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Volker Schlöndorff im English Theatre



„Ich kenne nur männliche Diven. Alain Delon ist ein Kotzbrocken“ sagte Regisseur Volker Schlöndorff am Montag bei der Veranstaltung „Ein Abend für Kultur.Forscher“.
Im English Theatre befragten junge Kulturforscher und Kulturforscherinnen der Anna-Schmidt-Schule den Ehrengast Schlöndorff über „Licht und Schatten“ - Seiten seiner „Lebensliebe Film“. Was also tun, wenn man mit einer Diva zusammenarbeitet? „Wir waren nicht mehr on speaking terms“, so Schlöndorff über die Zusammenarbeit beim Dreh zu „Eine Liebe von Swann“. „Und kommunizierten nur noch über Zettel. Die Regieanweisungen überbrachte der Assistent“, erzählt der gebürtige Wiesbadener.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Ulrich Sonnenschein von HR2-Kultur. Auch Martin Scholich, Pate des Kultur-Forscher-Projekts und Vorstandsmitglied bei PwC, Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filmmuseums und Daniel Nicolai, Intendant des English Theatre, waren auf dem Podium vertreten. Das größte Interesse galt aber eindeutig dem erfolgreichen Regisseur.

„Sind Sie nervös, wenn Sie einen Film drehen“, wollten die Forscher Johanna Zorn, Carolina Schmidt und Gregor Metternich wissen. „Vorher ist es schrecklich“, antwortete Schlöndorff. „Und was machen Sie, wenn Sie mit einem Schauspieler unzufrieden sind?“. „Eine Umbesetzung ist wie eine Exekution. Deshalb fasse ich mir erst selbst an die Nase“, so der 71-Jährige. „Hatten Sie auch schon mal eine Affäre mit einer Schauspielerin?“ erkundigte sich eine Kulturforschende. „Ja, einmal“ gestand Schlöndorff. „Die Affäre hat mir 20 Jahre Ehe eingebracht.“

Schlöndorff, der für die Literaturverfilmung des Romans „Die Blechtrommel“ von Günther Grass einen Oscar erhielt und damit den Deutschen Film nach dem zweiten Weltkrieg wieder international etablierte, kennt auch die Schattenseiten. „Das Leben ist kein Vektor, sondern eine Kurve“, sagte Schlöndorff über das abrupte Ende der Produktion „Die Päpstin“, die sein nächster bedeutender Film hätte werden können. Constantin Film kündigte die Zusammenarbeit, nachdem sich Schlöndorff negativ geäußert hatte. Der nutzte die Zeit, um seine Memoiren „Licht, Schatten und Bewegung“ zu verfassen, die im August letzten Jahres erschienen. „Wem sie jetzt noch zu teuer sind, im Herbst kommen sie als Taschenbuch“, beendete Schlöndorff den kurzweiligen Abend.

Text und Foto: Rebecca Meyer
 
10. März 2010, 10.00 Uhr
Redaktion
 
 
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