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Ian Anderson: Unplugged schon seit Geburt

Ian Anderson_Christmas klein
Sie suchen eine Alternative zum Singenden Weihnachtsbaum, Gospelchören und klassischen Weihnachtsliederabenden? Da haben wir was für Sie! Am 6.12., dem 2. Advent, kommt Ian Anderson, Sänger und Flötist von Jethro Tull in die Offenbach Stadthalle, um mit seinen (eigenen) X-Mas-Songs zu überraschen. Im Vorfeld sprachen wird mit Ian Anderson

andersonschmalJedes Jahr im Herbst kommen immer wieder einige neue Weihnachtsplatten mit demselben Repertoire amerikanischer Standards zum CD-Katalog hinzu… Sogar Bob Dylan veröffentlichte dieses Jahr ein Album mit Liedern wie „Winter Wonderland“, „Little Drummer Boy“, „Do You Hear What I Hear?“ und „Have Yourself A Merry Little Christmas“. Sting war der Einzige, der ein Album mit neuem Material und traditionellen Klängen aus dem 14. Jahrhundert veröffentlicht hat und Purcell, Bach und Schubert interpretierte. Ich schätze, mit diesem Konzept können Sie sich besser anfreunden..?

Ian Anderson: Hmm ja... Das Repertoire des heutigen Weihnachtsmaterials ist nicht sehr inspirierend. Zu viel Bing Crosby und nicht genug von der anderen Weihnachtsseite, dem spirituellen Ursprung in der Wintersonnenwende und dem heidnischen Fest. Kaltes Wetter, Einsamkeit, die Jesus-Geschichte, gehen Hand in Hand mit familiären Werten, Bescherung und der materialistischen Partyzeit, die für viele Menschen alles ist, was Weihnachten bedeutet. Die traditionellen Lieder der christlichen Kirche sind inspirierend, aber es gibt viele andere Möglichkeiten, die anderen Seiten von Weihnachten anzutasten. Gut gemacht Sting!

Die Tour wird als eine Ian Anderson Solo-Tour promotet, aber die zweite Zeile lautet „plays the Christmas Jethro Tull“…werden Sie Lieder von „The Christmas Album“ spielen, wie wird das Live-Repertoire sein, wie ist das Line up der Musiker und wie wird die Band klingen?

Die Band besteht aus den zwei Tull-Jungs, David Goddier am Bass und John O’Hara am Keyboards, Piano und Akkordeon, dem Münchner Gittaristen Florian Opahle und dem britischen Jazz-Drummer Mark Mondesir.

Auf dem Album gibt es den Song „A Christmas Song“, der bereits 1972 von dem Album „Living In The Past“ ausgekoppelt wurde. Auf „Rock Island“ 17 Jahre später gibt es „Another Christmas Song“. Weihnachten scheint ein interessantes Thema für Sie zu sein?

Richtig, Weihnachten ist eine faszinierende, widersprüchliche Angelegenheit. Eine aufregende Mischung von Tradition, Glaube, Routine, geschmacklosem Fernsehprogramm und sehr viel Abwasch. Aber die guten Stückchen – das Spirituellere, ob Christ oder nicht – gleicht die schlechten Stückchen aus.

jethrotullcoverSelbst wenn viele Leute Tull und Ihre Musik lediglich mit den großen Hits „Locomotion Breath“ und „Aqualung“ verbinden, war die Band nie nur eine Rock-, gar eine Hard Rock-Band mit verschiedenen Richtungen. Der Einfluss eurer Komposition geht zurück auf klassische Musik (z. B. Bach), britische Folkmusic aus verschiedenen Jahrhunderten, Minnegesang, vielleicht sogar Musik aus der Renaissance und dem Mittelalter…

Viele Einflüsse von Beethoven bis Muddy Waters. Die englischen neuen Volkssänger wie Bert Jansch, Roy Harper und Folkmusic aus vielen Ländern spielen eine Rolle. Amerikanischer Rock’n’Roll dagegen nicht sehr viel…

Wie akustisch wird die Musik auf Ihrer Tournee sein? Ich meine, Akustikguitarren, Flöte und Akkordeon scheinen perfekt zu weihnachtlicher Stimmung passen...

andersonschlichtschmalUrsprünglich war eine Mischung aus elektrischen und akustischen Instrumenten geplant, aber nach drei Tourneen in Großbritannien und den USA mit rein akustischen Auftritten wollte die Band die Tour akustisch lassen, weil sie es in den letzten drei Monaten so genossen haben. Nach mehreren Monaten der Jethro Tull- Tour mit mehr rockigem Material, erscheint es mir natürlicher, das Akustische für den Rest des Jahres beizubehalten. Aber für mich, den Akustik-Musiker, gibt es einen kleinen Unterschied zwischen Tull-Shows und Ian Anderson-Shows, weil ich seit frühstem Alter „unplugged“ war. Kurz nach ich aus dem Mutterleib geschlüpft bin und sie die Nabelschnur abgetrennt haben.

Interview: Detlef Kinsler, Übersetzung: Julia Lorenz
 
5. Dezember 2009, 07.31 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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