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Kolumne von Ana Marija Milkovic

Frauenquote, Lizenz zum Töten

Unsere Kolumnistin ist verwundert, dass führende deutsche Politikerinnen sich nicht für die Quote einsetzen. Sie empfiehlt allen, die ein gutes Stück vom Kuchen abhaben wollen, die Wahlprogramme gut zu studieren.
Frauenquote macht Sinn! Ich stell das gleich mal zu Beginn klar! Es gibt da ein enormes Potential. Wieviele aktiennotierte Unternehmen werden von Frauen geleitet?

Ich bin mit meinem Rechtsanwalt verabredet. Zwischenzeitlich haben wir so manche Schlacht durchgestanden, so dass ich nicht aufhören mag ihn zu den Dingen zu befragen. Kennen Sie eine CEO einer Bank? Er denkt nach. Die Deutsche Bank hatte mal eine Frau an der Spitze. Sie ist gestorben, glaubt er. Mein Gesicht verrutscht bei dieser Nachricht. Eine Frau an der Spitze und stirbt! Da braucht es also eine Quote und spezielle Lebensversicherung. Erschwerende Lebensbedingungen, denke ich.

Bei der Frauenquote diskutiere ich nicht. Da bin ich gerne streng. Frauen, die behaupten, es wäre eine unnötige Bürokratisierung des Systems, sind nicht von dieser Welt. Meistens gut verheiratet, hat Daddy oder Onkel auch schon seinen Beitrag geleistet. Die kennen die Seite des Lebens gerne von dort, wo das Gras grüner und besonders gepflegt ist. Schön für sie. Denen entziehe ich allerdings die Lizenz zum Töten. Zum Töten der Quote, versteht sich.

Die Worte meiner Freundin kommen mir in den Sinn. Sie ist Geschäftsführerin in einer Männerdomäne. Hat so manchen Weg länger gehen müssen, als ihr männliches Pendant. Das ist klar, für die, die es nicht wissen: So ist das eben! Zähigkeit, Unbeirrbarkeit und Können führten dann doch, Jahre verspätet, ins Ziel. Gut sieht sie auch noch aus. Diese Schwäche hat ihr allerdings nicht geschadet. Ein Familienwunsch steht nicht zur Debatte. Das würde irritieren und bestenfalls die Möglichkeiten stark begrenzen. Geschäftsführend jedenfalls. So viele Jahre und dann das Nachsehen? Mann lehnt sich zurück und sagt, Frauen müssen eben Prioritäten setzen lernen. Vordergründig ein Frauenthema, hintergründig ein aggressiver Kampf um das Bessere Stück vom Kuchen. Da zählen die Mittel nicht.

Zurück zur Quote. Meine Freundin, schön, klug und auch gebunden, sieht also die Quote für notwendig. Schlägt allerdings eine sinnhafte Umsetzung vor. Hier ein Beispiel: In der Grundstoffindustrie, in einer Gießerei zum Beispiel, werden wir schwer Frauen finden. Vielleicht im Sekretariat. Auch beim Strangpressen und beim Rohrziehen gibt es wenig Frauen. Das sind mehr männliche Themen. Das leuchtet sofort ein. Eine Quote macht also unseres Erachtens nur dann Sinn, wenn der Anteil der weiblichen Beschäftigen im Unternehmen als Bemessungsgrundlage herangezogen wird. Finden wir unschlagbar gut. Schützt uns davor, künftig Rohre ziehen zu müssen. Könnte ja ein Mann noch auf die Idee kommen. Noch schöner!
 
30. April 2013, 19.24 Uhr
Ana Marija Milkovic
 
 
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