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„Gasoline Rainbow“ – das Roadmovie der Generation Z
Gen Z on the road: Bill und Turner Ross haben mit „Gasoline Rainbow“ eine zeitgeistige Version des Roadmovies geschaffen. Der Film kann auf Mubi gestreamt werden.
„Wer zu Hause bleibt, lernt nichts kennen“, so der Spruch, der beim Onkel des Filmemacher-Brüderpaars Bill und Turner Ross an der Wand hing. Er könnte auch als Mantra der fünf jungen Freunde Nathaly, Makai, Nichole, Tony und Micah gelten. Eines Nachts machen sich die selbsternannten Weirdos in einem heruntergekommenen Van aus ihrer kleinen Heimatstadt im Bundesstaat Oregon auf in Richtung Atlantik – einmal ausbrechen, bevor der Ernst des Lebens los geht.
Sie bestaunen die sich endlos in die Ferne ausbreitende Natur, in der sie immer wieder Fremde treffen, die schnell Freunde werden, und erleben sich vielleicht zum ersten Mal in einem Kontext der außerhalb von ihnen liegenden Welt. Mit „Gasoline Rainbow“ hat das Regieduo Bill und Turner Ross vielleicht in der Tat das waschechteste Roadmovie der Generation Z geschaffen.
„Gasoline Rainbow“: Gradmesser des Gemütszustands jener jungen Generation
Der halbimprovisierte Film mit seinen charmanten Laiendarstellern lässt sich treiben, fokussiert immer wieder kurz und assoziativ auf die privaten Lebensumstände seiner Protagonisten und gestaltet sich für seine Charaktere so auch als eine Reise ins Innere der eigenen Sehnsüchte und Ängste. Beförderte das Genre früher zumeist Konflikte der Protagonisten im mal schönen, mal drögen Hinterland zutage, die nicht selten tödlich endeten, so verläuft die Reise in „Gasoline Rainbow“ naturgemäß anders.
Vielleicht offenbart sich in den Improvisationen der jungen Darsteller, die auch eigene Ideen in die grobskizzierte Storyline einbrachten, so auch eine Art Gradmesser des Gemütszustands jener jungen Generation, deren Vertreter am Ende gleichermaßen sentimental-versöhnt wie auch etwas ratlos zurück ins echte Leben kehrt. „We Are Nowhere and It’s Now“, wie einst Emo-Folker Conor Oberst sang. Ein liebenswürdiger, ganz in sich selbst ruhender Genre-Film.
Info
Mubi: Gasoline Rainbow, bereits verfügbar
Sie bestaunen die sich endlos in die Ferne ausbreitende Natur, in der sie immer wieder Fremde treffen, die schnell Freunde werden, und erleben sich vielleicht zum ersten Mal in einem Kontext der außerhalb von ihnen liegenden Welt. Mit „Gasoline Rainbow“ hat das Regieduo Bill und Turner Ross vielleicht in der Tat das waschechteste Roadmovie der Generation Z geschaffen.
Der halbimprovisierte Film mit seinen charmanten Laiendarstellern lässt sich treiben, fokussiert immer wieder kurz und assoziativ auf die privaten Lebensumstände seiner Protagonisten und gestaltet sich für seine Charaktere so auch als eine Reise ins Innere der eigenen Sehnsüchte und Ängste. Beförderte das Genre früher zumeist Konflikte der Protagonisten im mal schönen, mal drögen Hinterland zutage, die nicht selten tödlich endeten, so verläuft die Reise in „Gasoline Rainbow“ naturgemäß anders.
Vielleicht offenbart sich in den Improvisationen der jungen Darsteller, die auch eigene Ideen in die grobskizzierte Storyline einbrachten, so auch eine Art Gradmesser des Gemütszustands jener jungen Generation, deren Vertreter am Ende gleichermaßen sentimental-versöhnt wie auch etwas ratlos zurück ins echte Leben kehrt. „We Are Nowhere and It’s Now“, wie einst Emo-Folker Conor Oberst sang. Ein liebenswürdiger, ganz in sich selbst ruhender Genre-Film.
Mubi: Gasoline Rainbow, bereits verfügbar
25. Juli 2024, 11.31 Uhr
Daniel Urban
Daniel Urban
Daniel Urban schreibt seit 2022 für das JOURNAL FRANKFURT mit dem Schwerpunkt TV und Streaming. Mehr von Daniel
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