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Musikszene Frankfurt

„Man hätte eine Nadel fallen hören können.“

Zwei Mal im Jahr stellt sich die „Musikszene Frankfurt“ im beeindruckenden Ambiente der Stadtbücherei vor, gerade wieder am Mittwoch und das mit einem erfolgreichen Singer/Songwriter-Special.
Die meist gestellte Frage nach den „Musikszene Frankfurt“-Konzerten in der Stadtbücherei: „Warum machen Sie das nicht öfters?“ Das Publikum in der Hasengasse ist immer wieder überrascht und erfreut über die musikalische Vielfalt, die die heimische Musikszene zu bieten hat und das es auf diese Weise kennen lernen kann. Ursprünglich war ein Auftritt mehrerer Gruppen geplant, um auf die eigens in der Musikbibliothek im Keller eingerichtete Ausleihe mit CD-Produktionen von ausschließlich in der Region beheimateten Musikern hinzuweisen. Doch schon nach dem ersten Abend beschlossen Bücherei, JOURNAL FRANKFURT und die für Ton und Licht verantwortlichen Performance Studios eine Reihe daraus zu machen. Zwei Mal im Jahr, im Frühling und Herbst, nicht etwa monatlich und damit eher inflationär, sondern eher als Appetizer und Lustmacher, sich eben diese und andere Künstler vom Main – auch wenn der Eintritt nicht frei ist – in anderen Clubs und Locations anzuschauen.



Am Vorabend des Feiertages gab es diesmal ein Singer/Songwriter-Special unter dem Motto „Akustische Poesie“ mit Mane, Tom McClymont und Der Ramschladen. Die Klammer um die drei sehr unterschiedlichen Acts war trotzdem schnell gefunden. Alle haben sie eine Vergangenheit in „elektrischen“ Bands, favorisieren für den Moment die Unplugged-Interpretation, gerne auch in kleiner, intimer Duoform oder – wie beim zum Quartett angewachsenen Ramschladen – verspielt mit Melodica, Glockenspiel und Kazoo. Und egal ob in deutscher oder englischer Sprache getextet, beeinflusst von North Carolina, Schottland oder Seattle – alle sind sie (und das ganz bewusst und mit Freude und viel Herzblut) Geschichtenerzähler. Was passt besser in die Stadtbücherei? Hier finden sie interessierte Zuhörer.



„Die ,Bücherkathedrale’ ist wunderschöner Ort, der ab 20 Uhr bei jedem Liedermacher-Abend seinen besonderen Zauber entfaltet, und es ist schön dabei gewesen zu sein“, fasst Ramschladen-Sänger und Gitarrist Christian Hansel seine Eindrücke des Abends zusammen. „Das schöne Musikpaket, das für diesen Abend geschnürt wurde“, wirkte bei ihm noch lange nach. „Vladi und ich saßen noch bis halb 3 Uhr zusammen und haben uns darüber gefreut.“ Auch für Tom McClymont, im Vergleich mit den Youngstern ein erfahrener Bühnenmann, war der 29.5. ein besonderes Erlebnis. „Alles an diesem Abend und alle Beteiligten waren super. Das Personal der Bibliothek, Techniker und Technik sowie die anderen Musiker, musikalisch wie menschlich“, äußert sich der gebürtige Schotte begeistert. „ Aber vor allem möchte ich sagen, wie großartig und wohltuend es doch ist, dass in einer Zeit in der man nach einer Handvoll Fernseh-Auftritten zum ,Superstar’ gekürt werden kann („DSDS“), in einer Zeit in der fast nur noch Elton John, Rod Stewart, Joe Cocker, Tina Turner & Co. bei hr1 laufen oder an einem Abend an dem Eric ,Alte Socke’ Clapton in der Festhalle spielt, es noch Leute gibt, die sich die Mühe machen und irgendwohin gehen, um sich Musik und Musiker anzuhören, die sie gar nicht kennen. Und toll ist es natürlich außerdem, dass das Journal Frankfurt Musikern und Publikum solche Möglichkeiten bietet.“



Auch Mane, die den Abend mit ihrem Gitarristen Dennis Lapp eröffnete, genoss die zwei Stunden vorm knallroten Leseturm. „Das ist ein toller Rahmen für ein Konzert“, resümiert sie. „Das Ambiente ist großartig und das Publikum ein Traum... Man hätte eine Nadel fallen hören können. Da hatten wir wohl Glück, dass wir die Ersten waren. Oder unsere Musik ist einfach so intim, dass man einfach lauschen muss.“ Gänsehaut beim Spielen, große Zustimmung sogar für einzelne Textzeilen, die Bestätigung, dass Manes englische und deutsche Lieder was ganz Eigenes haben. „Für mich hat der Abend sehr viel bedeutet. Ich fühle mich sehr bestätigt – was für eine Zweiflerin wie mich Gold wert ist.“



Dass die „Musikszene Frankfurt“ special ist, kann man auch noch an anderen Dingen ablesen. Während bei vielen regionalen Veranstaltungen die Musikerkollegen mit Abwesenheit glänzen, schauen sie hier – und dann nicht in Musikerpolizei-Haltung – gerne vorbei, Ivan Santos (der bei der Premiere dabei war), Wolf Schubert-K., der mit seiner Sacred Blues Band schon hier gespielt hat, sein Drummer Stefan Myschor, Slags-Sängerin Bine Morgenstern, Gitarrist Thomas Löw, Lucid-Harfinistin Lucianne Brady, Xiane-Gitarrist und Radierer-Mitglied Jürgen Beuth, der Mundart-Bluessänger Rainer Weisbecker, der immer aus Hanau rüber kommt, und Fritz Rau-Begleiter und Autor des Buchklassikers „Der Frankfurt Sound – eine Stadt und ihre Jazzgeschichte(n)“ Jürgen Schwab. Tonstudiobesitzer Heinz Hess (art of june) und Hildegard Bernasconi vom Frauen Musik Büro ließen sich genauso sehen wie Irmgard Tennagels, die Musikreferentin im Kulturamt der Stadt. Dass die Leiterin der Bibliothek, Birgit Lotz, nicht nur die Gäste begrüßte, sondern bis zum Schluss des Konzertes blieb, ist auch ein gutes Zeichen genauso wie die Tatsache, dass der Wachmann, der sich ab Aufbau der Anlage rührend um alle Beteiligten kümmerte, sich extra für diesen Abend auf den Dienstplan setzen ließ weil er die Veranstaltung so mag. Ein tolles Lob. Fortsetzung folgt. Das JOURNAL FRANKFURT informiert rechtzeitig darüber.
 
31. Mai 2013, 10.18 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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