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Titanic-Lesung mit Serdar Somuncu im Club Voltaire

Flächendeckende Beleidigung

Die regelmäßig veranstaltete Titanic-Lesung hatte am Mittwochabend jemand ganz besonderen zu Gast: Serdar Somuncu. Er las aus seinem aktuellen Buch "Der Adolf in mir" - ein Thema, das zurzeit nicht aktueller sein könnte.
Auch vor der Tür war "Kampf" ein Thema: Der kleine Club Voltaire konnte gar nicht so viele Gäste fassen, wie hineinwollten. Sie hielten sich dennoch eisern in der zehn Meter langen Schlange. Schließlich gab es drinnen einen ganz besonderen Gast zu sehen: Serdar Somuncu.

Wenn der "Hitler-Versteher" auf die Redaktion der Titanic trifft, kann das nur unter die Gürtellinie gehen. Einem Leseabend gemäß trugen die Titanic-Autoren ihre Texte aus dem aktuellen Heft vor. Flüchtlinge, sexuelle Belästigung und Islamismus spielten dabei natürlich eine tragende Rolle. Auch für den neusten Coup der Titanic wurde nochmals geworben: Die Gründung einer Bürger-Wehr. Die Autoren betrieben sogleich Akquise. Herr Somuncu las aus seinem aktuellen Buch "Der Adolf in mir" und Chefredakteur Tim Wolff moderierte den Leseabend.

Unterbrochen wurden die Vortragenden ab und zu von einem laut gebrüllten "Achtung" der Kellnerin. Die versuchte sich mit vollem Tablett durch die Menge zu quetschen. Herr Somuncu schreckte zusammen: Auf der Bühne sei er schließlich der Erste, den es bei einem Anschlag treffen würde. Sonst gab er sich eher furchtlos und beleidigte erst einmal Kellnerin und Publikum: "Flächendeckende Beleidigung" - er war in seinem Element.

Die Anekdoten aus seinem Buch drehten sich um nichts anderes. Sehr anschaulich gab er seine Begegnung mit dem ehemaligen Bild-Chefredakteur Kai Diekmann wieder. Nachdem Herr Somuncu mit Hitlers "Mein Kampf" tourte, nahm er das Vortragen der Bild-Zeitung in seinem Programm auf. Daraufhin wurde er telefonisch von Diekmann angerufen und eingeladen, an einer Redaktionskonferenz teilzunehmen. Nachdem Diekmann sich mit Somuncu an den Redaktionstisch setzte, habe er sich freundlich zu ihm herübergebeugt. Er habe ihn gefragt, wie man seinen Namen ausspreche - "Somundschu". Daraufhin habe er die anwesenden Redakteure begrüßt und gesagt: "Begrüßen Sie bitte für unsere heutige Blattkritik den Kabarettisten Sirdor Smandcho." Das nenne man bei der Bild-Zeitung wohl gründlich recherchiert, so Herr Somundcu und das Publikum brüllte vor Lachen. Auch von seinem ersten Auftritt im Quatsch Comedy Club erzählte er und einer Abrechnung mit Medienkritiker Stefan Niggemeier. Oft genug unterbrach er sich selbst durch ein böses Lachen.

Herr Somuncu bezeichnete sich des öfteren als "Hassias". Auch die Titanic-Redaktion sei ein wichtiger Vertreter dieser Hassismus-Gemeinschaft. Das Publikum nannte er seine Jünger - und dafür liebte es ihn.
 
3. Februar 2016, 15.30 Uhr
Tamara Marszalkowski
 
 
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