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Jüdisches Museum
Soundinstallation gegen Terror und Antisemitismus
Das Jüdische Museum Frankfurt startet eine umfassende Bildungsoffensive, um gegen Terror und Antisemitismus vorzugehen. Auch die Stadt will ihre Programme gegen Antisemitismus sowie die Partnerschaft mit Tel Aviv ausweiten.
Zwei in Aluminium gegossene Bäume; einer im Boden verpflanzt, der andere scheint sich kopfüber an den Ästen des unteren zu halten und streckt seine Wurzeln gegen den Himmel – „Untitled“ heißt die Skulptur des Künstlers Ariel Schlesinger, die seit 2019 den Vorplatz des Jüdischen Museums in Frankfurt ziert. Seit Donnerstag, dem 2. November, ist sie blau illuminiert. In einer Soundinstallation werden die Namen und das jeweilige Alter der Geiseln vorgelesen, die am 7. Oktober von Hamas-Terroristen gewaltsam in den Gaza-Streifen verschleppt wurden.
Mit dieser Aktion schließt sich das Jüdische Museum der internationalen Initiative „Bring Them Home Now“ an, die von Angehörigen der Geiseln initiiert wurde und ihre sofortige Freilassung fordert. Außerdem zeigt das Museum in seiner Bibliothek kostenlos Filminterviews mit einigen der Angehörigen, geführt von dem Oscar-nominierten Filmemacher Ari Folman.
Jüdisches Museum Frankfurt: Soundinstallation und Filminterviews
Das Jüdische Museum Frankfurt verstehe es als seine Aufgabe, die Zäsur des 7. Oktober öffentlich zu thematisieren, heißt es am Donnerstag im Pressenewsletter der Stadt Frankfurt. Mit der eigens entwickelten Soundinstallation, einer Bildungsoffensive, die sich in erster Linie auf Schulen fokussiere, und Gesprächsveranstaltungen wolle man auf Terror, den sprunghaft angestiegenen Antisemitismus und die neue Art des grassierenden Judenhasses reagieren.
Für Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klassenstufe bietet das Jüdische Museum einen 2,5-stündigen Workshop mit dem Titel „Antisemitismus – Juden als Fremd- und Feindbilder“ an. Darüber hinaus will es Lehrkräften und Schulleitungen einen geschützten Raum für den kollegialen Austausch über die Auswirkungen des Hamas-Terrors sowie der militärischen Reaktion Israels auf den Alltag an deutschen Schulen bieten. Ziel des Austausches soll es sein, das Wissen um die historischen Zusammenhänge der aktuellen Entwicklungen zu stärken und Lehrende in einem antisemitismuskritischen Umgang mit Schülerinnen und Schülern zu unterstützen.
Jüdisches Museum Frankfurt: Bildungsoffensive an Schulen
Für Erwachsene gibt es die neu konzipierte Führung „Auseinandersetzung mit Antisemitismus“, die anhand ausgewählter Stationen in der Dauerausstellung des Museums auf die verschiedenen Umgangsformen und Gegenstrategien von Jüdinnen und Juden mit Antisemitismus sowie die Geschichte des Zionismus im 20. Jahrhundert eingeht und dabei Bezug auf die aktuelle Situation nimmt. Zusätzlich findet am 15. November eine Podiumsdiskussion zum Thema „Die Auswirkungen des 7. Oktober auf die jüdische Gegenwart in Deutschland“ statt.
Einen Tag später feiert es das Jüdische Museum Frankfurt – als erstes Jüdisches Museum in kommunaler Trägerschaft der Bundesrepublik Deutschland – sein 35-jähriges Bestehen. Die Öffentlichkeit ist eingeladen, das Jubiläum bei kostenfreiem Eintritt und mit besonderen Führungen und Gesprächen im neuen Museumskomplex am Bertha-Pappenheim-Platz 1 zu begehen.
