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Von Frankfurt nach Bremen

"Radio bleibt Radio"

Jan Weyrauch gründete den Radiosender You FM - nun wurde er zum künftigen Programmleiter von Radio Bremen gekürt, und muss im September schweren Herzens seine Heimat am Main verlassen. Ein Gespräch.
Journal Frankfurt: Laut den neuesten Zahlen hat YOU FM 5000 Hörer in der Stunde hinzugewonnen. Glücklich?
Jan Weyrauch: Aber ja, 61.000 Hörer in der Stunde, das ist eine neue Bestmarke für uns. Ich erkläre mir das auch damit, dass wir früher als andere unser Hauptmedium Radio durch andere Medien ergänzt haben. Das trifft übrigens auch auf planet radio zu, die haben ebenfalls zugelegt.

Da trifft es sich ja, dass Sie im September als Programmdirektor zuständig für Radio, Fernsehen und Online zu Radio Bremen wechseln, das heißt, Sie können sich nun zurücklehnen …
Ganz im Gegenteil - im Sommer gibt es schon die nächste Höreranalyse, und da würde es mich schon freuen, wenn wir noch einmal zulegen könnten.

Die MA-Analyse ist umstritten, weil sie auf einer Umfrage beruht, und nicht auf einem Quotenmessgerät wie beim Fernsehen ...
Das ist leider so, aber weil Radio mobil ist, bleiben kaum andere Möglichkeiten. In der Schweiz gibt es die sogenannte Radiouhr, die Umgebungsgeräusche aufzeichnet und daraus auf die gehörten Sender schließt. Aber auch das ist umstritten, denn ob man wirklich bewusst Radio gehört hat, darüber gibt die Uhr keinen Aufschluss. Es ist wie es ist.

Haben die guten Zahlen die Entscheidung leichter gemacht, nach Bremen zu wechseln?
Es heißt ja immer, man soll gehen, wenn es am Besten läuft. Aber leicht war die Entscheidung bestimmt nicht. Ich habe hier in Frankfurt seit ich 2001 zu hr-xxl kam, nicht nur unheimlich nette Kollegen kennengelernt, sondern auch viele Freundschaften geknüpft. Außerdem habe ich YOU FM ja mitgegründet - das loszulassen fällt mir schon schwer. Andererseits ist es nach zehn Jahren auch schön, eine neue Herausforderung anzugehen.

Radio Bremen besteht nicht nur aus Jugendsendern. Was wollen Sie dort
verändern?

Radio Bremen ist die kleinste ARD-Anstalt, weswegen es für die einzelnen Abteilungen dort einfacher ist, eng zusammenzuarbeiten. Bei den größeren ARD-Anstalten sind die Wege sehr viel weiter. Konsequent crossmedial zu denken und zu handeln, das haben wir bei YOU FM in den vergangenen Jahren mit großem Erfolg getan und das ist auch der Weg, den ich bei Radio Bremen weitergehen will. Die Idee dahinter ist, für jedes einzelne Thema zu überlegen, wie man es formatgerecht für Radio, Fernsehen und als Webformat aufbereiten kann und in welcher Form man es darüber hinaus in die sozialen Netze streut, damit die Inhalte auch in Facebook, Youtube usw. gefunden und genutzt werden.

Ist das die Zukunft von Radio? Dass sich das Format immer mehr auflöst?
Radio bleibt Radio. Es ist das einzige Medium, das man wirklich nebenbei konsumieren kann - und daran wird sich auch sehr lange nichts ändern. Die Zukunft entscheidet sich eher an der Frage: wie kann ich Radio durch andere Medien und soziale Netzwerke klug ergänzen und meine Sendermarke dadurch stärken.

Und die Webradios, die lediglich Musik in allen Farbschattierungen senden?
In Hessen gab es ja auch auf UKW einen solchen Versuch: SkyRadio hat anfangs nur Musik gesendet und ist damit sehr schnell gescheitert. Zum Radio gehört eben die persönliche Ansprache eines vor Ort verwurzelten Moderators - das ist es, was die Menschen hören wollen und das erst macht Radio aus.

Ist schon ein Nachfolger bei YOU FM gefunden?
Noch nicht, dafür ist die Entscheidung von Radio Bremen zu frisch.
 
14. März 2011, 09.25 Uhr
Nils Bremer
 
 
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