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Theater-Tipp
Goethes Klassiker auf der Volksbühne Frankfurt
Kortmann&Konsorten zeigen Goethes Klassiker „Die Leiden des jungen Werther“ am 3. und am 18. Februar in einer modernen Inszenierung an der Frankfurter Volksbühne im Großen Hirschgraben.
Es war der vielleicht größte Erfolg seines Lebens. Als „Die Leiden des jungen Werthers“ 1774 erschienen, machten sie Johann Wolfgang Goethe über weite Teile Europas hinweg bekannt. Sein autobiographisch eingefärbter Briefroman, geschrieben aus der Sicht eines unglücklich Verliebten, fand Anklang in der europäischen Öffentlichkeit, und selbst Napoleon traf sich mit Goethe, um mit ihm über das Buch zu sprechen.
Obwohl Goethe die Geschichte zu einem Briefroman verarbeitete, werden „Die Leiden des jungen Werther“ auch regelmäßig auf Theaterbühnen inszeniert; häufig als Solo-Monolog eines einzelnen Schauspielers, seltener auch als Drei-Personen-Stück mit Werther, Lotte und Lottes Verlobtem Albert. Sarah Kortmann wiederum lässt in ihrer Inszenierung zwei Schauspieler auftreten: Sam Michelson und Marlene-Sophie Haagen. Die beiden spielen aber nicht Werther und Lotte. Stattdessen spielen sie in einer Doppelbesetzung beide Werther. Denn bei aller Liebe zu Lotte liebt Werther vor allem seine eigenen Gefühle. Und bei allem Briefeschreiben kreisen seine Gedanken vor allem um ihn selbst.
Goethes Werther zwischen Jogginganzug-Lässigkeit und Partynacht im Berghain
Diesem Grundgedanken geht die Inszenierung also nach und verbindet den Romanstoff zudem mit aktuellen Debatten. Schon der verkürzte Titel zeigt, dass Goethes Roman nicht einfach werkgetreu dramatisiert wird. Stattdessen wird auch der Ursprungstext verkürzt und mit Love Songs, anderen Texten sowie aktuellen Fragen nach der eigenen Identität, Erwartungen der Gesellschaft und politischem Protest verknüpft. Auch die Kostüme, zwischen Jogginganzug-Lässigkeit und Partynacht im Berghain, spiegeln diese Modernisierung wider. So kommt Goethes 1774 erschienene Geschichte buchstäblich in einem neuen Gewand daher. Und die zeitlosen Themen werden hier zeitgemäß inszeniert
Info
Werther, Schauspiel, Ffm: Kortmann&Konsorten/Volksbühne im Großen Hirschgraben, Großer Hirschgraben 19, 3.2., 19.30 Uhr, 18.2., 17 Uhr
Obwohl Goethe die Geschichte zu einem Briefroman verarbeitete, werden „Die Leiden des jungen Werther“ auch regelmäßig auf Theaterbühnen inszeniert; häufig als Solo-Monolog eines einzelnen Schauspielers, seltener auch als Drei-Personen-Stück mit Werther, Lotte und Lottes Verlobtem Albert. Sarah Kortmann wiederum lässt in ihrer Inszenierung zwei Schauspieler auftreten: Sam Michelson und Marlene-Sophie Haagen. Die beiden spielen aber nicht Werther und Lotte. Stattdessen spielen sie in einer Doppelbesetzung beide Werther. Denn bei aller Liebe zu Lotte liebt Werther vor allem seine eigenen Gefühle. Und bei allem Briefeschreiben kreisen seine Gedanken vor allem um ihn selbst.
Diesem Grundgedanken geht die Inszenierung also nach und verbindet den Romanstoff zudem mit aktuellen Debatten. Schon der verkürzte Titel zeigt, dass Goethes Roman nicht einfach werkgetreu dramatisiert wird. Stattdessen wird auch der Ursprungstext verkürzt und mit Love Songs, anderen Texten sowie aktuellen Fragen nach der eigenen Identität, Erwartungen der Gesellschaft und politischem Protest verknüpft. Auch die Kostüme, zwischen Jogginganzug-Lässigkeit und Partynacht im Berghain, spiegeln diese Modernisierung wider. So kommt Goethes 1774 erschienene Geschichte buchstäblich in einem neuen Gewand daher. Und die zeitlosen Themen werden hier zeitgemäß inszeniert
Werther, Schauspiel, Ffm: Kortmann&Konsorten/Volksbühne im Großen Hirschgraben, Großer Hirschgraben 19, 3.2., 19.30 Uhr, 18.2., 17 Uhr
1. Februar 2024, 11.00 Uhr
Julian Mackenthun

Julian Mackenthun
Julian Mackenthun, geboren 1993, studierte Englisch und Geschichte an der Goethe-Universität. Seit 2020 leitet er das Theater-Ressort des Journal Frankfurt. Mehr von Julian
Mackenthun >>
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