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There we have the salad

Anglizismen sind „out“. Erstes Indiz für diese These ist die Deutsche Bahn, die sich zwar nicht vorgenommen hat pünktlicher oder gar günstiger zu werden, dafür aber keine englischen Begriffe mehr verwendenwill. Löblich, nachdem der Konzern zuerst mit schlechtem Vorbild vorangeprescht war. Die Toilette hieß dann schon mal McClean: Unter „Kiss and Ride“ verstand man Kurzzeitparker, statt zur Auskunft ging es zum „Service Point“. Tickets klangen gleich besser als Fahrkarten – am besten man wählte Surf and Rail – wenn man nicht zum Schalter - upps – natürlich zum Counter gehen wollte. Nicht umsonst wurde einst Hartmut Mehdorn zum „Sprachpanscher des Jahres 2007“ ernannt. Aber diese Zeiten sind vorbei, jetzt heißt „Call-a-Bike“ ganz unsexy aber dafür deutsch: „Mietrad-Angebot der Deutschen Bahn.“ Na also, geht doch. Aber das schlimmste sind ja die Anglizismen, die nicht mal ein Engländer oder Amerikaner versteht. So hat es mal einen deutschen Taschenhersteller gegeben, der seine Hüfttaschenmodelle ganz stylish „Bodybags“ nannte und damit bei seinen internationalen Kunden für Irritationen sorgte. Letztlich will doch niemand einen Leichensack mit sich herumschleppen. Auch in diesem Sommer, während der WM, ist wieder zu erwarten, dass ein Angliszismus wieder in aller Munde ist: Public Viewing. Der in den USA geborene Pfarrer der Frankfurter Nikolaikirche, Jeffrey Myers, regt daher jetzt schon an, eine deutsche Übersetzung für "Public Viewing" ins Leben rufen. „Dafür hat man noch ein paar Monate Zeit. Also nichts gegen die englische Sprache, doch "Public Viewing" heißt auf Englisch soviel wie "öffentliche Aufbahrung". Mit dem Ausdruck "Public Viewing" werden - zumindest für "native English speakers" - Erinnerungen an eine Totenfeier wach. Jubelnd und bunt verkleidet zu einem "Public Viewing" zu gehen?“, findet der Frankfurter dann aber doch etwas seltsam und schlägt auch gleich eine Lösung vor: „Man könnte eventuell auf das bewährte Hessische zurückgreifen: Denn "Grubbe-Gugge" klingt doch viel spannender - und vor allem lebendiger - als "Public Viewing"“.
Das wäre eine Überlegung wert, vielleicht sogar ein Brainstorming.
 
19. Februar 2010, 07.52 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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