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Khodorkowsky als Film

Liebesgrüße aus Moskau

Der Frankfurter Regisseur Cyril Tuschi zeigte seinen Dokumentarfilm "Khodorkowsky" auf der Berlinale und befindet sich selbst, wie es scheint, in einem rusischen Agentenfilm à la James Bond. Ein Interview.
Journal Frankfurt: Cyril, Du trägst einen russischen Vornamen, sprichst Russisch und hast über fünf Jahre an Deinem aktuellen Dokumentarfilm über den russischen Öl-Magnaten Khodorkowsky gearbeitet – in Wahrheit aber bist Du ein "Frankfurter Bub"?

Cyril Tuschi: Ja, das stimmt! Ich bin in Frankfurt geboren, und hatte das volle Programm, angefangen vom anti-autoritären Kinderladen über die Ernst-Reuter-Schule, diverse Versuchsschulen bis zuletzt zur Max-Beckmann-Schule.
Aufgewachsen bin ich im Nordend, später habe ich dann in Sachsenhausen gewohnt. An der Goethe-Uni das Studium in Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaft angefangen, bis ich nach Ludwigsburg ins Filmstudium wechselte.
Seit 1996 lebe ich in Berlin, aber ich liebe Frankfurt!
Leider ist die Filmstruktur noch nicht so gut. Ich bin gespannt, wie die sich entwickeln wird mit der Zeit und würde ziemlich gerne mal einen Film in FFM drehen!

Journal Frankfurt: Was ist der Plot, was die journalistische Aussage von "Khodorkowsky" und Dein Anliegen mit dieser Dokumentation?
Cyril Tuschi: Ich wollte zunächst einen Spielfilm über Khodorkowsky machen: Gereizt an der Geschichte hatte mich dieses Moment einer Shakespeare'schen Dramastruktur.
Aber es hat sich in der Entwicklung des Stoffes gezeigt, dass der Fall längst nicht abgeschlossen ist, deshalb ist ein Dokumentarfilm daraus geworden.
Nicht so sehr der Held Khordokowski hat mich interessiert, ich wollte vielmehr den Menschen Khodorkwsky verstehen und seine unlogische Verhaltensweise: Warum ist der nach Russland zurückgekehrt, obwohl er doch wusste, dass er gefangen genommen würde.

Journal Frankfurt: Es gab einigen Trubel um Deinen Film aufgrund der "Liebesgrüße aus Moskau": Das KGB scheint sich für Deine Dokumentation im speziellen zu interessieren – was ist passiert?
Cyril Tuschi: Zweimal wurde mir mein PC gestohlen mit der Endfassung des Filmes, und das kurz vor der Premiere. Ich weiß nicht, wer das war, aber viele Leute aus Russland sagen mir, dass die Diebstähle ihrer Meinung nach von russischer, von Kremlseite initiiert waren. Ich denke das nicht. Ich hoffe, dass es einfach nur normale, idiotische Einbrecher waren...

Journal Frankfurt: Wie war die Premiere, wie waren die Reaktionen der Zuschauer in Berlin?
Cyril Tuschi: Die Premiere war sehr gut, ja, ich bin total froh, dass die Zuschauer den Film nicht missverstanden haben, dass die Protagonisten, die aus Russland zur Vorführung kamen, den Film gut fanden.
Die Presse ist super, sehr, sehr gut. Von circa 100 sind 98 Kritiken positiv.

Journal Frankfurt: Wo wird der Film zu sehen sein und wann in Frankfurt?
Cyril Tuschi: Der Film kommt bald auch in den deutschen Verleih und damit in die Kinos. In Frankfurt wird er auf den Lichter Filmtagen Ende März gezeigt.

Journal FrankfurtUnd was kommt als nächstes: Wieder etwas Russisches? Oder kehrst Du zum Spielfilm-Genre zurück, weil das ungefährlicher ist?
Cyril Tuschi: Nein, nichts Russisches wird es sein. Es sind zwei neue Spielfilmprojekte, die mich reizen, und ungefährlicher ist Spielfilm in jedem Fall. Ich plane die Verfilmung des Buches "Lauf, Jäger, lauf" von Henning Ahrens, und die Verfilmung des Wikileak-Falles mit Julian Assange als Drama.
 
1. März 2011, 12.33 Uhr
Laura J Gerlach
 
 
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