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Verkehr in vollen Zügen

neuetramhochschmal1Seit 125 Jahren verbinden Busse und Bahnen Frankfurt mit Offenbach. So ein Jubiläum ist Anlass zum Feiern, was abends im Schwanheimer Verkehrsmuseum auch reichlich in die Tat umgesetzt wurde. Inmitten restaurierter historischer Trambahnen zeigte sich der Offenbacher Oberbürgermeister Horst Schneider von seiner frankfurtfreundlichen Seite. Außerdem stellte sich im Zuge des Festakts heraus, dass es ohne die Offenbacher in Frankfurt gar keine elektrische Eisenbahn gebe. Ein Abend zu Ehren der Bimmelbahn und der Völkerverständigung also.

pferdetramhochschmalAm 10. April 1884 nahm die erste elektrische Straßenbahn, gebaut von Siemens, zwischen Frankfurt und Offenbach Fahrt auf. Eine Revolution. Sowohl technisch – vorher verkehrten nur Pferdetrams (s. Foto) und zwar nur auf ebener Strecke – als auch lokalpatriotisch – zwei Städte wurden so vereint, denen man nicht immer dicke Freundschaft nachgesagt hat. Auch wenn der Frankfurter sich gerne über Offenbach lustig macht: Ohne die Offenbacher hätte es die Verbindung nicht gegeben. 1880 hatten Unternehmer die Planung einer Dampfstraßenbahn in Auftrag gegeben. Die Stadt Frankfurt zeigte sich daran aber nicht interessiert: zu rußig, zu laut, zu milieustörend hieß es. Kurze Zeit später wurde die elektrische Tram der Bahn mit Dampftechnik vorgezogen. Dennoch wurde diese Innovation skeptisch beäugt. Die Menschen hatten Angst vor Stromschlägen und nannten die Geschwindigkeit „Teufelswerk“.

schneiderschmalBis zum Offenbacher Marktplatz fuhr die Tram damals, die es im Verkehrsmuseum noch heute zu bestaunen gibt. „Städtebaulich hat die Tram das Gesamtbild verändert“, sagt der Offenbacher Bürgermeister Horst Schneider: „Am Marktplatz wurden Gründerzeitbauten errichtet.“ Aber wie die Offenbacher so sind: Als die S-Bahn-Anbindung in den 60ern kam, glaubte man, auf die Straßenbahnen und auch die elektrischen Busse verzichten zu können. Bis heute fährt die Tramlinie 16 nur bis zur Stadtgrenze, also nur bis auf 10 Meter auf Offenbacher Stadtgebiet. Es wurden eigens Straßenbahnen eingesetzt, die an beiden Enden einen Führerstand hatten, denn Wendemöglichkeiten gab’s in Offenbach nicht. Heute bedauert Schneider, dass es keine Straßenbahnverbindung gibt, die bis nach Oberrad und Sachsenhausen führt. „Ich bin aber darüber mit Lutz Sikorski im Gespräch“, sagt der Offenbacher OB, der anscheinend ein wirklich gutes Verhältnis zu Frankfurters Verkehrsdezernenten hat. Sikorski musste die Teilnahem am Festakt nämlich wegen eines Heuschnupfenanfalls absagen und ließ kurzerhand Schneider seine Rede vortragen. „Den Frankfurter Magistrat zu vertreten. Was gibt es schöneres für einen Offenbacher Bürgermeister?“ stellte Schneider in den Raum. Generell arbeite man über die Stadtgrenzen hinweg eng miteinander, das könne man etwa auch bei der Nacht der Museen sehen oder auch an den Stadtbüchereien, die gegenseitig gültige Leseausweise ausstellen. Das 125. Jubeljahr der Liaison zwischen Frankfurt und Offenbach – es könnte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft werden.
 
25. April 2009, 18.24 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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