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Steve, open it!

hugh-jackmanAls Moderator und „Wolverine“-Darsteller Hugh Jackman das erste Mal zu singen anfing, habe ich auch zum ersten Mal gelächelt bei der 81. Oscarverleihung im Kodak Theatre in Los Angeles. Nein, ich saß nicht im Publikum (schön wär’s), sondern wie Millionen anderer Menschen am heimischen Fernseher – aber seit den Zeiten des großartigen Billy Crystal hat niemand mehr den Schneid besessen, als Conférencier die Academy Award-Präsentation musikalisch einzuleiten.

Jackman machte das prima, und auch sonst gab es an der diesjährigen Oscar-Show wenig auszusetzen. Es scheint, als hätte man sich dem zunehmend starreren Muff der letzten paar Veranstaltungen bewusst entledigen wollen – alles kam flotter, deutlich moderner und irgendwie auch intimer daher. Die Oscars haben es aber auch nicht leicht: 2008 der gerade überwundene Autorenstreik, aktuell die Wirtschaftskrise – auch etwas, dass Moderator Jackman in der Eröffnungsnummer gekonnt auf die Schippe nahm.

Bei der Preisvergabe standen die Zeichen von Vornherein auf Sieg für „Slumdog Millionär“, und so kam es dann auch. Acht Goldjungen für Danny Boyles virtuoses Ghetto-goes-Bollywood-Drama, da hüpfte selbst der Regisseur vor Freude und ließ zum Schluss die angereiste Crew komplett die Bühne stürmen – ein schönes, berührendes Abschlussbild. Dem (nicht immer so) guten alten Mickey Rourke hätte ich seine „Wrestler“-Trophäe ja schon gegönnt, aber die Academy wählte mal wieder den politisch korrekten Weg und gab sie Sean Penn für „Milk“ – kann man verstehen, aber ein wenig schade war das schon.

Schade auch, dass der israelische „Waltz With Bashir“ keinen Fremdsprachen-Oscar bekam und „The Dark Knight“ nur mit Effektpreisen abgespeist wurde, aber damit müssen alle Beteiligten jetzt leben. Skandalös allerdings, wie mit der Erinnerung an die Verstorbenen umgegangen wurde: Wirre, viel zu weit von den Leinwänden entfernte Kameraschwenks brachten einen Großteil der Zuschauer um die angemessene Würdigung dieser verdienten Zeitgenossen – selbstverliebt in den (zweifellos imposanten) Bühnenaufbau hielt es die Regie gar nicht für nötig, die kurzen Filmschnipsel mit den posthum Geehrten einfach mal ins Bild einzublenden. Das war aber auch einer der ganz wenigen Fehler dieser 2009er-Oscarshow. Der andere ereignete sich gleich zu Beginn, als der Vorhang zur Präsentation der Besten Nebendarstellerinnen nicht rechtzeitig aufging und man laut und deutlich „Steve, open it!“ durch die Mikros vernehmen konnte. Tja, Steve. Man sieht sich auf dem Arbeitsamt.

Foto: Darren Decker/ ©A.M.P.A.S.
 
24. Februar 2009, 18.48 Uhr
Andreas Dosch
 
 
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