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Stereoblondinen, Kim Wilde und Sabrinas Queen of Pop
Manchmal werden eben Träume doch war. Wie im Fall von Sabrina Winter. Kim Wilde war ihr großes Teenie-Idol, brachte sie auf die Idee, einmal selbst Sängerin zu werden. Diesen Traum erfüllte sich Sabrina erst mit der Band Feal, dann mit Stereoblonde, brachte sogar Album beim Major Eastwest heraus, ging mit bekannten Bands wie Echo & The Bunnymen auf Tour.
Jetzt galt es – time flies –, schon den 10. Geburtstag der Band zu feiern, in Frankfurt, obwohl der Hauptwohnsitz längst nach Berlin verlegt worden ist. Und für das Konzert im Nachtleben in der Heimspiel-Reihe lud Sabrina nicht nur ihre unzähligen Mitmusiker ein (alle kamen, bis auf den ersten Bassisten, der dann doch lieber seinen Thailand-Urlaub antrat), sondern auch Idol, das sie längst kennen gelernt hatte und mit dem sie gut befreundet ist. Und surprise, surprise: Kim Wilde sagte zu und reiste tatsächlich mit ihrem Bruder Ricky zum Feiern an.
Bevor es auf der Bühne zur Sache ging, gab´s eine Dia-Show. Erst da wurden einem erst wieder bewusst, wer alles bei Stereoblonde gespielt hatte. Die halbe Ego-Posse mit Drummer Robbie und Gitarrist Andi. Zwei Jungs von Creme 21, auch Michael, der jetzt bei Venus on Mars spielt. Witzige Snapshots aus dem Tourneealltag, aus dem Studio, privat. Darüber wurde es halb Zehn ohne großes Meutern. Man gönnte allen Beteiligten den Popstar-Appeal. Die Hardcore-Fans feierten dann auch die unterschiedlichen Besetzungen, sangen bei der ersten Single mit, kannten auch die Texte vieler anderer Songs. Auch Deutschsprachiges gab´s zwischendurch. Und eine hart rockende aktuelle Besetzungen mit den beiden Rill-Brüder (Ex-Fruit, auch Sängerin Catenia kam für ein Duett auf die Bühne) und dem Ex-Drummer von Lars Niedereicholz’ alter Kapelle The Automanic. Die wirkliche Überraschung für die vielen Musikerfreunde im Publikum war die eine Stereoblonde-Hälfte von ganz am Anfang, Gitarrist Andy Fehn, der wohl allen erzählt haben muss, wie lange er keine Klampfe mehr gespielt hatte. Entweder das war eine glatte Lüge oder der Mann ist ein Naturtalent. Denn was er da spielte, war besser denn je.
Die heitere Partystimmung nahm mit Verlauf des Abends zu. Nur ein Besucher, der eher aussah, als würde die jährlichen Gruftfestivals in Leipzig besuchen, suchte nach der Hälfte da Weite, jammerte: „Ich bin wegen Kim Wilde gekommen, die andere Sängerin kenne ich gar nicht, es ist laut und ich geh´ jetzt.“ Er wäre eh bitter enttäuscht gewesen, denn Kim und ihr Bruder Ricky an der Gitarre kamen eigentlich nur zum Finale auf die Bühne – für eine sehr rockige und – zwischen den Frauen – auch innige Version von „Kid In America“. Dann gab es noch ein Acoustic-Set und an dessen Ende auf besonderen Wunsch von Sabrinas persönlicher „Queen of Pop“, Kim Wilde, eine gemeinsame Version „Top Of The World“ bevor dann „Kids In America“ noch mal erklang.
Dann waren die Fanclubs am Zuge mit Geschenken, eigens gedruckten T-Shirts und frisch gebackenen Kuchen. Wie´s jetzt mit Stereoblonde weitergeht? Erst mal kommt noch eine gemeinsame Tournee mit Kajagoogoo und dann lassen wir uns mal überraschen.
Foto: Detlef Kinsler
21. Oktober 2008, 19.36 Uhr
Detlef Kinsler
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