerjungen gestürzt, danach im Städel ausgestellt, während der Bebombung des Städels verschüttet, und wieder ausgebuddelt. Ein weiteres Werk Kolbes steht nur unweit entfernt, das Beethoven Denkmal.
Finden Sie den Märchenbrunnen? Oder das Denkmal für Stadtgärtner? Auch ein Tänzer versteckt sich im Anlagenring, der Sie zum Tanz auffordern möchte!
Grüßen Sie bitte die drei Pilger auf ihrem Weg nach Santiago Di Campostella von mir, Sie werden sie sicher in der Alten Mainzer Gasse treffen, aber halten Sie auf ihrem Weg zu Betty in der Eschenheimer Anlage bitte nicht Mr. Quick, dem übergroßen Piktogrammmännchen am Baseler Platz auf, denn dieser steht für den rasenden Reporter. Und der verweist jetzt noch schnell auf diese formidable Webseite des Kulturdezernats: Kunst im Öffentlichen Raum. Sehr schön!
Ein Haus für Goethe
Aber, zurück zum Thema, Sie verstehen allmählich mein Problem? Kunst anschauen, ohne kriminell zu werden – denn eigentlich alle Frankfurter Museen sind zu gut gesichert für einen spontanen Besuch.
Die Lösung des Problems liegt in Frankfurt aber auf der Straße. Nun, nicht immer ganz einfach zu finden, und, nun, auch nicht direkt auf der Straße aber zum Beispiel im Anlagenring, der ringförmigen Grünanlage rund um die Frankfurter Innenstadt. Der Anlagenring zieht sich über die Untermainanlage über die Eschenheimer Anlage bis hin zur Obermainanlage. Vorbei an den Städtischen Bühnen, der europäischen Zentralbank, dem Opernplatz zum Literaturhaus.
Und genau hier liegt der Hund begraben, also, die Kunst versteckt. Sie ist noch nicht mal wirklich versteckt, aber man beachtet sie schlichtweg nicht.
Aus dem Jahre 1981 stammt „Die große Diagonale“, eine Skulptur aus Granit von Michael Siebel, der Bildhauerei an der Städelschule studiert hat und im Rhein-Main Gebiet als Künstler tätig ist.
Ein Stückchen entfernt, auf dem Weg von den Städtischen Bühnen zur Alten Oper, steht das Heine-Denkmal von Georg Kolbe aus dem Jahre 1913, diese Skulptur wurde im Zuge des Nationalsozialismus übrigens von einer Gruppe Hitlerjungen gestürzt, danach im Städel ausgestellt, während der Bebombung des Städels verschüttet, und wieder ausgebuddelt. Ein weiteres Werk Kolbes steht nur unweit entfernt, das Beethoven Denkmal.
Finden Sie den Märchenbrunnen? Oder das Denkmal für Stadtgärtner? Auch ein Tänzer versteckt sich im Anlagenring, der Sie zum Tanz auffordern möchte!
Grüßen Sie bitte die drei Pilger auf ihrem Weg nach Santiago Di Campostella von mir, Sie werden sie sicher in der Alten Mainzer Gasse treffen, aber halten Sie auf ihrem Weg zu Betty in der Eschenheimer Anlage bitte nicht Mr. Quick, dem übergroßen Piktogrammmännchen am Baseler Platz auf, denn dieser steht für den rasenden Reporter. Und der verweist jetzt noch schnell auf diese formidable Webseite des Kulturdezernats: Kunst im Öffentlichen Raum. Sehr schön!
20. Februar 2010, 11.06 Uhr
Judith-Christina
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