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Zum zweiten Mal veranstaltet die Brotfabrik in Frankfurt-Hausen ein Festival, diesmal sogar fünf Tage lang vom 11. bis 15. März 2010 und erstmals mit dem Bonus einer Filmvorführung und einer Matinee, präsentiert vom JOURNAL FRANKFURT. Wir sprachen mit Markus Gardian, der für das Programm verantwortlich zeichnet und die Bands nach Frankfurt eingeladen hat.

JOURNAL FRANKFURT:2009 gab es zum ersten Mal das Brotfabrik-Festival: Welche Idee steckte dahinter?
Markus Gardian (Foto unten): Ziel des Festivals war und ist es, auch noch nicht so bekannte, aber qualitativ hochwertige Künstler aus Jazz und Weltmusik zu präsentieren. Das wird in Einzelkonzerten leider immer schwieriger, daher mein Versuch, diese innerhalb eines Festivals zu bündeln.

Das Brotfabrik-Programm ist ja – anders als unter der alten Leitung des Clubs – von großer stilistischer Bandbreite, die beim letzten Mal auch abgebildet wurde. Diesmal liegt der Schwerpunkt mehr auf Jazz und Weltmusik?
Das ist richtig. Diesmal geht es nicht darum die gesamte Programmvielfalt der Brotfabrik abzubilden, sondern ich möchte mich auf Jazz und Weltmusik konzentrieren. Und da den Festivalrahmen für Themen nutzen, die als Einzelkonzerte in der Brotfabrik keine Chance habe, weil sie z, B.. in Deutschland noch zu unbekannt sind und so nicht genügend Aufmerksamkeit bekommen würden. Exemplarisch steht dafür der französische Abend mit Andy Emler MegaOctet (Foto) und Emile Parisien Quartet.

Diese beiden Gruppen sind in Frankreich sehr bekannt und vielfach ausgezeichnet, aber bei uns noch nahezu unbekannt. Es ist für mich beim Festival auch mal möglich Künstler speziell für das Festival einzuladen und eben nicht nur Tourneeproduktionen. Außerhalb des Festivalrahmens lässt sich das aber kaum noch finanzieren. Unter der alten Leitung war das aufgrund höherer Subventionen viel öfter möglich als heute.


Weltmusik war ja immer ein wichtiger Bestandteil des Brotfabrik-Programms, der weiter gepflegt wird, der Jazz bekommt in letzter Zeit wieder eine größere Bedeutung - stimmt dieser Eindruck?
Es gab in den letzten Jahren immer wieder den Versuch eine Jazzreihe in der Brotfabrik zu etablieren. Leider ist es außerhalb von Festivals sehr schwer die Jazzszene zu mobilisieren bzw. sie ist dafür fürchte ich einfach zu klein. Beim Festival gehören die beiden ersten Tage dem Jazz, das soll auch in Zukunft so ein.

Mit Lee Konitz kommt ein großer Name, mit Songs of Spices (Foto ganz oben) kommt ein Side project der überaus erfolgreichen Quadro Nuevo, aber wichtiger scheint es zu sein, auch neue Künstler und ganz spezielle Facetten des Jazz und der Weltmusik anzubieten. Wie kann man die Philosophie des Festivals in Worte fassen?
Ganz ohne bekannte und schon sehr erfolgreiche Künstler geht es nicht, aber es handelt sich um besondere Projekte. So spielt Lee Konitz mit den jungen Minsarah, sowie Quadro Nuevo mit Seitenprojekt Songs of Spices. Das zeigt auch die Philosophie des Festivals. Es soll viel zu entdecken geben. Neue Bandkonstellationen, etablierte Künstler im Zusammenspiel mit Newcomern. Das Publikum soll überrascht werden, dazu gehören dann aber besonders noch vollkommen unbekannte Künstler wie Daniel Kahn oder Martin Lubenov. Mein Traum wäre, dass die Besucher irgendwann zum Brotfabrik Festival gehen, auch wenn sie keinen der Künstler kennen, aber wissen, dass es etwas zu Entdecken gibt.

Zum ersten Mal geht das Festival von Donnerstag bis Montag sogar über fünf Tage, eine Matinee ist dazu gekommen, eine Filmvorführung (auch einen Vortrag wird es geben) wird es geben - ein sehr ambitioniertes Programm...
Ziel ist es das Brotfabrik Festival zu einem wirklichen Festival zu machen. Dazu gehört meiner Ansicht nach eine große Programmauswahl, mit vielen neuen unbekannten Acts. Das kann nur langsam wachsen, vermutlich über Jahre und hängt natürlich auch vom Publikumsinteresse ab.

Mit Fragile ist auch eine in der Brotfabrik schon bekannte, lokale Größe dabei. Wie wichtig ist es bei einem solchen Festival auch den Frankfurter Musikern eine Bühne zu geben?
Mir ist es wichtig, dass es keine Alibi-Gigs sind, sondern die lokalen Künstler mal die Chance bekommen, gleichberechtigt neben nationalen und internationalen Künstlern aufzutreten und so auch mal die Gelegenheit bekommen sich einem Publikum zu präsentieren, das über den Bekanntenkreis hinaus geht. Sie sind dann auch viel motivierter etwas Besonderes einfallen zu lassen. So freue ich mich diesmal besonders auf das Zusammenspiel von Fragile mit der Jazzlegende Heinz Sauer.

Interview: Detlef Kinsler

Markus Gardian ist Konzertveranstalter in Frankfurt, bucht u.a. das Programm in der Brotfabrik und ist Kurator für die Musikveranstaltungen im Mousonturm, die im Sommer auch die Reihen Jazz im Museum und Weltmusik im Palmengarten anbieten.
 
4. März 2010, 07.43 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
Fotogalerie:
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