Stadtparlament: Programme gegen Antisemitismus in Schulen und Sportvereinen
Auch die Stadt Frankfurt will ihre Programme gegen Antisemitismus in Schulen, Sportvereinen und weiteren städtischen Einrichtungen ausweiten, das wurde unter anderem in der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend entschieden. Die Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt haben gemeinsame mit der CDU einen Antrag vorgelegt und beschlossen, der den Terror der Hamas scharf verurteilt, auf das Leid der Zivilbevölkerung aufmerksam macht und die Bedeutung der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt betont.
Konkret heißt es in der Resolution: „Der Magistrat wird gebeten, weiterhin intensiv mit der Jüdischen Gemeinde in Austausch zu bleiben und sich bei Bedarf aktiv dafür einzusetzen, die notwendigen Schutzmaßnahmen an jüdischen Einrichtungen und Synagogen zu treffen oder zu verstärken – insbesondere bei erhöhter Bedrohungslage für die Mitglieder der jüdischen Gemeinde. Der Magistrat wird außerdem gebeten, die Unterstützungsmöglichkeiten für unsere Partnerstadt Tel Aviv-Yafo auszuloten und entsprechend zu ergreifen.“ Und weiter: „Die Stadtverordnetenversammlung erwartet, dass die Stadt nicht mit Organisationen zusammenarbeitet oder solche fördert, die das Existenzrecht Israels in Frage stellen.“
Info
Jüdisches Museum Frankfurt / Museum Judengasse Frankfurt
Bertha-Pappenheim-Platz 1 / Battonnstraße 47, Frankfurt
Geöffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr
Workshop „Antisemitismus – Juden als Fremd- und Feindbilder“
Für Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klassenstufe
Nächster freier Termin: Donnerstag, 23. November von 16 bis 18 Uhr
Anmeldung bis zum Vortag an besuch.jmf@stadt-frankfurt.de
Führung „Auseinandersetzung mit Antisemitismus“
Vor Ort oder Online
Nächste Online-Führung: Montag, 6. November um 18 Uhr
Anmeldung an onlineredaktion@juedischesmuseum.de
Podiumsdiskussion „Die Auswirkungen des 7. Oktober auf die jüdische Gegenwart in Deutschland“
Mit Ofer Waldmann, Sarah Levy und Tara Moradi
Mittwoch, 15. November um 19 Uhr
Anmeldung bis zum Vortag an theresa.gehring@freunde-jmf.de
35-jähriges Jubiläum des Jüdischen Museums
Kostenfreier Eintritt, Führungen und Gespräche
Donnerstag, 16. November von 10 bis 21 Uhr
Mit dieser Aktion schließt sich das Jüdische Museum der internationalen Initiative „Bring Them Home Now“ an, die von Angehörigen der Geiseln initiiert wurde und ihre sofortige Freilassung fordert. Außerdem zeigt das Museum in seiner Bibliothek kostenlos Filminterviews mit einigen der Angehörigen, geführt von dem Oscar-nominierten Filmemacher Ari Folman.
Das Jüdische Museum Frankfurt verstehe es als seine Aufgabe, die Zäsur des 7. Oktober öffentlich zu thematisieren, heißt es am Donnerstag im Pressenewsletter der Stadt Frankfurt. Mit der eigens entwickelten Soundinstallation, einer Bildungsoffensive, die sich in erster Linie auf Schulen fokussiere, und Gesprächsveranstaltungen wolle man auf Terror, den sprunghaft angestiegenen Antisemitismus und die neue Art des grassierenden Judenhasses reagieren.
Für Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klassenstufe bietet das Jüdische Museum einen 2,5-stündigen Workshop mit dem Titel „Antisemitismus – Juden als Fremd- und Feindbilder“ an. Darüber hinaus will es Lehrkräften und Schulleitungen einen geschützten Raum für den kollegialen Austausch über die Auswirkungen des Hamas-Terrors sowie der militärischen Reaktion Israels auf den Alltag an deutschen Schulen bieten. Ziel des Austausches soll es sein, das Wissen um die historischen Zusammenhänge der aktuellen Entwicklungen zu stärken und Lehrende in einem antisemitismuskritischen Umgang mit Schülerinnen und Schülern zu unterstützen.
