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Kaye-Ree: Musik sollte immer verbindende Wirkung haben
Als einer von Frankfurts Musikschätzen war Sängerin Kaye-Ree auf dem Cover des JOURNAL FRANKFURT, Ausgabe 09/2009, zu sehen und erzählte nicht nur von ihren musikalischen Plänen. Trotzdem stand natürlich das erste Album „Endless Melody“ im Mittelpunkt des Interesses, stand es doch für Anfang Mai zur Veröffentlichung an. Jetzt präsentiert Kaye-Ree mit ihren Musikern die CD im Frankfurter Club Walden am 20 Mai.
Endlich steht das Datum für die Record-Release-Party in Frankfurt im Walden fest. Nachdem wir Dich zuletzt auch oft im Duo mit Deinem Gitarristen Felix Justen gesehen haben, wirst Du da mit kompletter Band auftreten. Was dürfen die Fans erwarten?
Ja!!! Endlich dürft Ihr mich mit kompletter Band sehen! Ich werde sowohl mit Felix Justen die akustischen Stücke spielen, die nur leicht begleitet werden, als auch die anderen Songs, die mehr in den HipHop-Bereich gehen, mit einer 7köpfigen Band rocken! Yep! We´re gonna rock da house! Wir stellen sozusagen das gesamte Album „Endless Melody“ in voller Bandbreite vor!
Kaye-Ree – das bestätigen jetzt auch erste, euphorische Kritiken zum Debütalbum „Endless Melody“ – ist beseelte Musik, hat aber, nicht nur, weil Du englisch singst, nichts mit dem typischen deutschen Soul von Xavier & Co zu tun, noch ist sie vergleichbar mit R&B-Chartfutter US-amerikanischer Prägung. Stattdessen fallen – falls Vergleiche gesucht werden – Namen wie Sade, Des’ree, Lauryn Hill und india.arie. Wo siehst Du Dich selbst?
Sade und Lauryn Hill passen schon ganz gut, denk ich, und dennoch ist meine Musik wieder ganz anders, da sie von klassischer Gitarre begleitet wird und dennoch etwas lebhafter ist zum Beispiel als Sade. Aber es ist schwer zu beschreiben. Am besten verlässt man sich einfach gar nicht auf dieses Schubladendenken und hört einfach selbst rein, um sich sein eigenes Bild zu machen!
Du bist die Tochter einer deutschen Mutter und eines persischen Vaters. Wie sehr prägen Dich Deine persischen Wurzeln und werden sie irgendwann einmal auch in Deiner Musik zu hören sein?
Meine persischen Wurzeln prägen meinen Charakter wohl sehr, was das Temperamentvolle, Lebensfrohe und Kreative angeht. Noch hört man keine persischen Einflüsse in meiner Musik, aber ich habe schon angefangen, einige Songs mit meinem Vater auf Farsi zu übersetzen. Vielleicht lasse ich auf meinem nächsten Album ein paar persische Musiker mitwirken.
Neben Deiner Solokarriere singst Du auch noch im Chor des befreundeten Musikers Leon Taylor. Erst vor ein paar Wochen habt ihr den Publikumspreis beim renommierten John-Lennon-Talent-Award gewonnen. Was bedeutet Dir das?
Zunächst einmal möchte ich damit Leon unterstützen, der ein leidenschaftlicher Vollblutmusiker ist und definitiv einen riesigen Erfolg verdient! Ich finde, dass es in Deutschland noch zu viele Musiker gibt, die nur für sich selbst ihr Süppchen kochen und das sollte sich ändern. Musik hat schon immer eine verbindende Funktion gehabt und das ist hier noch ausbaufähig. Wir tragen dazu bei, und somit unterstützt Leon mich in meiner Band, ich ihn in seiner und haben dabei viel Spaß, aber lernen auch unheimlich viel dadurch!
Mit Leon warst Du auch auf dem Cover des JOURNAL FRANKFURT – als einer von sechs Frankfurter Musikschätzen der aktuellen Musikszene hier am Main. Was für Feedbacks hast Du daraufhin bekommen?
Ich habe natürlich gleich sämtliche Anrufe, E-mails und SMS erhalten von Freunden und Bekannten, die sich sehr mit mir gefreut haben. Das war so etwas wie ein Startschuss, dass es jetzt losgeht, dass jetzt endlich das Album rauskommen kann! Und jetzt ist es ja auch endlich soweit – seit letzter Woche Freitag! Seit dem haben sämtliche Leute schon das Album auf Amazon bestellt und Verkäufer in verschiedenen Läden genervt, dass sie mehr Kaye-Ree-CDs bestellen müssen! (lacht) Meine Tante wollte sich sogar gerne die Zeitschrift einrahmen, so stolz war sie!
www.kaye-ree.com
www.myspace.com/kayeree
Interview: Detlef Kinsler
Fotos: Harald Schröder
16. Mai 2009, 08.50 Uhr
Detlef Kinsler
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