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Mehr als nur Rotlicht
Bahnhofsviertel als Ort der Kontraste
Der Fotograf Ulrich Mattner hat im Bahnhofsviertel ein facettenreiches Leben ausgemacht - und setzt damit ein Statement gegen all jene, die den Kiez nur auf Drogen und Prostitution reduzieren wollen.
Ulrich Mattner lud und fast seine gesamte Protagonistenschar kam ins Le Merdien-Parkhotel zur Vorstellung eines neuen Bildbands zum Bahnhofsviertel. Wobei die Verlegerin sagt, dies sei wohl mehr als ein Bildband geworden, weil ja schließlich Geschichten erzählt würden, Geschichten von Menschen. Viele dieser Menschen hat man tatsächlich schon mal gesehen. Walter, den Autowäscher mit seinem Wikingerhelm zum Beispiel. Oder Manuela Mock, die in ihrem Lädchen "Transnormal" aus Buben Mädchen macht. Oder den Barkeeper des Parkhotels, seit 30 Jahren dabei und ein echter Raki-Spezialist (sogar ein Buch hat er darüber veröffentlicht). Der Besitzer des legendären Moselecks, Harry, ist gekommen und der Chef von Orlandos Schuhladen, ein Geschäft in dem längst nicht nur Professionelle ihre Highheels kaufen. "Das Bahnhofsviertel", sagt Ulrich Mattner, "lebt von diesen Kontrasten." Natürlich gibt es auch die hässlichen Seiten. Die Dealer und die Junkies, den Straßenstrich und die Obdachlosen. Und gleich auf der anderen Seite des gleichen Häuserblocks: der milliardenschwere Bankenrettungsfonds, die gläsernen Finanztürme, eine Freimaurerloge, Werbeagenturen, Künstler, Kreative. So wird Matteres Buch zum Gegenmodell gegen die Mär, dass im Bahnhofsviertel nur die Kriminalität herrsche.
Am Dienstag, 16. August, erscheint das Journal Frankfurt mit einer Titelgeschichte zum Bahnhofsviertel von Ulrich Mattner. Das Buch ist im Verlag Henrich Editionen zum Preis von 24,95 Euro erschienen.
Am Dienstag, 16. August, erscheint das Journal Frankfurt mit einer Titelgeschichte zum Bahnhofsviertel von Ulrich Mattner. Das Buch ist im Verlag Henrich Editionen zum Preis von 24,95 Euro erschienen.
15. August 2011, 11.30 Uhr
nil
Fotogalerie: Bahnhofsviertel - Milieu der Kontraste
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