Für Erwachsene gibt es die neu konzipierte Führung „Auseinandersetzung mit Antisemitismus“, die anhand ausgewählter Stationen in der Dauerausstellung des Museums auf die verschiedenen Umgangsformen und Gegenstrategien von Jüdinnen und Juden mit Antisemitismus sowie die Geschichte des Zionismus im 20. Jahrhundert eingeht und dabei Bezug auf die aktuelle Situation nimmt. Zusätzlich findet am 15. November eine Podiumsdiskussion zum Thema „Die Auswirkungen des 7. Oktober auf die jüdische Gegenwart in Deutschland“ statt.
Einen Tag später feiert es das Jüdische Museum Frankfurt – als erstes Jüdisches Museum in kommunaler Trägerschaft der Bundesrepublik Deutschland – sein 35-jähriges Bestehen. Die Öffentlichkeit ist eingeladen, das Jubiläum bei kostenfreiem Eintritt und mit besonderen Führungen und Gesprächen im neuen Museumskomplex am Bertha-Pappenheim-Platz 1 zu begehen.
Auch die Stadt Frankfurt will ihre Programme gegen Antisemitismus in Schulen, Sportvereinen und weiteren städtischen Einrichtungen ausweiten, das wurde unter anderem in der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend entschieden. Die Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt haben gemeinsame mit der CDU einen Antrag vorgelegt und beschlossen, der den Terror der Hamas scharf verurteilt, auf das Leid der Zivilbevölkerung aufmerksam macht und die Bedeutung der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt betont.
Konkret heißt es in der Resolution: „Der Magistrat wird gebeten, weiterhin intensiv mit der Jüdischen Gemeinde in Austausch zu bleiben und sich bei Bedarf aktiv dafür einzusetzen, die notwendigen Schutzmaßnahmen an jüdischen Einrichtungen und Synagogen zu treffen oder zu verstärken – insbesondere bei erhöhter Bedrohungslage für die Mitglieder der jüdischen Gemeinde. Der Magistrat wird außerdem gebeten, die Unterstützungsmöglichkeiten für unsere Partnerstadt Tel Aviv-Yafo auszuloten und entsprechend zu ergreifen.“ Und weiter: „Die Stadtverordnetenversammlung erwartet, dass die Stadt nicht mit Organisationen zusammenarbeitet oder solche fördert, die das Existenzrecht Israels in Frage stellen.“
Jüdisches Museum Frankfurt / Museum Judengasse Frankfurt
Bertha-Pappenheim-Platz 1 / Battonnstraße 47, Frankfurt
Geöffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr
Workshop „Antisemitismus – Juden als Fremd- und Feindbilder“
Für Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klassenstufe
Nächster freier Termin: Donnerstag, 23. November von 16 bis 18 Uhr
Anmeldung bis zum Vortag an besuch.jmf@stadt-frankfurt.de
Führung „Auseinandersetzung mit Antisemitismus“
Vor Ort oder Online
Nächste Online-Führung: Montag, 6. November um 18 Uhr
Anmeldung an onlineredaktion@juedischesmuseum.de
Podiumsdiskussion „Die Auswirkungen des 7. Oktober auf die jüdische Gegenwart in Deutschland“
Mit Ofer Waldmann, Sarah Levy und Tara Moradi
Mittwoch, 15. November um 19 Uhr
Anmeldung bis zum Vortag an theresa.gehring@freunde-jmf.de
35-jähriges Jubiläum des Jüdischen Museums
Kostenfreier Eintritt, Führungen und Gespräche
Donnerstag, 16. November von 10 bis 21 Uhr
6. November 2023, 02.36 Uhr
Sina Claßen
Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sina
Claßen >>
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